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https://doi.org/10.11588/diglit.49724#0164
Niederaula
664
Niederaula
Schloß
Johanne^
’shausen
Erläuterungen zu Karte 14 (M 1: 50 000)
Gemeinde Niederaula
ndebach
neck
Müsenbach
Neun Ortsteile gehören zu dieser Ge-
meinde, deren namensgebender Haupt-
ort Niederaula in der Gemeindemitte
liegt, während sich Mengshausen,
Solms, Niederjossa, Hattenbach, Kleba,
Kerspenhausen, Roßbach und Hilper-
hausen radial um diese Mitte ordnen.
Über Hessen hinaus ist unter den ge-
nannten Ortsnamen einzig Hattenbach
ein Begriff, weil am Hattenbacher Drei-
eck die Würzburger Bundesautobahn
A 7 mit der Frankfurter Bundesauto-
bahn A 48 vereint wird. Doch die Ort-
schaft selbst mit ihrer Burg ist vielen
unbekannt. Durch diese Burg sicherte
im Hochmittelalter die Reichsabtei
Hersfeld ihren Besitz gegen die benach-
barte Abtei Fulda ab. Der Burggraben
ist auf dem Platze des heutigen Gutes
noch erkennbar. Unter den verschiede-
nen Adelsfamilien, die Burg Hatten-
bach zu Lehen besaßen, ist das nach der
Burg benannte Geschlecht derer von
Hattenbach schon 1235 belegt.
.. . » A
Kohlhausen
Zu einem der ältesten Besitztümer der
Hersfelder Abtei gehörte „Oulaho“ -
Aula, das Karl der Große 779 dem Klo-
ster schenkte, und das früh zum Mittel-
punkt eines hersfeldischen Hochge-
richts- und Verwaltungsbezirkes wurde.
Der ehemalige Amtshof der Abtei Hers-
feld aus dem 16.Jh. hat sich in der
Hauptstraße 13-15 erhalten. Niederaula
war mit 21 Dörfern, fünf Höfen und ei-
ner Mühle das reichste Amt des Territo-
riums Hersfeld, mit dem zusammen es
im Westfälischen Frieden von 1648 an
Hessen kam. Doch hatte der 30jährige
Krieg auch hier schrecklich gewütet: Im
Amtsgebiet gab es bei Kriegsende nur
noch 200 Haushaltungen (vorher 900),
im Ort selbst nur noch 18 Haushaltun-
gen (vorher 134). Die Gerichte Hauneck
(s.d.) und Hattenbach kamen 1787 zu
Niederaula, das nach der Gebiets- und
Verwaltungsreform von 1821 im Jahr
1831 Sitz des neuen Justizamtes wurde.
Sein Territorium wurde mit dem 1821
neugegründeten Kreis Hersfeld verei-
nigt. Seit 1972 besteht die Großgemein-
de Niederaula als Teil des heutigen
Kreises Hersfeld-Rotenburg, in dessen
südwestlichem Kreisgebiet sie liegt. Ih-
re südliche Gemeindegrenze ist als
Grenze zum Vogelsberg-Kreis zugleich
Regierungsbezirksgrenze.
Aus dieser südlichen Richtung kom-
mend, fließt die Fulda in vielen Win-
dungen von Südwesten nach Nord-
osten durch das Gebiet der Gemeinde
Niederaula. Am linken Flußufer führt
die B 62 auf Hersfeld zu, während die
B 454 den bei Niederaula in die Fulda
einmündenden Aulabach in Richtung
Kirchheim (s.d.) begleitet. Diese bei-
den Straßen sind für die Gemeinde
heute die wichtigsten Verkehrsverbin-
dungen, seit die um Niederaula bogen-
förmig herumgeführte Eisenbahnlinie
Hersfeld-Treysa 1977 stillgelegt wurde
und diejenige, die seit 1913/14 Nieder-
aula mit Alsfeld verbindet, nur noch sel-
ten befahren wird.
Unter den eingemeindeten Dörfern
verdient Kerspenhausen (1146 als Cri-
spenhusen) mit dem Ortsteil Roßbach
wegen des ungewöhnlich reichen Be-
standes an qualitätvollen Fachwerkhö-
fen hervorgehoben zu werden. Für den
Kerspenhausens spätmittelalterliche
Kirche umringenden Kirchkranz konn-
te ein denkmalpflegerischer Interessen-
bereich ausgewiesen werden. Sied-
lungsgeschichtlich ebenfalls sehr inter-
essant ist Mengshausen mit seinem sich
auch kartographisch markant abheben-
den ovalen Dorfdrubbel. Der Ort ent-
wickelte sich über den mittelalterlichen
Ortskern hinaus entlang des radial aus-
strahlenden Wegenetzes. Sein Baube-
stand, der mit der Kirche in gotische
Zeit zurückverweist, umfaßt das späte
17.Jhvor allem aber das 18. und 19.Jh.
mit beachtlichen Höfen.
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Schloß
Johanne^
’shausen
Erläuterungen zu Karte 14 (M 1: 50 000)
Gemeinde Niederaula
ndebach
neck
Müsenbach
Neun Ortsteile gehören zu dieser Ge-
meinde, deren namensgebender Haupt-
ort Niederaula in der Gemeindemitte
liegt, während sich Mengshausen,
Solms, Niederjossa, Hattenbach, Kleba,
Kerspenhausen, Roßbach und Hilper-
hausen radial um diese Mitte ordnen.
Über Hessen hinaus ist unter den ge-
nannten Ortsnamen einzig Hattenbach
ein Begriff, weil am Hattenbacher Drei-
eck die Würzburger Bundesautobahn
A 7 mit der Frankfurter Bundesauto-
bahn A 48 vereint wird. Doch die Ort-
schaft selbst mit ihrer Burg ist vielen
unbekannt. Durch diese Burg sicherte
im Hochmittelalter die Reichsabtei
Hersfeld ihren Besitz gegen die benach-
barte Abtei Fulda ab. Der Burggraben
ist auf dem Platze des heutigen Gutes
noch erkennbar. Unter den verschiede-
nen Adelsfamilien, die Burg Hatten-
bach zu Lehen besaßen, ist das nach der
Burg benannte Geschlecht derer von
Hattenbach schon 1235 belegt.
.. . » A
Kohlhausen
Zu einem der ältesten Besitztümer der
Hersfelder Abtei gehörte „Oulaho“ -
Aula, das Karl der Große 779 dem Klo-
ster schenkte, und das früh zum Mittel-
punkt eines hersfeldischen Hochge-
richts- und Verwaltungsbezirkes wurde.
Der ehemalige Amtshof der Abtei Hers-
feld aus dem 16.Jh. hat sich in der
Hauptstraße 13-15 erhalten. Niederaula
war mit 21 Dörfern, fünf Höfen und ei-
ner Mühle das reichste Amt des Territo-
riums Hersfeld, mit dem zusammen es
im Westfälischen Frieden von 1648 an
Hessen kam. Doch hatte der 30jährige
Krieg auch hier schrecklich gewütet: Im
Amtsgebiet gab es bei Kriegsende nur
noch 200 Haushaltungen (vorher 900),
im Ort selbst nur noch 18 Haushaltun-
gen (vorher 134). Die Gerichte Hauneck
(s.d.) und Hattenbach kamen 1787 zu
Niederaula, das nach der Gebiets- und
Verwaltungsreform von 1821 im Jahr
1831 Sitz des neuen Justizamtes wurde.
Sein Territorium wurde mit dem 1821
neugegründeten Kreis Hersfeld verei-
nigt. Seit 1972 besteht die Großgemein-
de Niederaula als Teil des heutigen
Kreises Hersfeld-Rotenburg, in dessen
südwestlichem Kreisgebiet sie liegt. Ih-
re südliche Gemeindegrenze ist als
Grenze zum Vogelsberg-Kreis zugleich
Regierungsbezirksgrenze.
Aus dieser südlichen Richtung kom-
mend, fließt die Fulda in vielen Win-
dungen von Südwesten nach Nord-
osten durch das Gebiet der Gemeinde
Niederaula. Am linken Flußufer führt
die B 62 auf Hersfeld zu, während die
B 454 den bei Niederaula in die Fulda
einmündenden Aulabach in Richtung
Kirchheim (s.d.) begleitet. Diese bei-
den Straßen sind für die Gemeinde
heute die wichtigsten Verkehrsverbin-
dungen, seit die um Niederaula bogen-
förmig herumgeführte Eisenbahnlinie
Hersfeld-Treysa 1977 stillgelegt wurde
und diejenige, die seit 1913/14 Nieder-
aula mit Alsfeld verbindet, nur noch sel-
ten befahren wird.
Unter den eingemeindeten Dörfern
verdient Kerspenhausen (1146 als Cri-
spenhusen) mit dem Ortsteil Roßbach
wegen des ungewöhnlich reichen Be-
standes an qualitätvollen Fachwerkhö-
fen hervorgehoben zu werden. Für den
Kerspenhausens spätmittelalterliche
Kirche umringenden Kirchkranz konn-
te ein denkmalpflegerischer Interessen-
bereich ausgewiesen werden. Sied-
lungsgeschichtlich ebenfalls sehr inter-
essant ist Mengshausen mit seinem sich
auch kartographisch markant abheben-
den ovalen Dorfdrubbel. Der Ort ent-
wickelte sich über den mittelalterlichen
Ortskern hinaus entlang des radial aus-
strahlenden Wegenetzes. Sein Baube-
stand, der mit der Kirche in gotische
Zeit zurückverweist, umfaßt das späte
17.Jhvor allem aber das 18. und 19.Jh.
mit beachtlichen Höfen.
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