Etrurien.
Vetulonia. Via Sagrona.
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179—180; Not. 1892, 398) zeigte die große Grabe in der Mitte
und zwei kleinere mehr oberflächlich und nahe der Peripherie,
also nachträglich eingetieft. Über der Steinschüttung der Mittel-
grube lag noch der konische Deckstein, ausnahmsweise in rich-
tiger Stellung, die Fläche unten. Trotzdem war die Hoffnung auf
ein unberührtes Grab irrig, schon zu entnehmen aus der merk-
würdigen Tatsache, daß sich im Innern, mit der Spitze nach unten
liegend, nicht weniger als drei kleinere konische Decksteine fanden,
von denen doch höchstens zwei zu den beiden Nebengruben hatten
gehören können. So war denn nach Ausräumung der Stein-
schüttung zuunterst gar nichts, nicht einmal die „Terra di rogo“,
nur zwischen den Steinen einiges Vergessene, so ein Pferdegebiß,
zwei eiserne „Bratspieße“, eine große Lanzenspitze aus Eisen (Ve-
tulonia XVI, 12; Montelius, PL 190, 18), ein bronzenes unteres
Scheidenende eines Schwertes und eine silberne große Schüssel
mit dreifach geschupptem Rande (Vetulonia, tav. XVI, 3 = Mon-
telius, PI. 190, 12). Die beiden Nebengruben ergaben noch we-
niger, Reste großer Bronzevasen des Villanovatypus mit an genieteten
Henkeln, Situlahenkel, Buccherireste. Auch der zweite Circolo war
geplündert (Vetulonia 180—182; Not. 1892, 398—397). Dieser war
reich an Waffen; schon vor Jahren fand der Grundbesitzer dort
einen Bronzehelm u. a.; Falclii entdeckte an derselben Stelle,
2 Metei' südlich vom Mittelpunkt des Kreises, Reste eines Schildes
- also zwei Schutzwaffen, so selten in den früheren Circoli —,
alsdann ebenda ein schönes Antennenschwert (Vetulonia, tav. XVI,
11; StM. III, tav. III, 1 [wozu Pernier 231—232]; Montelius,
PL 190, 19), merkwürdig, weil diese nordische Form südlich des
Appennin sehr selten ist, da außer diesem nur noch ein Exemplar
aus einem Pozzograb von Corneto (Not. 1882, tav. XII, 1) aus
Etrurien stammt, während die Form in Terni, Ascoli, Ancona, dem
Veneterland und Oberitalien bekannt, von Pigorini, Bp. IX, 104,
gewiß mit Recht aus dem Norden abgeleitet und als mitgebracht
angesehen wird. Wer meiner Anordnung der Nekropolen gefolgt
ist, wird das Vorkommen gerade in Vetulonia mit dieser Hypothese
gut im Einklang finden; nur ist auffällig, daß gerade die in Ve-
tulonia so weit herabgehenden Pozzogräher bis jetzt kein Bei-
spiel geliefert haben, sondern erst ein Kreisgrab, das nicht einmal
zu den älteren gehört; ferner stammt aus dieser seitlichen, der
Oberfläche nahen Fundstätte, augenscheinlich einer zweiten Bei-
setzung, ein Stabkandelaber aus Bronze, mit vier Querstäben, durch
eine Blume bekrönt (Vetulonia, tav. XVI, 9 = Montelius, PL 190,
8) und neben ihm zwei „Bratspieße“ (Vetulonia und Montelius,
ebenda 8 u. 9), viele Eisen- und Bronzereste und zerstörtes Tön-
geschirr, schließlich ein Tonpferdchen recht primitiver Gestalt, wohl
der Deckelgriff eines Gefäßes (Vetulonia, tav. XVI, 14; Montelius,
Vetulonia. Via Sagrona.
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179—180; Not. 1892, 398) zeigte die große Grabe in der Mitte
und zwei kleinere mehr oberflächlich und nahe der Peripherie,
also nachträglich eingetieft. Über der Steinschüttung der Mittel-
grube lag noch der konische Deckstein, ausnahmsweise in rich-
tiger Stellung, die Fläche unten. Trotzdem war die Hoffnung auf
ein unberührtes Grab irrig, schon zu entnehmen aus der merk-
würdigen Tatsache, daß sich im Innern, mit der Spitze nach unten
liegend, nicht weniger als drei kleinere konische Decksteine fanden,
von denen doch höchstens zwei zu den beiden Nebengruben hatten
gehören können. So war denn nach Ausräumung der Stein-
schüttung zuunterst gar nichts, nicht einmal die „Terra di rogo“,
nur zwischen den Steinen einiges Vergessene, so ein Pferdegebiß,
zwei eiserne „Bratspieße“, eine große Lanzenspitze aus Eisen (Ve-
tulonia XVI, 12; Montelius, PL 190, 18), ein bronzenes unteres
Scheidenende eines Schwertes und eine silberne große Schüssel
mit dreifach geschupptem Rande (Vetulonia, tav. XVI, 3 = Mon-
telius, PI. 190, 12). Die beiden Nebengruben ergaben noch we-
niger, Reste großer Bronzevasen des Villanovatypus mit an genieteten
Henkeln, Situlahenkel, Buccherireste. Auch der zweite Circolo war
geplündert (Vetulonia 180—182; Not. 1892, 398—397). Dieser war
reich an Waffen; schon vor Jahren fand der Grundbesitzer dort
einen Bronzehelm u. a.; Falclii entdeckte an derselben Stelle,
2 Metei' südlich vom Mittelpunkt des Kreises, Reste eines Schildes
- also zwei Schutzwaffen, so selten in den früheren Circoli —,
alsdann ebenda ein schönes Antennenschwert (Vetulonia, tav. XVI,
11; StM. III, tav. III, 1 [wozu Pernier 231—232]; Montelius,
PL 190, 19), merkwürdig, weil diese nordische Form südlich des
Appennin sehr selten ist, da außer diesem nur noch ein Exemplar
aus einem Pozzograb von Corneto (Not. 1882, tav. XII, 1) aus
Etrurien stammt, während die Form in Terni, Ascoli, Ancona, dem
Veneterland und Oberitalien bekannt, von Pigorini, Bp. IX, 104,
gewiß mit Recht aus dem Norden abgeleitet und als mitgebracht
angesehen wird. Wer meiner Anordnung der Nekropolen gefolgt
ist, wird das Vorkommen gerade in Vetulonia mit dieser Hypothese
gut im Einklang finden; nur ist auffällig, daß gerade die in Ve-
tulonia so weit herabgehenden Pozzogräher bis jetzt kein Bei-
spiel geliefert haben, sondern erst ein Kreisgrab, das nicht einmal
zu den älteren gehört; ferner stammt aus dieser seitlichen, der
Oberfläche nahen Fundstätte, augenscheinlich einer zweiten Bei-
setzung, ein Stabkandelaber aus Bronze, mit vier Querstäben, durch
eine Blume bekrönt (Vetulonia, tav. XVI, 9 = Montelius, PL 190,
8) und neben ihm zwei „Bratspieße“ (Vetulonia und Montelius,
ebenda 8 u. 9), viele Eisen- und Bronzereste und zerstörtes Tön-
geschirr, schließlich ein Tonpferdchen recht primitiver Gestalt, wohl
der Deckelgriff eines Gefäßes (Vetulonia, tav. XVI, 14; Montelius,