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2. Die Urbewohner.
Neolithische, kuprolithische und zunächst folgende Zeit.
Eine scharfe Trennung der neolithischen von der kuprolithi-
schen Zeit ist in Italien schwer durchführbar. Seit Chierici in den
Jahren 1883—85 in Remedello Sotto (bei Brescia) den ersten großen
Begräbnisplatz wissenschaftlich aufdeckte, der liegende Hocker-
gräber mit steinzeitlichem Inventar, aber auch vereinzelten me-
tallischen Beigaben aufwies (Bp. X, 133—141; XI, 138—146; XII,
134—140), hat sich die Zahl solcher Grabfunde (und Ansiedelungen)
in ganz Italien und auf den Inseln derartig vermehrt, daß. Colini
in seiner grundlegenden Arbeit „II sepolcreto cli Remedello-Sotto
nel Bresciano ed il periodo eneolitioo in Italia“ (zwei Bände, Parma
1809, 1900, 1902, zusammengedruckt aus dem Bp. XXIV—XXVII),
wozu als Ergänzung namentlich seine Arbeiten über neuere Funde
bei Viterbo (Bp. XXIX, 150—186) und bei Alghero (Anghelu Ruju)
(Bp. XXXI, 176—194) kommen, den Nachweis liefern konnte, daßi
fast überall mit den typischen Erscheinungsformen der jüngeren
Steinzeit, d. h. der Pfeilspitze aus Obsidian oder Feuerstein und
dern Dolch aus Feuerstein, sowie der feineren keramischen Pro-
dukte schon das Kupfer entweder direkt erhalten nebenher geht
oder sich aus den Formen der Steinwerkzeuge erschließen läßt.
Da nun auch der Grabritus in der ganzen Steinzeit, einschließlich
der küprolithischen Periode, im ganzen Lande so außerordentlich
gleichartig ist, daß die lokalen Unterschiede nur eine untergeord-
nete Bedeutung beanspruchen können, dürfte es auch für unseren
Überblick das Richtige sein, diese ganze dem Auftreten der Ver-
brennung vorangehende lange Zeit zusammenzufassen. Innerhalb
der geographischen Anordnung sind die vermutlich älteren oder
in älterer Zeit beginnenden Gruppen oder Fundorte vorangestellt.
Die Anordnung selbst folgt aus rein praktischen Gründen der rö-
mischen Landeseinteilung, jetzt und später.
Letzte Übersicht: Peet, Stone and bronze ages in Italy (1909),
113—123, 140—141, 144, 185—213, 220—225, 230—239,'269 bis
277, 279.
 
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