Etrurien.
Corneto. Bisenzio.
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campaniscben Einfluß zu erkennen haben, den Gabrici an der
hellgrundigen Keramik jüngerer Pozzogräber feststellte. Ob auch
einige ganz kleine Fibeln, z. B. eine aus Geld (Not. 1882, tav.
XIII, 3 = Montelius 281, 14) mit auf den Bügel gelegter Platte,
die aufgelötete Spiralen und Granulierpünktchen zeigt, eine Bogen-
fibel, deren Bügel mit Golddraht übersponnen ist (Not. 1907, 71),
eine Bronzefibel, deren Bogenbügel in drei mit Granulierperlen
besetzte Rippen zerlegt ist (Not. 1882, tav. XIIIms, 18 = Mon-
telius 276, 6), aus Kyme eingeführt sind, wo derartig kleine Fi-
beln, namentlich aus Silber, in altgriechischen Gräbern beliebt
sind, bleibt besser eine offene Frage, wenn auch FIelbigs Ne-
gierung jeden griechischen Imports in der Pozzogräberzeit (Mem.
de l’Acad. d. inscr. XXXV, 1896, 365 und Not. 1896, 182) kaum
aufrecht zu halten ist. Für die Fibeln der Pozzogräber Cornetos
gut ordnende Zusammenstellungen Perniers : Not. 1907, 68—70,
235—236, 324—325 und die Abbildungen an den angegebenen
Orten der Notizie, Monumenti dell’Ist., Montelius, Cie. pr. Auch
die Fibeln sprechen für das 8. Jahrhundert als Zeit des Erlöschens
der alten voretruskischen Brandgräber und den Beginn der etrus-
kischen Bestattungsgräber a fossa, die durch Inventargemeinschaft
(s. die Tabellen Helbigs, Ami. Ist. 1884, 181—184) als bereits
geraume Zeit neben den ersteren hergehend erwiesen werden.
Der Übergang findet, wie es auch die Keramik beweist, allmählich
statt; jedoch erstarkt das etruskische Element hier früher und
energischer als weiter nördlich, das italische wird früher assi-
miliert. S. oben S. 282, 308, 322. Ganz scheinen auch hier die
Brandgräber nicht aufgehört zu haben; wenigstens beginnen sie
wieder stärker gegen Ende des 6. Jahrhunderts, mitunter in Gräbern,
die für Bestattung hergerichtet waren (Helbig, Not. 1896, 184).
Die Aschenbehälter sind dann mit Vorliebe, gerade in Corneto,
griechische bemalte Vasen.
Das Hinterland Cornetos wird gebildet durch das Flußgebiet
der Marta. In diesem sind bis jetzt zwei Begräbnisstätten bekannt
geworden, welche in die italische Brandzeit hinaufreichen. Die
bedeutendere ist diejenige von Bisenzio [396] CVisentium: Plin.
III, 52; CIL. XI, 2909—2924, nur durch den an einem einsamen
Kirchlein und dem Stück Hochfläche, auf dem es steht, sowie
der im See vorgelagerten Isola Bisentina haftenden Namen, fort-
gesetzt). Bisenzio erhob sich am Westufer des Bolsener Sees,
seine Gräber erstrecken sich etwa 2 Kilometer weit längs des Sees
südwärts, die drei hauptsächlichen Gruppen, in die sie sich bis
jetzt zerlegen, La Palazzetta mit Le Bucacce, S. Bernardino, La
Polledrara, allerdings wenn, auch nicht weit voneinander geschieden
(s. das Plänchen Not. 1886, tav. 11). Es könnte also, zumal die
Gruppen zeitlich nicht beträchtlich getrennt sind, die Frage erwogen
Corneto. Bisenzio.
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campaniscben Einfluß zu erkennen haben, den Gabrici an der
hellgrundigen Keramik jüngerer Pozzogräber feststellte. Ob auch
einige ganz kleine Fibeln, z. B. eine aus Geld (Not. 1882, tav.
XIII, 3 = Montelius 281, 14) mit auf den Bügel gelegter Platte,
die aufgelötete Spiralen und Granulierpünktchen zeigt, eine Bogen-
fibel, deren Bügel mit Golddraht übersponnen ist (Not. 1907, 71),
eine Bronzefibel, deren Bogenbügel in drei mit Granulierperlen
besetzte Rippen zerlegt ist (Not. 1882, tav. XIIIms, 18 = Mon-
telius 276, 6), aus Kyme eingeführt sind, wo derartig kleine Fi-
beln, namentlich aus Silber, in altgriechischen Gräbern beliebt
sind, bleibt besser eine offene Frage, wenn auch FIelbigs Ne-
gierung jeden griechischen Imports in der Pozzogräberzeit (Mem.
de l’Acad. d. inscr. XXXV, 1896, 365 und Not. 1896, 182) kaum
aufrecht zu halten ist. Für die Fibeln der Pozzogräber Cornetos
gut ordnende Zusammenstellungen Perniers : Not. 1907, 68—70,
235—236, 324—325 und die Abbildungen an den angegebenen
Orten der Notizie, Monumenti dell’Ist., Montelius, Cie. pr. Auch
die Fibeln sprechen für das 8. Jahrhundert als Zeit des Erlöschens
der alten voretruskischen Brandgräber und den Beginn der etrus-
kischen Bestattungsgräber a fossa, die durch Inventargemeinschaft
(s. die Tabellen Helbigs, Ami. Ist. 1884, 181—184) als bereits
geraume Zeit neben den ersteren hergehend erwiesen werden.
Der Übergang findet, wie es auch die Keramik beweist, allmählich
statt; jedoch erstarkt das etruskische Element hier früher und
energischer als weiter nördlich, das italische wird früher assi-
miliert. S. oben S. 282, 308, 322. Ganz scheinen auch hier die
Brandgräber nicht aufgehört zu haben; wenigstens beginnen sie
wieder stärker gegen Ende des 6. Jahrhunderts, mitunter in Gräbern,
die für Bestattung hergerichtet waren (Helbig, Not. 1896, 184).
Die Aschenbehälter sind dann mit Vorliebe, gerade in Corneto,
griechische bemalte Vasen.
Das Hinterland Cornetos wird gebildet durch das Flußgebiet
der Marta. In diesem sind bis jetzt zwei Begräbnisstätten bekannt
geworden, welche in die italische Brandzeit hinaufreichen. Die
bedeutendere ist diejenige von Bisenzio [396] CVisentium: Plin.
III, 52; CIL. XI, 2909—2924, nur durch den an einem einsamen
Kirchlein und dem Stück Hochfläche, auf dem es steht, sowie
der im See vorgelagerten Isola Bisentina haftenden Namen, fort-
gesetzt). Bisenzio erhob sich am Westufer des Bolsener Sees,
seine Gräber erstrecken sich etwa 2 Kilometer weit längs des Sees
südwärts, die drei hauptsächlichen Gruppen, in die sie sich bis
jetzt zerlegen, La Palazzetta mit Le Bucacce, S. Bernardino, La
Polledrara, allerdings wenn, auch nicht weit voneinander geschieden
(s. das Plänchen Not. 1886, tav. 11). Es könnte also, zumal die
Gruppen zeitlich nicht beträchtlich getrennt sind, die Frage erwogen