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Woher stammt die Darstellung des Gelages auf München Inv. 598?
Von jonischen Vorbildern ist unter unseren Vasen keines zu finden. Aber
unter den Fragmenten in München sind zwei Stück mit der gleichen Scene
vorhanden. Auch der Fries von Assos (M. J. III 34) ist heranzuziehen, wo
zwei Felder mit je zwei Gelagerten geschmückt sind. Die beiden Münchner
Fragmente gehören Näpfen an, die mit der pontischen Gruppe verwandt sind.

Für die Schilde mit Schutztüchern, wie auf der Nachahmung München
109, lassen sich bloss die Sarkophage als Analogien heranziehen.

F. Dümmler hat diesen Vasen den Namen italische Nachahmungen
beigelegt. Furtwängler ') bezeichnete sie als etruskisch. Die ganze Art
der Bemalung hat dies gerechtfertigt. Dazu kommen noch Übereinstimmun-
gen mit sicher etruskischen Erzeugnissen. Das Stirnhaar der Personen ist
ebenso angeordnet, wie auf etruskischen Marmorwerken. Berlin Inv. 3226
ist am Halse ein Blatt angebracht, das auf dem Grabgemälde von Tarquinii
M. J. XII 13 wieder begegnet. Ferner kann auf den Halsschmuck der
Pferde hingewiesen werden. An einem Kiemen sind Glöckchen befestigt.

Abbild. 44.

Die beste Analogie dazu gibt der Bronzebeschlag A. D. I 21, 2, an dem
die Art der Befestigung deutlich zu sehen ist; dann ist die reitende Ama-
zone aus Kyme R. M. II S. 244s) zu nennen; andere Beispiele liefern
Cisten aus Präneste: M. J. VI 55 (= Friederichs A. B. Nr. 542), M. J.
VI. VII. 61. 62, wo ein Pferd zwei Reihen dieses Schmuckes hat; Collection
Hoffmann 386, der etruskische Spiegel Bahelon-Blanchet, Catal. d. bronz.

>) Führer durch die Vasensammlung des Königs .Ludwig, Einleitung, S. 5. Anm. 1.
■) Dadurch gewinnt es den Anschein, als ob dieser Halsschmuck allgemein italisch sei.
 
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