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Dürer's letzte Lebensjahre. 1521 — 1528.
bedeckt ein breitkrempiger Hut/ unter dem die blonden Haare
hervorsehen. Sein schwarzes Kleid ist mit braunem Pelz
besetzt. Das Stück Hand, in der er eine Papierrolle halt,
ist vortrefflich gezeichnet; sein Ausdruck von wegreißender
Lebendigkeit. Das etwas bräunliche Colorit ähnelt dem von
Dürer's Portrait in der Münchener Pinakothek, sonst ist er
freier behandelt und mit dem Monogramm und der Jahreszahl
1521 versehen. Der Grund hat einen warmgrauen Ton"H.
Dieses Bild kam ohne Zweifel aus den Niederlanden nach
Spanien.

Achter Abschnitt.

Dürers letzte Lebensjahre. 1521 —1528.

Dürer kehrte in die alten Verhältnisse zurück. So wenig
fördernd diese früher gewesen waren — sie gestalteten sich
noch ungünstiger nach seiner Heimkunft. Die Bewegung der
Reformation, die bis dahin auf einen engeren Kreis sich
beschränkt oder auf gelehrtem Gebiete sich gehalten hatte,
war während seiner Abwesenheit iu?s öffentliche Leben über-
getreten und zog Aller Aufmerksamkeit an sich. Sie ergriff
um so tiefer die Gemüther, je mehr sie Dinge betraf, die
Jedem als die wichtigsten galten. Nürnberg war wegen der
bedeutenden geistigen Kräfte, die es in seinen Mauern be-
herbergte, neben Wittenberg ein zweiter Brennpunkt des
neuen Feuers geworden, das damals die Sinne noch ebenso
sehr erhitzte wie erleuchtete. Die bedeutendsten Männer der
Stadt hatten sich gleich anfangs für Luther entschieden.
 
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