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Anmerkungen.

eine Dürer'sche Handzeichnung auf, welche eine große Fels en -
partie, nach der Natur mit dem Pinsel meisterhaft ausgeführt,
darstellt. Sie tragt die Ucberschrift „stcinprnch", und ist wahrschein-
lich nach einein der Steinbrüche ausgenommen, welche in den Nürn-
bergischcn Föhrenwäldern zerstreut Vorkommen. — War die Wirklich-
keit hier auch interessant genug, nur den Künstler zum Zeichnen
aufzufordcrn, so scheint es ihm doch besser oder bequemer vor-
gekommen zu sein, in seinen Kunstwerken die Phantasie statt des
Studiums die Felsen bilden zu lassen.
"0 Das Haus, welches auf diesem Kupferstiche angebracht ist, findet in
einer besonderen leicht colorirten Federzeichnung mit schwarzen: Grunde
im Britischen Museum sich wieder. (S. Naumaun's Archiv,
1858, S. 35.) Doch halten wir nicht für nöthig, wie der Ver-
fasser des betreffenden Aufsatzes, daß Dürer diese Zeichnung von
feiner italienischen Reise mitgebracht habe. Er fand für derartige
Häuser Vorbilder gcuug in seiner Nähe.
''") Kugler bemerkt, daß die Jahreszahl auf diesem Blatte zweifelhaft
sei und auch 1524 gelesen werden könne. Doch ist letzteres kaum
anzunehmen, da Dürer schwerlich eine Passion ohne die Kreuz-
abnahme würde gezeichnet haben. Dazu findet sich fast dieselbe Com-
position in der großen Holzschnitt-Passion wieder, die bekanntlich
lange vor 1524 erschien.
5°) S. Anzeiger f. K. d. d. V. 1858, Nr. 12, Sp. 417 ff.
^) S. Naumanu's Archiv, 1859, S. 119; <1. v. ?a88nvnut:
s xeinte 6 — Zravkur, I. 364 ff.
S. Nau mann's Archiv, 1858, S. 31; 1859, S. 119. Nach
Harzen ist die genannte Radirung von Wenzel von Olmütz ein
Stich, wie dessen übrige Blätter. Derselbe hält Daniel Hopser
sür Den, welcher die Radirung nach Deutschland übertragen; doch ist
dessen Kunz v. d. Rosen, der Tracht nach, nicht so alt, wie er
eingesetzt wird. Wichtig ist, was der Verfasser über geritzte Nadi-
rungen sagt.
53) S. ü. .laekcson fiWl A. 6üatto), ANrentise ou 'VVooctsn-
AravluZ. lbonäon, 1839. — ü. v. ?a8savnnt: De xeintre-
Zi-Lvsur, I. x. 72 ff.
") Passavaut vermuthet, daß der eigentliche Name dieses Holzschneiders
H. Andre gewesen sei (s. dessen xeintre — Zraveur, I. x. 75).
Ein Formschncidcr Jeronymus Andre (st 1556) liegt auf den:
St. Johanniskirchhofe bei Nürnberg begraben. Derselbe ist auch sonst
 
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