Zweckeffers Lebenslauf
Frisch auf!, schon kommt das neue Jahr
Im Sturmschritt hergezogen,
Frisch auf, geliebte Zecherschaar,
Des Schmauses nun gepflogen,
Zu Tisch, zu Tisch gesessen,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Dreikönigstag ist gar nicht weit,
Dann sammeln wir uns wieder,
Und singen, dienst- und schmaus-bereit
Dem Bohnenkönig Lieder;
Besorgt uns unterdesien,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
D'rauf feiern wir den Hoch zeitschmauS
Der reichen Handelstochter,
Schön gleicht der Seelen Zwiespalt aus
Ein Schmaus, ein gutgekochter,
Nur brav Delicateffen,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Bald folgt der große Fastnachtsball,
Der Bälle steudenvollster.
Wen jagt nicht munt'rer Polkaschall
Vom trägen Ruhepolster,
Der Beine Kraft zu messen?
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Der Oster tag, ihr Herren, ist
Dem Schmauswcrk hold vorzüglich,
Da sitzt ein jeder stommer Christ
Beim Ostermahl vergnüglich,
Der Jud' auch steut sich dessen,
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Der Jahrmarkt steht von Mters her
Als Festtag im Kalender,
Satt wird das Aug', der Magen leer
Bei'm Hin- und Hergeschlcnder,
D'rum, ja nicht zu vergesten,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Bricht erst der L a n d t a g s m o r g e n an,
Krieg allen Machtgeboten!
Wir wollen stehen Mann für Mann
Als ächte Patrioten.
Frisch auf, zur Wahl gesessen,
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Den Unterdrückern Schmach und Hohn,
Die unser Recht versagen,
(Die beste Constitution
Ist doch ein guter Magen.),
Vivat, die Volksint'resten!
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Uns treibt nicht Haß und Streitbegier,
Noch Schwindelgeist, gemeiner,
Am Tag des Fürsten schmausen wir
So gut als irgend Einer,
Und jubeln wie besessen:
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Wir wünschen nicht die Republik,
Doch fallen Thron und Charte,
Das stört nicht uns're Politik,
Wir stehn „auf höh'rer Warte"
Zu Volks- und Staats-Congresten,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Stets brennen wir von heil'ger Gluth
Für Deutschlands Macht und Einheit,
Und opfern willig Hab und Gut
Zum Heil der Allgemeinheit.
Nicht Preußen, Bayern, Heffen,
Herr Wirth, ein Flotten-Esten!
Frisch auf, frisch auf, zu jeder Frist
Folgt unsrer Weisheitsregel,
Ihr wackeren Herrn: „Wer isti, der ist,"
Sprach einst ein zweiter Hegel,
Wenn Sorg' und Leid uns pressen:
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Eduard Brauer.
Frisch auf!, schon kommt das neue Jahr
Im Sturmschritt hergezogen,
Frisch auf, geliebte Zecherschaar,
Des Schmauses nun gepflogen,
Zu Tisch, zu Tisch gesessen,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Dreikönigstag ist gar nicht weit,
Dann sammeln wir uns wieder,
Und singen, dienst- und schmaus-bereit
Dem Bohnenkönig Lieder;
Besorgt uns unterdesien,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
D'rauf feiern wir den Hoch zeitschmauS
Der reichen Handelstochter,
Schön gleicht der Seelen Zwiespalt aus
Ein Schmaus, ein gutgekochter,
Nur brav Delicateffen,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Bald folgt der große Fastnachtsball,
Der Bälle steudenvollster.
Wen jagt nicht munt'rer Polkaschall
Vom trägen Ruhepolster,
Der Beine Kraft zu messen?
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Der Oster tag, ihr Herren, ist
Dem Schmauswcrk hold vorzüglich,
Da sitzt ein jeder stommer Christ
Beim Ostermahl vergnüglich,
Der Jud' auch steut sich dessen,
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Der Jahrmarkt steht von Mters her
Als Festtag im Kalender,
Satt wird das Aug', der Magen leer
Bei'm Hin- und Hergeschlcnder,
D'rum, ja nicht zu vergesten,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Bricht erst der L a n d t a g s m o r g e n an,
Krieg allen Machtgeboten!
Wir wollen stehen Mann für Mann
Als ächte Patrioten.
Frisch auf, zur Wahl gesessen,
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Den Unterdrückern Schmach und Hohn,
Die unser Recht versagen,
(Die beste Constitution
Ist doch ein guter Magen.),
Vivat, die Volksint'resten!
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Uns treibt nicht Haß und Streitbegier,
Noch Schwindelgeist, gemeiner,
Am Tag des Fürsten schmausen wir
So gut als irgend Einer,
Und jubeln wie besessen:
Herr Wirth, ein flottes Essen!
Wir wünschen nicht die Republik,
Doch fallen Thron und Charte,
Das stört nicht uns're Politik,
Wir stehn „auf höh'rer Warte"
Zu Volks- und Staats-Congresten,
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Stets brennen wir von heil'ger Gluth
Für Deutschlands Macht und Einheit,
Und opfern willig Hab und Gut
Zum Heil der Allgemeinheit.
Nicht Preußen, Bayern, Heffen,
Herr Wirth, ein Flotten-Esten!
Frisch auf, frisch auf, zu jeder Frist
Folgt unsrer Weisheitsregel,
Ihr wackeren Herrn: „Wer isti, der ist,"
Sprach einst ein zweiter Hegel,
Wenn Sorg' und Leid uns pressen:
Herr Wirth, ein flottes Esten!
Eduard Brauer.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zweckessers Lebenslauf"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 247, S. 54
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg