Fliegende Blätter (11.1850 (Nr. 241-264))

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Münchner Ballgespräche.

I.

Die Anfänger.

(Neu bekannt und schüchtcm; zum ersten Male auf dem Balle.)

Er. „Sehr angenehm!"

Sie. „Ja wirklich, sehr angenehm."

Er. „Fräulein!"

Sie. „Ich dank' Ihnen."

Er. „Ich hätt' es nicht geglaubt —"

Sie. „Ich auch nicht —"

Er. „Ich hätte nicht geglaubt, daß es heute so voll wird."
Sie. „Mich wundert nur, wie die Leute alle Platz haben,
namentlich die Damen."

Er. „-War'sIhnen nicht zu weit im Hergehen?"

Sie. „Nein, eher zu kalt."

Er. „Ich wollte eigentlich fragen, ob es Ihnen hier nicht
zu warm ist."

Sie. „Ja wohl, aber der Vater will schon um elf Uhr
nach Hause."

Er. „Er ist's vielleicht nicht gewohnt?"

Sie. „Nein, er tanzt sehr wenig, das heißt seit dreißig
Jahren gar nichts mehr."

E r. „Da haben Sie ihn vielleicht gar nie tanzen sehen?"
Sie. „O nein, aber die Mutter erinnert sich noch dunkel."
Er. „Ach, das ist schön!"

Sie. „Ja. das ist recht schön.-Ob heute noch Nie-

mand von Hof da ist?"

Er. „Erwarten Sie Jemand?"

Sie. „O nein, ich hörte nur, der Prinz Bonifaz-"

Er. „Die Witterung wäre sehr günstig —"

Sie. „Es regnet freilich, aber man könnte fahren bis vor
das Haus."

Er. „Für einen Prinzen wäre es hkkr vielleicht doch zu
voll; aber im kleinen Saal —"

Sie. „Da soll es so vornehm sein."

Er. „Nu, vielleicht mertt er's gar nicht."

Sie. „-Ueberhaupt —*

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