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XI. Bd.

L. od. 3 ggr.

„Man muß sie feierlich empfangen!" — rief Herr Fischer
und stellte diesen dringenden Antrag in einer außerordentlichen
Sitzung aller Vereine. Doktor Dorn widersprach — und die
Strumpfwirker stimmten ihm bei, denn sie berechneten die
Quartierkosten. Die Bürgerwehren wollten nicht paradiren,
die Liedertafler nicht singen, selbst die Lichterzieher nicht be-
leuchten. Herr Fischer allein mußte also sorgen für einen
würdigen Empfang.

Das Aeußerste war seinem rastlosen Eifer gelungen. Endlich
— spät am Abend, in jeder Viertelstunde konnten die Truppen
eintreffen, hielt er mit der Schuljugend am Stadtthor ; nochmal
ließ er sie zur Uebung die „Nationalhymne" absingen, und etwas
Heu statt der Blumen auf's Pflaster streuen. Ungeduldig sah
er nach der Uhr am Rathhausthurme — Gott! — dort hingen
noch die abgebleichten Fetzen der deutschen Fahne. Er fliegt
hin — Niemand ist da — er selber muß hinauf und das
Wahrzeichen der Revolution zum Fenster hineinziehen. Erschöpft
kömmt er im Momente zurück, als die Trommeln hart vor dem
Thore rasseln. Der Vortrab mit gespanntem Hahn schleicht
über die Brücke — das Bataillon folgt, der Major an der
Spitze. Die Schulkinder singen und der Bürgermeister geht
ihm entgegen — der Kriegsfürst aber schnautzt: „Wir spielen
nicht die Hussiten vor Naumburg!" und gerade unter die schuld-
lose Heerde hinein marschiren seine Musketiere und Herr Fischer
hat eben noch Besonnenheit genug, durch einen Seitensprung
das Pferd des Gewaltigen nicht länger in seinem Siegesläufe
aufzuhalten.

Wohl hatte er an seinem Hause die Inschrift angebracht:
„Seinen Rettern das dankbare Vaterland," Wimpel in den
„schönen Landesfarben" hingen aus den Dachfenstern und auch
Theodolinde, die deutsche Jungfrau, mußte als specifisch-
patriotischc, an der Thüre warten mit einem Lorbeerkranz für
den Kriegsfürsten; — aber das Gemüth des Pacificators war

Einer für Alle.

(Fortsetzung.)

Herr Fischer wußte Niemand, der es in X. mit dem schwarzen
Mohrenwirth wagen durfte — selbst nicht die Polizei. Seinen
Kummer vertraute er nur seiner Gattin und seinem Kinde.
„Bald kann mir was Bienschliches begegnen" — sagte er —
»die Reichsverfassung ist nur ein Vorwand, jene Menschen be-
schwören mein Verderben." Aber leichtfertig lachte Theodolinde
und scherzte: „Dorn weiß das bester."

„Also auch Du mein Sohn Brutus!" dachte Herr Fischer
und hüllte sich tiefer in seine Sorgen und seinen Schlafrock.

Plötzlich lief eine Depesche ein; — „es kommen Truppen
— zwar keine Preußen — aber landesväterliche, ebenfalls wohl
bewandert im Ordnung stiften."

10
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Einer für Alle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Kummer <Motiv>
Kästchen
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Strickzeug <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 250, S. 73

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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