Ter Gaug nach dem Eisenhammer.
j selbes zu seiner bekannten Ballade: Gang nach dem Eisenhammer, die Ver-
anlassung gegeben haben. —
Herr Prof. Rumpelmayer hat es versucht, die Bildwerke, wie folgt, mit I
; den eigenen Worten des großen Dichters zu interpretiren, und der freundliche
Leser mag selbst urtheilen, in wie weit Herrn Prof. Rumpelmayers Ansichten
: beizustimmen sein dürfte. —
Der Grabstein selbst, den wir ebenfalls liefern, führt die Inschrift:
Xrmo domini, MCCCXXI. Mit. Fridolin. Wanzelernber. servus. dornest,
uxoris. comitis. a. Savern. Gott. geb. ihm. ein. frohwe. Urstend.
Wir haben Grund, anzunehmen, daß die Familie Wanzelgruber aus
! Italien nbstamme und dem tiefsten Alterthume angehöre, da in einer gelehr-
ten Abhandlung, die uns vorliegt „Balvi magnns, id est: kritische
Beleuchtung des balvischen Missale," — welche in der ersten Hälfte
; dieses Jahrhunderts erschien, und in der gelehrten Welt großes Aufsehen
erregte. — ebenfalls eines Wanzelgruber gedacht wird, obgleich der gelehrte Herr
Verfasser, wie aus den angefügten erratis ersichtlich, nicht recht im Reinen zu
sein scheint, ob besagte Familie „Wanzelgruber oder Wurzelgraber" geheißen. —
Wir sehen keinen Grund für letztere Ansicht und glauben, daß der Herr \
i Verfasser besagter Kritik, in seiner ersten Ansicht (Wanzelgruber) durd) die !
Rumpclmayerischen Entdeckungen bestärkt werden dürfte; da in unsem Re- ..
lief's die südliche Natur und der italische Typus, die unsem Helden durchweg
characterisiren. nicht zu verkennen ist.
Ta sich aller Forschungen ungeachtet, in der ganzen Umgegend Zaberns
(Savern) nirgends Spuren vom Namen Wanzelgruber, weder in Epitaphien
noch Kirchenbüchern und sonstigen Urkunden vorfinden, so ist anzunehmen,
I daß er aus Italien eingcwandert und unvermählt, jedenfalls aber kinderlos,
l gestorben sei. *
Wahrscheinlid) war er bis ans Ende seiner Tage im Dienste des Grafen
j Zacharias von Zabern, und dessen Ehegattin Appollonia — deren Grabsteine
ebenfalls in derselben Kird)e zu sehen, — und sicherlich über 50 Jahre,
: worauf die Medaille mit der Inschrift: „für 50jährige treugeleistete Dienste,"
< die er am Busen trägt, hinweist.
Ein ähnliches Verhältniß, wie das seines großen Landsmannes Petrarca, !
zu seiner viel besungenen Laura, scheint ihn an die nicht mehr ganz jugend-
lid,e Gräfin gefesselt zu haben. E. F.
Folgen die Reliefs:
Ein frommer Knecht war Fridolin
Und in der Furcht des Herrn
Ergeben der Gebieterin
Der Gräfin von Savern :c.
Einleitung.
Den unermüdlichen Forschun-
gen des berühmten Ard)äologen
Prof. vr. Rumpelmayer, und
den freundschaftlichen Verhalt-
nifien, in denen wir zu demsel- i
ben stehen, hauptsächlich, haben
wir die interessanten Reliefs, die
wir hiemit unfern geehrten Lesern
liefern, zu danken. —
Dieselben wurden von ihm in
Bergzabern (Savem) in einer
alten Kirche entdeckt, wo sie sich
neben dem ziemlich erhaltenen
Grabsteine eines gewissen Fri-
dolin Wanzelgmber eingemauert
befinden. —
Friedrich von Sd)iller, der
aus seinem Vaterlande Wür-
temberg verbannt, fid) längere
Zeit in jener Gegend aufhielt,
. hat dieses Epitaphium wahr-
! scheinlich gekannt, und dürfte
j selbes zu seiner bekannten Ballade: Gang nach dem Eisenhammer, die Ver-
anlassung gegeben haben. —
Herr Prof. Rumpelmayer hat es versucht, die Bildwerke, wie folgt, mit I
; den eigenen Worten des großen Dichters zu interpretiren, und der freundliche
Leser mag selbst urtheilen, in wie weit Herrn Prof. Rumpelmayers Ansichten
: beizustimmen sein dürfte. —
Der Grabstein selbst, den wir ebenfalls liefern, führt die Inschrift:
Xrmo domini, MCCCXXI. Mit. Fridolin. Wanzelernber. servus. dornest,
uxoris. comitis. a. Savern. Gott. geb. ihm. ein. frohwe. Urstend.
Wir haben Grund, anzunehmen, daß die Familie Wanzelgruber aus
! Italien nbstamme und dem tiefsten Alterthume angehöre, da in einer gelehr-
ten Abhandlung, die uns vorliegt „Balvi magnns, id est: kritische
Beleuchtung des balvischen Missale," — welche in der ersten Hälfte
; dieses Jahrhunderts erschien, und in der gelehrten Welt großes Aufsehen
erregte. — ebenfalls eines Wanzelgruber gedacht wird, obgleich der gelehrte Herr
Verfasser, wie aus den angefügten erratis ersichtlich, nicht recht im Reinen zu
sein scheint, ob besagte Familie „Wanzelgruber oder Wurzelgraber" geheißen. —
Wir sehen keinen Grund für letztere Ansicht und glauben, daß der Herr \
i Verfasser besagter Kritik, in seiner ersten Ansicht (Wanzelgruber) durd) die !
Rumpclmayerischen Entdeckungen bestärkt werden dürfte; da in unsem Re- ..
lief's die südliche Natur und der italische Typus, die unsem Helden durchweg
characterisiren. nicht zu verkennen ist.
Ta sich aller Forschungen ungeachtet, in der ganzen Umgegend Zaberns
(Savern) nirgends Spuren vom Namen Wanzelgruber, weder in Epitaphien
noch Kirchenbüchern und sonstigen Urkunden vorfinden, so ist anzunehmen,
I daß er aus Italien eingcwandert und unvermählt, jedenfalls aber kinderlos,
l gestorben sei. *
Wahrscheinlid) war er bis ans Ende seiner Tage im Dienste des Grafen
j Zacharias von Zabern, und dessen Ehegattin Appollonia — deren Grabsteine
ebenfalls in derselben Kird)e zu sehen, — und sicherlich über 50 Jahre,
: worauf die Medaille mit der Inschrift: „für 50jährige treugeleistete Dienste,"
< die er am Busen trägt, hinweist.
Ein ähnliches Verhältniß, wie das seines großen Landsmannes Petrarca, !
zu seiner viel besungenen Laura, scheint ihn an die nicht mehr ganz jugend-
lid,e Gräfin gefesselt zu haben. E. F.
Folgen die Reliefs:
Ein frommer Knecht war Fridolin
Und in der Furcht des Herrn
Ergeben der Gebieterin
Der Gräfin von Savern :c.
Einleitung.
Den unermüdlichen Forschun-
gen des berühmten Ard)äologen
Prof. vr. Rumpelmayer, und
den freundschaftlichen Verhalt-
nifien, in denen wir zu demsel- i
ben stehen, hauptsächlich, haben
wir die interessanten Reliefs, die
wir hiemit unfern geehrten Lesern
liefern, zu danken. —
Dieselben wurden von ihm in
Bergzabern (Savem) in einer
alten Kirche entdeckt, wo sie sich
neben dem ziemlich erhaltenen
Grabsteine eines gewissen Fri-
dolin Wanzelgmber eingemauert
befinden. —
Friedrich von Sd)iller, der
aus seinem Vaterlande Wür-
temberg verbannt, fid) längere
Zeit in jener Gegend aufhielt,
. hat dieses Epitaphium wahr-
! scheinlich gekannt, und dürfte
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Gang nach dem Eisenhammer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 251, S. 86
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg