Der Postillon.
„Ein Mühlstein und ein Mcnschenbcrz wird stet« Herumgetrieben:
Wo Beide« nicht« zu reiben hä», wird Beide- selbst gerieben."
F. togau.
Vertragsauslegnug.
„Herr Graf, schon seit zwei Jahren harre ich auf den
Rest des Kaufschillings, den Sie mir bei dem Guts-
ankaufe schuldig geblieben sind Wollten Sie mich
nicht befriedigen, — so müßte, ich leider — zur ge-
richtlichen Hilfe meine Zuflucht nehmen." —
Graf. „Mein Herr, gedulden Sie sich; so lautet
unser Vertrag nicht. Wir haben bestimmt, daß ich
Ihnen 10,000 fl. zahle, was geschehen ist, und das
übrige schuldig bleibe; würde ich nun zahlen, so
bliebe ich Ihnen nichts mehr schuldig; und das —
ist gegen unfern Vertrag." —
Ehrgefühl.
Hab' nirgends ein Dach
Und Hab nirgends ein Zelt,
Mit der Sonn' bin ich wach
Und geh' um in der Welt.
Schau' hier und schau' dort
Und ich finde kein Haus
Und ich weiß keinen Ort,
Wo ich ruhen könnt' aus.
Juheirasasa!
Wo ich ruhen könnt' aus.
Ich Hab' einen Schatz,
Und der Schatz, der ist fein.
Und ich Hab' einen Platz
In der Welt, der ist mein.
Mein Schatz hat ein Herz
Mit zwei Kämmerlein klein.
Eins für Lust, eins für Schmerz
Und da wohn' ich darein.
Juheirasasa!
Und da wohn' ich darein.
Kutscher. „Herr Baron! Ich m u ß Ihnen den Dienst aufsagen!"
te r r. „Du? — warum?" —
utscher. „Ja, sehen Sie, es verträgt sich mit meinem
Ehrgefühle nicht mehr!"
Herr. „Wie so? —
Kutscher. „So oft ich mit Ihnen ausfahr', hör' ich die
Leut' rufen: „da fährt der Spitzbube!" Da weiß ich nun nicht,
w en's angeht, und das kränkt mich zu sehr!"
„Ein Mühlstein und ein Mcnschenbcrz wird stet« Herumgetrieben:
Wo Beide« nicht« zu reiben hä», wird Beide- selbst gerieben."
F. togau.
Vertragsauslegnug.
„Herr Graf, schon seit zwei Jahren harre ich auf den
Rest des Kaufschillings, den Sie mir bei dem Guts-
ankaufe schuldig geblieben sind Wollten Sie mich
nicht befriedigen, — so müßte, ich leider — zur ge-
richtlichen Hilfe meine Zuflucht nehmen." —
Graf. „Mein Herr, gedulden Sie sich; so lautet
unser Vertrag nicht. Wir haben bestimmt, daß ich
Ihnen 10,000 fl. zahle, was geschehen ist, und das
übrige schuldig bleibe; würde ich nun zahlen, so
bliebe ich Ihnen nichts mehr schuldig; und das —
ist gegen unfern Vertrag." —
Ehrgefühl.
Hab' nirgends ein Dach
Und Hab nirgends ein Zelt,
Mit der Sonn' bin ich wach
Und geh' um in der Welt.
Schau' hier und schau' dort
Und ich finde kein Haus
Und ich weiß keinen Ort,
Wo ich ruhen könnt' aus.
Juheirasasa!
Wo ich ruhen könnt' aus.
Ich Hab' einen Schatz,
Und der Schatz, der ist fein.
Und ich Hab' einen Platz
In der Welt, der ist mein.
Mein Schatz hat ein Herz
Mit zwei Kämmerlein klein.
Eins für Lust, eins für Schmerz
Und da wohn' ich darein.
Juheirasasa!
Und da wohn' ich darein.
Kutscher. „Herr Baron! Ich m u ß Ihnen den Dienst aufsagen!"
te r r. „Du? — warum?" —
utscher. „Ja, sehen Sie, es verträgt sich mit meinem
Ehrgefühle nicht mehr!"
Herr. „Wie so? —
Kutscher. „So oft ich mit Ihnen ausfahr', hör' ich die
Leut' rufen: „da fährt der Spitzbube!" Da weiß ich nun nicht,
w en's angeht, und das kränkt mich zu sehr!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Postillion" "Vertragsauslegung" "Ehrgefühl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 256, S. 126
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg