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„Eben Hab' ich meinen sechs Buben wieder
einmal hintereinander die Haare geschnitten; ich
sag' Ihnen aber so sechs Buben die Haar schneiden,
das kriegt mer dick und satt!"

„Das glaub' ich Ihne gern, Sic könnten sich's
aber leichter machen, wenn Sie die Haa re so schnei-
den wollten, wie sie bei uns im Fu ldischen den
Bauernbuben geschnitten werden. Me rken's auf!
Man nimmt einen hölzernen Teller, deckt ihn dem
Buben über'n Kopf und schneidet Alles, was unter
dem Rand hervorschaut, sauber ab; das geht Ihnen
sehr geschwind und sieht recht nett aus."

Die Hallstädtertrottel.

eben so bei deinen Kindern, Enkeln und Urenkeln. Hab' noch-
mals Dank! und nun Gott sei mit Euch!" Mit diesen Worten
schob sie mit leichter Hand ein Felsstück hinweg, und die beiden
Liebenden drängten sich freudig hinaus. Sie befanden sich dicht
vor ihrer Hütte und die Morgendämmerung zeichnete eben in
scharfen Umrissen die Gipfel der gegenüberliegenden Felsen.
Doch als sie sich umsahen, war die Trottel verschwunden und
keine Spur von einer Felsenöffnung mehr zu sehen.

Eine Interpretation. 131

Neuester Salon a conper les rlievoux.

Im nächsten Frühjahre flammten zwei mächtige Wachskerzen
am Gnadenaltar zu Mariazell, und auf den Stufen desselben
kniete ein eben getrautes Paar, die Braut im üblichen schwarz-
seidenen Gewände mit reichem Geschmeide, um den Hals eine
einfache, aber werthvolle Perlenschnur, mit einem kleinen strah-
lenden Rubinkreuze. Schöner aber als Kleid und Schmuck er- :
schien ihr holdseliges, blühendes Gesicht init der Brautkrone in
den blonden Haaren, die ein eindringender Sonnenstrahl eben
mit Goldglanz umwob.

Kaum weniger glücklich als die Braut war die Mutter
derselben, die mit brünstigen Gebeten des Himmels Segen für
ihr Kind erflehte.

Walburg erholte sich in der Gosau bei ihren glücklichen
Kindern bald völlig von ihrer Krankheit, und als sie ein Kreis
blühender Enkel umgab, die kleineu sich auf ihrem Schooße
wiegten, die größern daneben lauschend standen, erzählte sie
ihnen oft von der prachtvollen Kirche der Unterirdischen, vom
gräulichen Tod des bösen Müllers, der zerschmettert im Abfluß
des Strupp gefunden wurde, und von dem seltsamen Treiben
und hilfreichen Sinn der Hallstädtertrottel.

Renate.

Landrichter, „Sie sind angeschuldigt, Ihrem Eollegcn
Bierhuber eine Tabakspfeife entwendet zu haben."

Student. „Entwendet? — nein, aber geschossen habe
ich die Pfeife — das ist richtig."

Landrichter. „Haben Sie eine Jagdkarte gelöst?"

Student. „Wozu denn eine Jagdkarte? — nein."

Landrichter. „Schreibend, Herr Aktuar: Wird Ange-
schuldigtcr wegen gesetzwidrigen Schießens einer Tabakspfeife
auf den Grund des Jagdgesetzes von 1850 in eine Geldstrafe
von 25 H>, so wie in den Betrag von 8 %,■ wegen nichr
gelöster Jagdkarte — verurtheilt."

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Interpretation" "Neuester Salon a couper les cheveux"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bauernstube
Gaststätte <Motiv>
Student <Motiv>
Haarschnitt
Landrichter
Sohn <Motiv>
Beschuldigung
Schüssel
Bäuerin <Motiv>
Karikatur
Hund <Motiv>
Bauer <Motiv>
Handspindel
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 11.1850, Nr. 257, S. 131

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