24. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ___ ( . _ Erscheinen wöchentlich ein Mal. Snbscriptians- H gjj
__sh an dl ungen, sowie von allen Postämtern sV"' preis für den Band von 24Nnm,nern 3 fl. 36 kr. 1 -
und Zeitungsexpedilionen angenommen. R.-W. od. 2 Rthlr. EinzelneNummern 12 kr.R.-W. od.g hgr.
Neues Abonnement auf die Fliegenden Blätter.
Mit Xro. 265 beginnt der 12teBand derFliegendenBlätter. Wir ersuchen hiermit unsre verehrlichen
Abonnenten, ihre Bestellungen bei den rssp. Buchhandlungen, P o st ü in t e r n u n d Z e i t u n g s-Ex p ed i t i o n e n rccht-
! zeitig zu machen, damit in der Zusendung der Blätter, welche mit größter Regelmäßigkeit von hier aus verschickt werden,
keine Störung eintritt. Noch wolle man uns bezüglich des Abonnements bei den Posten, die Bemerkung erlauben,
daß die Fliegenden Blätter bandweise (von je 24 Nummern) erscheinen und dieselben sich sonach
weder an Semester noch Quartale binden. Sobald ein Band zu Ende, beginnt der neue und mit ihm auch die
z neue Berechnung. — Die königl. Hauptzeitung s-Expedition München, welche den Generaldebit der Blätter auf
demPostwege besorgt, sowie alle Postämter, Zeitungs-Expeditionen Deutschlands und des Auslan-
des nehmen deßhalb sofort die erneueten Bestellungen an.
Bezüglich des Abonnements in den k. k. österr. Staaten sei noch angeführt, daß außer den resp.
Buchhandlungen ebenfalls alle k. k. Post- und Zeitungs-Expeditionen der gesummten Monarchie zu jeder Zeit Bestel-
lungen annehmen und diese durch Vermittlung der k. k. Ober-Post-Aemterzu Wien, Linz, Prag, Innsbruck, Mai-
land, Marienbad, Salzburg, Schärding und Triest pünktlich ausgeführt werden. Wir bitten dies wohl zu
beachten, indem wir directe an uns gerichtete Abonnements in keiner Weise berücksichtigen können.
München, im August 1850. Me Erprdition der Fliegenden Sliittrr.
Dichterleiden.
So war das Ziel erreicht! Man hatte mir verziehen, daß
I ich ein Deutscher sei, hatte vergessen, daß ich manchmal ein
Verslein in meine Amtsstunden geschwärzt und hatte mich förm-
lich amnestirt für das politische Verbrechen, daß ich Reitpferd
und Walzer mehr liebte, als die verschrobene Pädagogik meines
Schulgebieters, noch mehr als sein neuestes Lehrbuch der deut-
schen Sprache, welches er ganz kurz in zwanzig Regeln und
eben so viele Tausend Ausnahmen zusammengezogen hatte. Ich
ward einstweiliger halbgehaltlicher Oberleiter einer sächsischen
Schule in einem der schönsten deutschen Gaue des Ungarlandes,
also übersetzte mein bisheriger Chef meine neue Würde als pro-
visorischer Realschuldirektor. Bor Allem ward mir die deutsche
Sprache ans Herz gelegt, und ich daher in strengen Prüfungen
im Magyarischen und Slowakischen als feuerfest erprobt. Ich
kam im Städtchen an, das gerade zu groß war, um seinen
Stadtthoren zu entlaufen; zu klein, um einen Sobri oder San-
dor Rosa zur Plünderung reizen zu können; zu alt, um eine
Geschichte, zu jung, um erwachsene Schönheiten zu haben.
Meine erste Aufwartung galt dem Manne, in dessen einer
Hand ein Stück Comitat mit Wohl und Wehe lag; während
man in die andre mehr oder weniger zu legen pflegte, je nach-
dem man das eigene Wohl und Wehe schwerer oder leichter
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__sh an dl ungen, sowie von allen Postämtern sV"' preis für den Band von 24Nnm,nern 3 fl. 36 kr. 1 -
und Zeitungsexpedilionen angenommen. R.-W. od. 2 Rthlr. EinzelneNummern 12 kr.R.-W. od.g hgr.
Neues Abonnement auf die Fliegenden Blätter.
Mit Xro. 265 beginnt der 12teBand derFliegendenBlätter. Wir ersuchen hiermit unsre verehrlichen
Abonnenten, ihre Bestellungen bei den rssp. Buchhandlungen, P o st ü in t e r n u n d Z e i t u n g s-Ex p ed i t i o n e n rccht-
! zeitig zu machen, damit in der Zusendung der Blätter, welche mit größter Regelmäßigkeit von hier aus verschickt werden,
keine Störung eintritt. Noch wolle man uns bezüglich des Abonnements bei den Posten, die Bemerkung erlauben,
daß die Fliegenden Blätter bandweise (von je 24 Nummern) erscheinen und dieselben sich sonach
weder an Semester noch Quartale binden. Sobald ein Band zu Ende, beginnt der neue und mit ihm auch die
z neue Berechnung. — Die königl. Hauptzeitung s-Expedition München, welche den Generaldebit der Blätter auf
demPostwege besorgt, sowie alle Postämter, Zeitungs-Expeditionen Deutschlands und des Auslan-
des nehmen deßhalb sofort die erneueten Bestellungen an.
Bezüglich des Abonnements in den k. k. österr. Staaten sei noch angeführt, daß außer den resp.
Buchhandlungen ebenfalls alle k. k. Post- und Zeitungs-Expeditionen der gesummten Monarchie zu jeder Zeit Bestel-
lungen annehmen und diese durch Vermittlung der k. k. Ober-Post-Aemterzu Wien, Linz, Prag, Innsbruck, Mai-
land, Marienbad, Salzburg, Schärding und Triest pünktlich ausgeführt werden. Wir bitten dies wohl zu
beachten, indem wir directe an uns gerichtete Abonnements in keiner Weise berücksichtigen können.
München, im August 1850. Me Erprdition der Fliegenden Sliittrr.
Dichterleiden.
So war das Ziel erreicht! Man hatte mir verziehen, daß
I ich ein Deutscher sei, hatte vergessen, daß ich manchmal ein
Verslein in meine Amtsstunden geschwärzt und hatte mich förm-
lich amnestirt für das politische Verbrechen, daß ich Reitpferd
und Walzer mehr liebte, als die verschrobene Pädagogik meines
Schulgebieters, noch mehr als sein neuestes Lehrbuch der deut-
schen Sprache, welches er ganz kurz in zwanzig Regeln und
eben so viele Tausend Ausnahmen zusammengezogen hatte. Ich
ward einstweiliger halbgehaltlicher Oberleiter einer sächsischen
Schule in einem der schönsten deutschen Gaue des Ungarlandes,
also übersetzte mein bisheriger Chef meine neue Würde als pro-
visorischer Realschuldirektor. Bor Allem ward mir die deutsche
Sprache ans Herz gelegt, und ich daher in strengen Prüfungen
im Magyarischen und Slowakischen als feuerfest erprobt. Ich
kam im Städtchen an, das gerade zu groß war, um seinen
Stadtthoren zu entlaufen; zu klein, um einen Sobri oder San-
dor Rosa zur Plünderung reizen zu können; zu alt, um eine
Geschichte, zu jung, um erwachsene Schönheiten zu haben.
Meine erste Aufwartung galt dem Manne, in dessen einer
Hand ein Stück Comitat mit Wohl und Wehe lag; während
man in die andre mehr oder weniger zu legen pflegte, je nach-
dem man das eigene Wohl und Wehe schwerer oder leichter
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