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Bericht des Kunstliebha

daraufgegangen wäre; er ist mein Augapfel geworden und soll
mir noch manche Stunde stiller Behaglichkeit bereiten.

Nro. 320. Ein reich komponirtes Stillleben von Eckh out.
Kohl, Kartoffel, gelbe und weiße Rüben liegen auf einer Mauer,
an der Wand hängt ein todter Hase und im Hintergrund steht
eine Köchin, eine Gans am Spieß bratend. Der Künstler hat
mit vielem Glück die Aufgabe der verschiedenartigen Beleuchtung
von Feuer und Tageslicht gelöst, ohne die Harmonie weder in
Form noch Farbe zu benachtheiligen. Besonders gelungen ist
der Hase, welcher einem Weenix Ehre machen würde; denn
um dieses Kunstwerk recht zu genießen, bedarf man wie bei
genanntem alten Meister einer Lupe.

ers Mynheer van Os re.



Altenburgische Dorfgeschichte.


Größere Spielratten als die Altenburger Bauern kann es
kaum geben und ihr Lieblingsspiel ist das Grobhäusern, ein
ganz verzwicktes Hazardspiel.

Bor mehreren Jahren komme ich einmal auf ein Dorf
im Altenburgischen, wo ich viel gute Freunde hatte. Da
es gerade Abend war, dachte ich so bei mir, i, du gehst gleich
in die Schenke, da triffst du sie hübsch beisammen.

Gedacht, gethan. Ich gehe in die Schenke. Es war noch
Licht, das sah ich von außen, aber man hörte keinen Laut. Ich
mache die Thüre auf, da saßen die Bauern alle beisammen um
einen runden Tisch und jeder stierte stillschweigend auf einen
Punkt vor sich hin, so daß es mir fast unheimlich wurde.

„Guten Abend!" sagte ich. „Bst! bst!" machten Alle
und wehrten mit den Händen von sich ab.

Da wurde mir noch unheimlicher und ich fragte: „Um
Gotteswillen, was ist denn mit Euch Leuten?"

Da sagteMelch erGraichenausMäuselwitz: „Merwulle
dirs nur sage. Unsere Regierung hat verboten, wir füllen nich
mehr Grobhäusern, bei schwerer Strafe. Der Mensch will aber
seine Abendunterhaltung und sein Vergnügen, und da haben
wir ein neues Spiel erfunden. Es setzt jeder einen Thaler
und spuckt auf den Tisch, so vor seinen Platz hin, ein ganz
kleines Bischen. Der von dessen Spucke die erste Fliege
säuft, hat allema^ den ganzen Einsatz gewonnen."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bericht des Kunstliebhabers Mynheer van Os an seinen Freund Mynheer Koevoet über die Kunstausstellung" "Altenburgische Dorfgeschichten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Kunst <Motiv>
Glücksspiel <Motiv>
Gemüse <Motiv>
Malerei <Motiv>
Münze <Motiv>
Karikatur
Bauer <Motiv>
Fliegen <Familie, Motiv>
Stillleben <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Niederlande

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 17.1853, Nr. 392, S. 63
 
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