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Wenzel aber bat sich noch eine Gnade aus, nämlich zwölf i sagend: „Vergelts Gott, Herr! den Tog werd i mein Lcb-
Maaß zum „Zuspitzen," und als auch diese verschwunden tog nit vergessen, i sog Enk tausetmol Dank, pfiiet Enk Gott,
waren, trat er sesten Schrittes zum gestrengen Herrn hin, I Herr, und a Enk Herrn!- Franzosen!" — I. G. Schreyer.

Papierschnitzeln.

Wohlfeile und doch theuerc Rechnung. Da ist in Leip-
zig ein Barbiergeselle, den nennen seine Collegen den Alten,
von seinen Kunden jedoch läßt er sich gern Herr Doctor
nennen. Eine aber von allen Mädchen ist die Glückliche,
welche sagen kann: „Mein Doctorchen." Und warum sollte
er sich nicht Doctor nennen lassen, kann er doch Zähne aus-
ziehen, wie mancher Andere, der auch Doctor genannt wird,
und mancher nennt sich Doctor, der nicht einmal Zähne aus-
ziehen kann. — Viele Advokaten heißen zum Beispiel Toc-
toren, ziehen aber nicht Zähne, — sondern Zehne, ja Hunderte
— aus.

Einmal ist es dem Alten früh recht schlecht gewesen, und
' er trank auf der Barbierstube als Arznei — er versteht sich
auch auf innere Euren, — einen Cognac; da wurde ihm
zwar besser, er mußte aber noch drei bis vier trinken, ehe
ihm ganz wohl ward. Wie er denn so im besten Einnehmen
i ist, kommt zu ihm ein anderer Patient, nämlich ein Bauer,
den plagte furchtbares Zahnweh. Läßt ihn der Alte auf
einem Stuhle Platz nehmen, legt sein Brechzeug an und
schwubb! hat er den Zahn heraus.

„Donnerwetter!"^sagt der Bauer, „das ist ja der falsche."

„Nur still, lieberFreund, ich will den richtigen schon bringen."

Setzt sich der Bauer wieder hin, der Alte legt das Brechzeug
noch einmal an, und schwubb! hat er wieder einen Zahn.

Der Bauer aber springt wüthend auf und schreit: „I,
er verfluchter Hundekerl, das war ja schon ivieder ein falscher,
ihn soll doch ... ."

„Um Gottes Willen," fiel ihm der geängstigte Barbier
ins Wort, „um Gottes Willen, machen Sie keinen solchen
Spektakel, lieber Freund. Wenn das mein Herr hört, da
kostet es Ihnen einen Gulden, denn der läßt sich für jeden
Zahn acht Groschen zahlen, bei mir kommen Sie aber für
zwei Zähne mit vier Groschen weg."

Da machte der Bauer gerne keinen Lärm und freute sich,
daß er so billig um seine Zähne gekommen war.

Entdeckung. „Nein, was zu arg ist, ist zu arg ,
rief Kaufmann Reinhard, Abgeordneter bei dem Landtag eines
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der böhmische Wenzel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Soldat <Motiv>
Wette <Motiv>
Trinken <Motiv>
Fass
Geselligkeit <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Franzosen <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 17.1853, Nr. 396, S. 92
 
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