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DaS Menschenlieb.

Genügsam in der Sonne
Trank aus der Faust herfür
Diogenes vor der Tonne —
Im Gegensatz zum Thier.
GS trinkt der weise Kadi
Mehr als er sollte schier,

Es trinkt sogar Milady —

Im Gegensatz zum Thier..

Die Zofe in der Kammer,

Im Rausch der Kanonier,

Der Lump im Katzenjammer —
Im Gegensatz zum Thier.

Die Frau zum Tort des Mannes,
Durchbrennend der Kassier,
Durchtrieben Schinderhannes —
Im' Gegensatz zum Thier.

Zum Saufen auserkoren,

Bei 8V Reaumür

Glühwein der Fürst von Thoren —
Im Gegensatz zum Thier.

Einst trinken wir euch nieder
Sammt eurer Kritik, wir,

Und fingen Mcnschenlieder —

Im Gegensatz zum Thier!

Kurios, aber wahr.

In O- wurde die neue Schule eingcweiht und, wie eS
bei solchen Gelegenheiten zu gehen pflegt, war der Amtmann
als höchste obrigkeitliche Person dabei anwesend. AuS mehrer-
lei Gründen hatte man ihn dazu feierlichst eingeholt und zwar
in einem Staatswagen mit zwei Dienern und einem Vorreiter
und diesen Aufwand deckte man aus der Kirchen- und Schul-
kaffc. Einige Tage nach der Schuleinweihung ward neben
der Schule, die man an den Kirchhof angebaut hatte, ein
Leichenstein gesetzt und ein Pferd des dazu benutzten Fuhrwerks
hatte dabei das Unglück zu stürzen und alsdann als „Luder,"
(wie man gefallenes Vieh nennt) den rohen Händen des
Schinderknechts anheimzufallen. Bei der nächsten Kirchen- und
Schulkaffen-Rechnung fand man in den Ausgabenbuch der Ge-
meinde O. folgende kuriose Zusammenstellung:

Im Monat Mai:

Den Herrn Amtmann zu holen 3 Thl. — Ngr.

Das Luder fortzuschaffen . . — Thl. 2 Ngr.

Offenes Geftändniß.

Es schlürfet Weine, reine,
Hafis zu dem Brevier,
Der Kellner fremde Weine,
Im Gegensatz zum Thier.

Sohn. „Vatter, ich weeß was."

Vater. „Was wceßt De denne?"

Sohn. „Ich mag's nich sog'n, Ihr schlog't mich."
Vater. „Sag's nor, ich schlog' Dich nich."

Sohn. „Ihr seht grade aus wie MichelS Mops."
Vater. „Du Schwerenothsjung!" (greift nach dem Stocke.)
Sohn. „Ich meene nor in'n Gesichte!"

Schwabenstreich.

Ein Schneider im Schwäbischen hatte Unglück in der
Liebe, sein Käthcrl war ihm nicht treu, und ohne sie glaubte
er nicht, leben zu können. Als Selbstmörder wollte er nicht
von der Welt betrachtet werden, und so verfiel er auf einen
pfiffigen Gedanken, den er auch sehr bald zur Ausführung
brachte. Er ging zu einem Teiche, in welchem sich Viele zu
baden pflegten, zog sich am Ufer aus und versenkte sich, nach-
dem er noch einige Worte in seine Brieftasche geschrieben hatte,
in die Tiefe des Wassers, um nie wieder lebend emporzu kom-
men. In der Brieftasche aber, die nebst den übrigen Sachen

13*
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Menschenlied"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Trinken <Motiv>
Student <Motiv>
Kadi <Motiv>
Alkoholkonsum <Motiv>
Bier
Karikatur
Wein
Frau <Motiv>
Trunkenheit <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Glühwein <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 22.1855, Nr. 517, S. 99
 
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