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Wagen oder Chaise.
„Sie alle, meine Herren und Damen, kennen wohl
das Meisterwerk unseres unsterblichen Dichters Schiller, das
den berühmtesten Sprossen des Geschlechtes derer von Wald-
stein zum Helden hat, die Tragödie Wallenstein. Sie er-
innern sich auch gewiß an jene Scene des Stückes, wo
Wallenstein erzählt, wie er von Ottavio gewarnt, vor einer
Schlacht sein gewöhnliches Pferd, einen Schecken, zu besteigen
unterlassen und dann fortfährt:
„Mein Vetter ritt den Schecken an dem Tag,
Und Noß und Reiter sah man niemals wieder."
Nun, das Pferd, das Sie vor sich sehen, ist der
nämliche Schecke."
Aus der Geographiestunde.
Lehrer: „Also dieser große Theil des atlantischen
Oceans heißt die Bai von Biskaya? . . . Du willst etwas
fragen, Minna?"
Minna: „Ja, Herr Lehrer. Ist die Bai von Bis-
kaya verwandt mit dem Bei) von Tunis?"
Aus der Geschichtsstunde.
Lehrer: „Hans, wann wurde Rom erbaut?"
Hans: „In der Nacht."
Lehrer: „Junge, wie kommst Du auf einen so
närrischen Einfall?"
Hans: „Der Herr Lehrer sagte doch gestern: Rom
ist nicht an einem Tage erbaut worden."
voetor medicinae N., ein Preuße, hatte sich in S.
niedergelassen. Ein Bauer von S., dessen Frau plötzlich !
erkrankt war, kam zu diesem Arzte und bat ihn, er möge j
die Patientin schleunigst besuchen. „Schon gut", sagte der ;
Doctor, „bringen Sie mir nur schnell einen Wagen." Der
Bauer läuft, so arg er kann, nach Hause, läßt durch seinen
Knecht den großen Hcuwagen mit den Braunen bespannen
und fährt, so rasch es gehen kann, vor die Wohnung des
Arztes. Fast athemlos kommt er an und thcilt dem Doctor I
mit, daß er den Wagen nun parat habe. Als nun dieser
den Heuwagen sieht, herrscht er den Bauer an: „Ich will
ja einen Wagen, worin ich fahren kann, keinen Heuwagen!"
„Jo, Herr", erwiedert der Bauer, „do hattet Sie sage solle,
Sie wollet a Wägete oder a Schcesle, aber koa Wage."
Der andere Name.
A: „Also unser Freund ist verlobt? Wie heißt denn
die Braut?"
B: „10,000 Thaler — den andern Namen Hab' ich
vergessen."
Der Wein am Stein.
Das war ein frohes Zcchgelag
Zu Würzburg auf der Veste!
Der Bischof hielt heut Kirchmcßtag,
Darum die vielen Gäste.
Wie funkelte der Frankenwein
Im goldenen Pokale,
Der beste doch, — der Wein am Stein,
Noch fehlte er beim Mahle.
Wallenstein's Scheck in Prag.
Wagen oder Chaise.
„Sie alle, meine Herren und Damen, kennen wohl
das Meisterwerk unseres unsterblichen Dichters Schiller, das
den berühmtesten Sprossen des Geschlechtes derer von Wald-
stein zum Helden hat, die Tragödie Wallenstein. Sie er-
innern sich auch gewiß an jene Scene des Stückes, wo
Wallenstein erzählt, wie er von Ottavio gewarnt, vor einer
Schlacht sein gewöhnliches Pferd, einen Schecken, zu besteigen
unterlassen und dann fortfährt:
„Mein Vetter ritt den Schecken an dem Tag,
Und Noß und Reiter sah man niemals wieder."
Nun, das Pferd, das Sie vor sich sehen, ist der
nämliche Schecke."
Aus der Geographiestunde.
Lehrer: „Also dieser große Theil des atlantischen
Oceans heißt die Bai von Biskaya? . . . Du willst etwas
fragen, Minna?"
Minna: „Ja, Herr Lehrer. Ist die Bai von Bis-
kaya verwandt mit dem Bei) von Tunis?"
Aus der Geschichtsstunde.
Lehrer: „Hans, wann wurde Rom erbaut?"
Hans: „In der Nacht."
Lehrer: „Junge, wie kommst Du auf einen so
närrischen Einfall?"
Hans: „Der Herr Lehrer sagte doch gestern: Rom
ist nicht an einem Tage erbaut worden."
voetor medicinae N., ein Preuße, hatte sich in S.
niedergelassen. Ein Bauer von S., dessen Frau plötzlich !
erkrankt war, kam zu diesem Arzte und bat ihn, er möge j
die Patientin schleunigst besuchen. „Schon gut", sagte der ;
Doctor, „bringen Sie mir nur schnell einen Wagen." Der
Bauer läuft, so arg er kann, nach Hause, läßt durch seinen
Knecht den großen Hcuwagen mit den Braunen bespannen
und fährt, so rasch es gehen kann, vor die Wohnung des
Arztes. Fast athemlos kommt er an und thcilt dem Doctor I
mit, daß er den Wagen nun parat habe. Als nun dieser
den Heuwagen sieht, herrscht er den Bauer an: „Ich will
ja einen Wagen, worin ich fahren kann, keinen Heuwagen!"
„Jo, Herr", erwiedert der Bauer, „do hattet Sie sage solle,
Sie wollet a Wägete oder a Schcesle, aber koa Wage."
Der andere Name.
A: „Also unser Freund ist verlobt? Wie heißt denn
die Braut?"
B: „10,000 Thaler — den andern Namen Hab' ich
vergessen."
Der Wein am Stein.
Das war ein frohes Zcchgelag
Zu Würzburg auf der Veste!
Der Bischof hielt heut Kirchmcßtag,
Darum die vielen Gäste.
Wie funkelte der Frankenwein
Im goldenen Pokale,
Der beste doch, — der Wein am Stein,
Noch fehlte er beim Mahle.
Wallenstein's Scheck in Prag.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wallenstein's Scheck in Prag" "Wagen oder Chaise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1031, S. 118
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg