Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
188 Es gleicht das Leben der Cigarre.

Es gleicht das Leben der Cigarre;

Als Blum' erblüht's im Erdenschooß,

Da naht die harte Hand des Schicksals
Und reißt Dich von der Heimath los.

Du wirst nun an des Lebens Sonne,

Der Tabakspflanze gleich, gedorrt,

Du wirst gepreßt, gebeizt, geschlagen,

Gerollt, gewürfelt fort und fort.

Doch bist Du selbst vom besten Stoffe,

Ist nicht Dein Aeuß'rcs glatt und fein,

Dann kannst Du nimmer Deckblatt werden,
Gleich Schlechtem mußt Du Füllung sein.

Da endlich kommt der Liebe Feuer
Und um Dich ist's, mein Sohn, geschehn,

Du flammst, Du glühst und merkst es nimmer,
Daß dran Du mußt zu Grunde gehn.

Und ist verglühet die Cigarre
Und ist verglüht Dein Lebenslauf,

Dann geht in Rauch und Dampf und Asche
Der letzte Rest des Daseins auf.

„Die Großmutter is meine, die kann
Ich huppen lassen, wenn ich will."

Der Superlativ des Metzgers.

Biedermeier's^r. eingesandte Wahlsprnche für das Sänger-
bundesfest in Dresden.

Pirschner Wein und Meißner Most
Eint in Rache Süd und Ost.

Deutsche Männer singen immer
Stärker als die Frauenzimmer.

Es ist angenehm und schön,

Wenn die Sänger singen geh'n.

Singt der Sänger ganz voll Seele,

Hat er Durscht auch in der Kehle.

Nicht in Noten steckt der Zauber,

Sangeslust ist höhrer Schrauber.

Für das theure Vaterland
Singt Tenor, Baß und Discant.

Freie Verfügung.

Ein Mädle muß, so oft milde Tage sind, die alte blinde
Großmutter in die Sonne spazieren führen und ruft, daß
die gute Alte nicht falle oder naß werde, wann ein Stein oder
eine Pfütze im Weg ist, sein vorsorglich: „Großmutter, hupp
ä mal!" Wcil's aber auf dem langen glatten Weg gar so
langweilig, so ruft's eben auch ohne Roth da und dort:
„Großmutter, hupp'ä mal!" „Ei, ei!" sagt der Nachbar,
der eben dazu kommt und selbiges sieht: „Kind, versündige
Dich dock nit so!" aber es sagt ganz vergnügt:

Saubere Dirndeln sind's, dem Wagcdeichsclbauern seine
Töchter. Es is d'Lisi scho schweinern, d'Resi iS ganz schweinern,
aber halt d'Wawi, dös is no die allerschweinernste.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Freie Verfügung" "Der Superlativ des Metzgers"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ermahnung
Großmutter <Motiv>
Nachbar <Motiv>
Spaziergang <Motiv>
Mädchen <Motiv>
Kindermund
Fleischer
Attraktion <Psychologie>
Beurteilung
Bäuerin <Motiv>
Karikatur
Umgangsformen
Junge Frau <Motiv>
Aussehen <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1040, S. 188
 
Annotationen