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204

Wie die Berg von Tegernsee g'strittcn habn.

(Oberbayrisch.)

Die Berg von Tegernsee, habns gesagt,

Die hat a mol daS Eifern packt;

War Koaner mehr mit'm Andern j’frieb’n
Und grab nir mehr habns than, als g'stritt'n
D'Auwinkler Berg die habn si prahlt:

Sie hätten do' den schönsten Wald
Die oan, die lachen zu dem Ding,

Geh sagn's, Ees seids uns ja all z'gring.

Da thuat sein Maul der Hirschberg auf
„Bei mir is schö; zu mir müßt's rauf."

„A Hirschberg — wv'S koan Hirsch nit geit,"

Habn d'Andern g'spott," dees woar scho g'feit,

Den Riedrerstoa mit da Kapellen
(Kcnnt'Sn, den Schnabel da, dcnsellen? —

Der dort so füri hankt') — Ja freili
Der moant, er waar scho ganz der Heili."

Der Sctzberg mit sein grena Sitz,

Und na der g'schnappct Bodenspitz
Hätt'n aa gern gredt von dem und dees,

„Geh," sagn die oan, „Ees Loda Ees

Mit Enkerne rasirtc Platten

Eeö habt'S koan Baam nit und koan Schatten."

Der Blauberg z'Kreuth drin, der schreit: „Schau

I waar halt hoch und so schon blau,

Bei mir geit'ö GamS und G'schröff grad gnua."
„Geh" — greinen d'Andern — „gib an Ruah,
Ma sieht's ja nie — Dein blaue Lappen
Steckst allweil in die Nebelkappen."

„Mei" — plärrt der Wallberg — „seids nur stad

Ees seids ja lauter Bröckel'n grad

Da, mi schaugt's an — i waar so dumm."

So sagt der Wallberg, a fest's Trumm!

No, wie's a so habn aufbegchrt,

Da hat deeS geschwind der Berggeist g'hort,

Der is a so scho fuchti hcunt

„Wo fcit's denn wicda, hat er greint

Hab mit die Leut scho Kreuz grad gnua,

Jetzt geb'n ma aa no d'Berg koan Ruah!"

(Woaßt, so an Herrn, dcrzürnt ma g'schwind)

Ah, der hatö ihna grob vcrkündt:

„Was taugt Enk denn nit in der Welt,

Was Habt'S denn wieder rum rcbcllt,

A Jeder hat dees, was er hat

Und so iS guat und drum scid'S stad

Und halt'ö es Maul — der hat a Platten

Der a Kapelln, und der an Schatten

Und bal na a Jeder moant, daß er z'schlecht is,

Eeö Saperadi und bal's Enk nit recht iö
Und disputirt's ma no lang so 'rum
— Na — wirf i Enk glei Alle um."

So sagt der Berggeist — da schaugn's aber drein
Und heben sich staad — Den ferchtcn's fein.

„Die Sappera!" — „brummt er und trappelt hoam
Bald net dien, grob bist, gang All'S aus'» Loam."

K. St.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie die Berg von Tegernsee g'stritten habn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gebirge <Motiv>
Berg <Motiv>
Empörung
Streit <Motiv>
Fels <Motiv>
Tabakspfeife <Motiv>
Vögel <Motiv>
Karikatur
Baum <Motiv>
Berggeist
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Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1042, S. 204
 
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