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Wie die Berg von Tegernsee g'strittcn habn.
(Oberbayrisch.)
Die Berg von Tegernsee, habns gesagt,
Die hat a mol daS Eifern packt;
War Koaner mehr mit'm Andern j’frieb’n
Und grab nir mehr habns than, als g'stritt'n
D'Auwinkler Berg die habn si prahlt:
Sie hätten do' den schönsten Wald
Die oan, die lachen zu dem Ding,
Geh sagn's, Ees seids uns ja all z'gring.
Da thuat sein Maul der Hirschberg auf
„Bei mir is schö; zu mir müßt's rauf."
„A Hirschberg — wv'S koan Hirsch nit geit,"
Habn d'Andern g'spott," dees woar scho g'feit,
Den Riedrerstoa mit da Kapellen
(Kcnnt'Sn, den Schnabel da, dcnsellen? —
Der dort so füri hankt') — Ja freili
Der moant, er waar scho ganz der Heili."
Der Sctzberg mit sein grena Sitz,
Und na der g'schnappct Bodenspitz
Hätt'n aa gern gredt von dem und dees,
„Geh," sagn die oan, „Ees Loda Ees
Mit Enkerne rasirtc Platten
Eeö habt'S koan Baam nit und koan Schatten."
Der Blauberg z'Kreuth drin, der schreit: „Schau
I waar halt hoch und so schon blau,
Bei mir geit'ö GamS und G'schröff grad gnua."
„Geh" — greinen d'Andern — „gib an Ruah,
Ma sieht's ja nie — Dein blaue Lappen
Steckst allweil in die Nebelkappen."
„Mei" — plärrt der Wallberg — „seids nur stad
Ees seids ja lauter Bröckel'n grad
Da, mi schaugt's an — i waar so dumm."
So sagt der Wallberg, a fest's Trumm!
No, wie's a so habn aufbegchrt,
Da hat deeS geschwind der Berggeist g'hort,
Der is a so scho fuchti hcunt
„Wo fcit's denn wicda, hat er greint
Hab mit die Leut scho Kreuz grad gnua,
Jetzt geb'n ma aa no d'Berg koan Ruah!"
(Woaßt, so an Herrn, dcrzürnt ma g'schwind)
Ah, der hatö ihna grob vcrkündt:
„Was taugt Enk denn nit in der Welt,
Was Habt'S denn wieder rum rcbcllt,
A Jeder hat dees, was er hat
Und so iS guat und drum scid'S stad
Und halt'ö es Maul — der hat a Platten
Der a Kapelln, und der an Schatten
Und bal na a Jeder moant, daß er z'schlecht is,
Eeö Saperadi und bal's Enk nit recht iö
Und disputirt's ma no lang so 'rum
— Na — wirf i Enk glei Alle um."
So sagt der Berggeist — da schaugn's aber drein
Und heben sich staad — Den ferchtcn's fein.
„Die Sappera!" — „brummt er und trappelt hoam
Bald net dien, grob bist, gang All'S aus'» Loam."
K. St.
Wie die Berg von Tegernsee g'strittcn habn.
(Oberbayrisch.)
Die Berg von Tegernsee, habns gesagt,
Die hat a mol daS Eifern packt;
War Koaner mehr mit'm Andern j’frieb’n
Und grab nir mehr habns than, als g'stritt'n
D'Auwinkler Berg die habn si prahlt:
Sie hätten do' den schönsten Wald
Die oan, die lachen zu dem Ding,
Geh sagn's, Ees seids uns ja all z'gring.
Da thuat sein Maul der Hirschberg auf
„Bei mir is schö; zu mir müßt's rauf."
„A Hirschberg — wv'S koan Hirsch nit geit,"
Habn d'Andern g'spott," dees woar scho g'feit,
Den Riedrerstoa mit da Kapellen
(Kcnnt'Sn, den Schnabel da, dcnsellen? —
Der dort so füri hankt') — Ja freili
Der moant, er waar scho ganz der Heili."
Der Sctzberg mit sein grena Sitz,
Und na der g'schnappct Bodenspitz
Hätt'n aa gern gredt von dem und dees,
„Geh," sagn die oan, „Ees Loda Ees
Mit Enkerne rasirtc Platten
Eeö habt'S koan Baam nit und koan Schatten."
Der Blauberg z'Kreuth drin, der schreit: „Schau
I waar halt hoch und so schon blau,
Bei mir geit'ö GamS und G'schröff grad gnua."
„Geh" — greinen d'Andern — „gib an Ruah,
Ma sieht's ja nie — Dein blaue Lappen
Steckst allweil in die Nebelkappen."
„Mei" — plärrt der Wallberg — „seids nur stad
Ees seids ja lauter Bröckel'n grad
Da, mi schaugt's an — i waar so dumm."
So sagt der Wallberg, a fest's Trumm!
No, wie's a so habn aufbegchrt,
Da hat deeS geschwind der Berggeist g'hort,
Der is a so scho fuchti hcunt
„Wo fcit's denn wicda, hat er greint
Hab mit die Leut scho Kreuz grad gnua,
Jetzt geb'n ma aa no d'Berg koan Ruah!"
(Woaßt, so an Herrn, dcrzürnt ma g'schwind)
Ah, der hatö ihna grob vcrkündt:
„Was taugt Enk denn nit in der Welt,
Was Habt'S denn wieder rum rcbcllt,
A Jeder hat dees, was er hat
Und so iS guat und drum scid'S stad
Und halt'ö es Maul — der hat a Platten
Der a Kapelln, und der an Schatten
Und bal na a Jeder moant, daß er z'schlecht is,
Eeö Saperadi und bal's Enk nit recht iö
Und disputirt's ma no lang so 'rum
— Na — wirf i Enk glei Alle um."
So sagt der Berggeist — da schaugn's aber drein
Und heben sich staad — Den ferchtcn's fein.
„Die Sappera!" — „brummt er und trappelt hoam
Bald net dien, grob bist, gang All'S aus'» Loam."
K. St.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie die Berg von Tegernsee g'stritten habn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)