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Bhyr.
„Nun wissen Sie was, Herr Kame-
rad; ich will Ihnen ein Mittel ver-
schaffen, daß der König die gewünschte
Körperfülle erhalten soll. Allein, Sie müssen
I mir ebenfalls einen Dienst leisten. Ich habe
j daheim auch eine Braut, die stark von
! Freiern umworben ist. Wenn ich hier
' noch monatelang bleiben muß, wer weiß,
was ihr Vater thut. Ich gebe Ihnen,
Herr Dakid, also ein Mittel, wenn Sie
mir versprechen, den König zu bestimmen,
die billigen Wünsche unseres Gesandten
zu erfüllen, damit ich mit diesem dann
baldigst heimziehen kann."
„O gern! Aber welches ist Ihr
Mittel?"
„Das ist nicht so schnell mitgetheilt,"
sagte Bhyr, „wir müssen das in Muße
besprechen."
„So? Nun, wie Sie wünschen. Allein
ich habe heute Dienst auf dem Thurme
! 'Nr. 221 in der südlichen babylonischen
! Mauer. Wenn Sie mich begleiten
! wollten—" „Warum nicht! Aber ich
komme dann zu spät in unsere Gesandt-
! schast, denn der Alte läßt das Thor gleich
nach dem Zapfenstreich sperren." „Das
macht nichts. Ich habe ein nettes Zimmer
! im Königspalaste. Ich lasse Sie mit
meinem Burschen dorthin fahren und Sie
j können sich's statt meiner bei mir daheim
j bequem machen. Also einverstanden?"
„Ja", sagte Bhyr, und nachdem die
! Herren ihre Zeche mit vier Gramm
Bronze berichtigt hatten, gingen sie nach
: dem Euphrat-Quai, wo sie einen Wagen
bestiegen, der sie rasselnd das Ufer cnt-
j lang führte und nach Verlauf einer halben
! Stunde an die innere Stadtmauer und
! nach Verlauf einer weiteren Viertelstunde
an die äußere Mauer und zum Thurm 221
j nahe dem Thore 84 brachte.
(Fortsetzung folgt.)
Mißglückte Anpreisung.
Kauf »> an»: „Nehmen Sie doch hier die
I drei Gemälde .. . ein jedes blos 50 Mark j
| ... cin's immer herrlicher als das andere!" j
Käufer: „Das kann sein! Dann ist aber i
auch cin's immer schlechter als das andere!
I
Feinslieb hat ein Vöglcin,
Das ist ihr gar lieb.
Das herzt sic und küßt sie,
Spricht 's Vöglein: „Gieb, gieb!"
So sitzt sic am Fenster,
Hold schäkernd und froh.
Nicht ahnend mich Ärmsten
Allhier im Bureau.
Ich ivolll', ich säß' drüben
Und kiißt' mein Feinslieb,
Dieweil an den Akten
DaS Böglcin hier schrieb'! —
ikmil pelchkau.
(Ein Lieutenant schießt aus einen Hase», fehlt und hätte in der Hitze beinahe seinen
Nachbar, den Herrn Major, '»ausgcschoffen). — Major (suchslcusclswild): „Donncrlvettcr.
Hcrrr Lieutenant, hier wird aus Hasen geschossen und nicht „aus Avancement"!"
Bhyr.
„Nun wissen Sie was, Herr Kame-
rad; ich will Ihnen ein Mittel ver-
schaffen, daß der König die gewünschte
Körperfülle erhalten soll. Allein, Sie müssen
I mir ebenfalls einen Dienst leisten. Ich habe
j daheim auch eine Braut, die stark von
! Freiern umworben ist. Wenn ich hier
' noch monatelang bleiben muß, wer weiß,
was ihr Vater thut. Ich gebe Ihnen,
Herr Dakid, also ein Mittel, wenn Sie
mir versprechen, den König zu bestimmen,
die billigen Wünsche unseres Gesandten
zu erfüllen, damit ich mit diesem dann
baldigst heimziehen kann."
„O gern! Aber welches ist Ihr
Mittel?"
„Das ist nicht so schnell mitgetheilt,"
sagte Bhyr, „wir müssen das in Muße
besprechen."
„So? Nun, wie Sie wünschen. Allein
ich habe heute Dienst auf dem Thurme
! 'Nr. 221 in der südlichen babylonischen
! Mauer. Wenn Sie mich begleiten
! wollten—" „Warum nicht! Aber ich
komme dann zu spät in unsere Gesandt-
! schast, denn der Alte läßt das Thor gleich
nach dem Zapfenstreich sperren." „Das
macht nichts. Ich habe ein nettes Zimmer
! im Königspalaste. Ich lasse Sie mit
meinem Burschen dorthin fahren und Sie
j können sich's statt meiner bei mir daheim
j bequem machen. Also einverstanden?"
„Ja", sagte Bhyr, und nachdem die
! Herren ihre Zeche mit vier Gramm
Bronze berichtigt hatten, gingen sie nach
: dem Euphrat-Quai, wo sie einen Wagen
bestiegen, der sie rasselnd das Ufer cnt-
j lang führte und nach Verlauf einer halben
! Stunde an die innere Stadtmauer und
! nach Verlauf einer weiteren Viertelstunde
an die äußere Mauer und zum Thurm 221
j nahe dem Thore 84 brachte.
(Fortsetzung folgt.)
Mißglückte Anpreisung.
Kauf »> an»: „Nehmen Sie doch hier die
I drei Gemälde .. . ein jedes blos 50 Mark j
| ... cin's immer herrlicher als das andere!" j
Käufer: „Das kann sein! Dann ist aber i
auch cin's immer schlechter als das andere!
I
Feinslieb hat ein Vöglcin,
Das ist ihr gar lieb.
Das herzt sic und küßt sie,
Spricht 's Vöglein: „Gieb, gieb!"
So sitzt sic am Fenster,
Hold schäkernd und froh.
Nicht ahnend mich Ärmsten
Allhier im Bureau.
Ich ivolll', ich säß' drüben
Und kiißt' mein Feinslieb,
Dieweil an den Akten
DaS Böglcin hier schrieb'! —
ikmil pelchkau.
(Ein Lieutenant schießt aus einen Hase», fehlt und hätte in der Hitze beinahe seinen
Nachbar, den Herrn Major, '»ausgcschoffen). — Major (suchslcusclswild): „Donncrlvettcr.
Hcrrr Lieutenant, hier wird aus Hasen geschossen und nicht „aus Avancement"!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Frommer Wunsch" "Bei einer Treibjagd"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 80.1884, Nr. 2007, S. 11
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg