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Bei'm Viertemol erscht kummt er dann die Drepp' 'nuff ohne Hut
Un rumpelt zu de Dhür' enei. — No — denkt er — des werd gut,
Jetz, Jakkob, halt' dich fescht un schdramm, bleib' schdandhast im
Gefecht,
Hol' schnell de Fidelboche 'raus, sunscht geht der's heut' noch
schlecht! —
„Du kummscht heut' schö' heem?" secht sei Fraa — die sitzt ussrecht
„Was bringscht dann do — wo is Sei Hut? Wu kummscht dann
her so schbäl?
Is des e' Art, is deS Manier, daß ma in schbäter Nacht
Die Drepp' 'ruffbollert un des Haus so durchenanncr macht'?" —
Aha! — so denkt tuet Jakkob jetzt — des war 's Präludium,
Dir kannscht lang warte, bis ich redd', mei Geich' hot 's Wort
jetzt! — Schrum"! —
„Herrjesses!" kreicht sei Fraa, „der schbielt jo Geich', er bringt
Ach Gott, ivann des mei' Mutter wißt', wie mir'S der Kerl macht!"
— „Schrum!"
„Mei' Vater selig dreht sich noch in. Grab derweche 'rum —
Hoscht dann kc G'fühl, ach Gott, mei' Herz, des bricht mer heul'
noch!" — „Schrum!" —
„Ach, hält' ich doch mei'm Vater g'folcht, was war ich doch so dumm,
Daß ich den Kerl genumme Hab', ich los; mich scheide!" — „Schrum!"
„Ke Schtikel Brod is mehr im Haus, vor Hunger fall' ich um;
Du glabscht mer's nil? Geh' hi' un guck un geb' mer Antwort!"
„Ke Kind hot mer cn ganze Schuh, sie laafe baarfuß 'rum.
De Karlche huscht't, er Hot die Croup, Du bischt sei Merder!" —
„Schrum!"
Un lauter, schriller werd ihr Zank, mei' Jakkob, der bleibt schdumm.
Uff jeden Vorwurf hört ma nix, als wie e' kräftig „Schrum",
Und als er ruhig weiterschbielt, kummt 's Hauptremedium,
Sie fallt in Ohmacht, doch er fährt kaltblütig fort mit „Schrum." i
d sei' bösi Fraa.
Er kratzt e' gudi Bertelschdund usf seiner Baßgeich' fort,
Er schbielt c' gräßlich Schlummerlied un redd' dabei ke Wort;
Des wirkt — sie laßt uss des Cunzcrt ihr Ohmachtschbiele sei.
„Ach, Jakkob," seuszt je, „sei doch schdill, „ich sch' mei' Urccht ei!"
! Des Geiche Hot mein Jakkob selbscht klor in sei'm Kopp geniacht.
„DeS, lieivi Marie, hör' ich gern," secht er zu ihr un lacht,
„Du hoscht ke' Ursach' zu 're Klag' — ich dH» mei' Schuldichkeit,
Du willscht de Friede — her en Kuß — ich bin dazu bereit!"
D'rum, wer im Haus c' bösi Fraa
Hot mi'me böse Maul,
Der hol' sich glei c' Baßgeich' her
Un schbiel dod'ruf nit faul.
Wann des nit gud sor d' Wanze is,
Wann des nit iS genuch,
Do iveeß ich nit, was besser is —
So Hecht cn alter Schbruch.
I. Ziegler.
Bei'm Wort genommen.
Schauspieler (Engagement suchend): „Herr Direktor, mein
Talent ist nicht unbedeutend, meine Erscheinung angenehm, mein
Organ vorzüglich — mit einem Worte, ich kann mich sehr gut
empschlcn." — Direktor: „So, können Sie das? Nun gut,
dann enipsehlen Sie sich."
Die kleinen Spekulanten.
Ein Tourist berührt auf einem Spaziergange ein Dorf.
Auf der Straße spielen Kinder. Als er näher kommt, bemerkt
er ein kleines Mädchen, welches jämmerlich weint. „Hier,
liebe Kleine," sagt er zu dem armen Ding, „hast Du einen
Dreier. Nun trockne Deine Thränen und weine nicht mehr."
Das Kind nimmt das Dargebotene, und der Spender geht
seines Weges. —
Wie es die gesammte Jugend macht, als der Tourist den
Bei'm Viertemol erscht kummt er dann die Drepp' 'nuff ohne Hut
Un rumpelt zu de Dhür' enei. — No — denkt er — des werd gut,
Jetz, Jakkob, halt' dich fescht un schdramm, bleib' schdandhast im
Gefecht,
Hol' schnell de Fidelboche 'raus, sunscht geht der's heut' noch
schlecht! —
„Du kummscht heut' schö' heem?" secht sei Fraa — die sitzt ussrecht
„Was bringscht dann do — wo is Sei Hut? Wu kummscht dann
her so schbäl?
Is des e' Art, is deS Manier, daß ma in schbäter Nacht
Die Drepp' 'ruffbollert un des Haus so durchenanncr macht'?" —
Aha! — so denkt tuet Jakkob jetzt — des war 's Präludium,
Dir kannscht lang warte, bis ich redd', mei Geich' hot 's Wort
jetzt! — Schrum"! —
„Herrjesses!" kreicht sei Fraa, „der schbielt jo Geich', er bringt
Ach Gott, ivann des mei' Mutter wißt', wie mir'S der Kerl macht!"
— „Schrum!"
„Mei' Vater selig dreht sich noch in. Grab derweche 'rum —
Hoscht dann kc G'fühl, ach Gott, mei' Herz, des bricht mer heul'
noch!" — „Schrum!" —
„Ach, hält' ich doch mei'm Vater g'folcht, was war ich doch so dumm,
Daß ich den Kerl genumme Hab', ich los; mich scheide!" — „Schrum!"
„Ke Schtikel Brod is mehr im Haus, vor Hunger fall' ich um;
Du glabscht mer's nil? Geh' hi' un guck un geb' mer Antwort!"
„Ke Kind hot mer cn ganze Schuh, sie laafe baarfuß 'rum.
De Karlche huscht't, er Hot die Croup, Du bischt sei Merder!" —
„Schrum!"
Un lauter, schriller werd ihr Zank, mei' Jakkob, der bleibt schdumm.
Uff jeden Vorwurf hört ma nix, als wie e' kräftig „Schrum",
Und als er ruhig weiterschbielt, kummt 's Hauptremedium,
Sie fallt in Ohmacht, doch er fährt kaltblütig fort mit „Schrum." i
d sei' bösi Fraa.
Er kratzt e' gudi Bertelschdund usf seiner Baßgeich' fort,
Er schbielt c' gräßlich Schlummerlied un redd' dabei ke Wort;
Des wirkt — sie laßt uss des Cunzcrt ihr Ohmachtschbiele sei.
„Ach, Jakkob," seuszt je, „sei doch schdill, „ich sch' mei' Urccht ei!"
! Des Geiche Hot mein Jakkob selbscht klor in sei'm Kopp geniacht.
„DeS, lieivi Marie, hör' ich gern," secht er zu ihr un lacht,
„Du hoscht ke' Ursach' zu 're Klag' — ich dH» mei' Schuldichkeit,
Du willscht de Friede — her en Kuß — ich bin dazu bereit!"
D'rum, wer im Haus c' bösi Fraa
Hot mi'me böse Maul,
Der hol' sich glei c' Baßgeich' her
Un schbiel dod'ruf nit faul.
Wann des nit gud sor d' Wanze is,
Wann des nit iS genuch,
Do iveeß ich nit, was besser is —
So Hecht cn alter Schbruch.
I. Ziegler.
Bei'm Wort genommen.
Schauspieler (Engagement suchend): „Herr Direktor, mein
Talent ist nicht unbedeutend, meine Erscheinung angenehm, mein
Organ vorzüglich — mit einem Worte, ich kann mich sehr gut
empschlcn." — Direktor: „So, können Sie das? Nun gut,
dann enipsehlen Sie sich."
Die kleinen Spekulanten.
Ein Tourist berührt auf einem Spaziergange ein Dorf.
Auf der Straße spielen Kinder. Als er näher kommt, bemerkt
er ein kleines Mädchen, welches jämmerlich weint. „Hier,
liebe Kleine," sagt er zu dem armen Ding, „hast Du einen
Dreier. Nun trockne Deine Thränen und weine nicht mehr."
Das Kind nimmt das Dargebotene, und der Spender geht
seines Weges. —
Wie es die gesammte Jugend macht, als der Tourist den
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Jakkob und sei' bösi Frau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)