Der neue Miethcr.
„Merr Hauswirth, ich bitt' Sie, jetzt sagen S' mal an,
Was der neue Miether für ein Mann?!
Bevor er des Morgens an's Tagewerk geht.
Meint man, daß kein Stecken gerade steht.
Kaum kommt er zum Mittagsbrod nach Haus,
Schilt er Weib und Kinder jämmerlich ans.
Und wenn er heimkehrt des Abends um acht,
So wirft er die Thnren, daß Alles kracht!" —
„Der Herr", spricht der Hauswirth in lehrhaftem Ton,
„Ist Repräsentant in 'ner Konfektion." —
„Wie? was? Der polternde Grobian der?!" —
„Gewiß. Und g’rub’ davon rührt es ja her.
Da muß er beständig nur feixen und lachen.
Den Damen tausend Verbeugungen machen.
Muß mit freundlichen Worten und süßlichen Mienen
Die Kunden umtänzelnd, scherwenzelnd bedienen . . .
Und dann gönnt er naturgemäß sich zu Hause
In der Artigkeit eine Erholungspause!"
Edwin Lormann.
Auch ei» Compliment.
Gutsbesitzerin (zu einem sie besuchenden
Freund): „.. . Und nun sehen Sie den großen Park
vor sich, Herr Doctor! Wie gefällt Ihnen mein Gut?"
Besuch: „Ich versichere Sie, meine Gnädige,
meine Bewunderung für Sie steigert sich mit jedem
Kilometer!"
Erkennung szeichcn.
Roman-Phrase.
. . . Der Graf lächelte kühl, was bei
der herrschenden Hitze sehr angenehm war.
Unangenehm.
Junge Frau (zu ihrem Gemahl, der
soeben von der Jagd zurückkehrte): „Es
ist wirklich prächtig, daß Du für das morgige
Souper elf Hühner geschossen hast. Hättest
Du aber nicht gleich ein Dutzend bekommen
können?" — Gemahl: „Unmöglich, liebes
Kind, ich bin ein bischen zu spät hinaus-
gegangen!" — Köchin (in's Zimmer tre-
tend): „Gnädige Frau, eiue Empfehlung
vom Wildprethändler, er hätte leider vor
einer Stunde die letzten elf Hühner ver-
kauft." — Junge Frau: „Es ist doch
ein Glück, Eduard, daß Du nicht später
auf die Jagd gegangen bist, sonst hätt' ich sie Dir vor der Nase weggeschossen
I"
Hagt er: ja, und sie sagt: nein;
Sagt er: schwarz, und sie sagt: weiß;
Ist ihm kalt und ihr ist heiß;
Will er Fleisch und sie gibt's Bein;
Und geht 's so von Jahr zu Jahr —
Jst's gewiß ein — Ehepaar!
Eingebildete Kranke: „. . Zweihundert Mark muß ich Ihnen be-
zahlen, Herr Doctor? Das ist aber viel, wenn ich bedenke, was ich dafür
gehabt!" — Arzt: „Zweihundert Mark zu viel? Ich bitte Sie, Ihren
Klagen nach haben Sie mindestens für vierhundert Mark Schmerzen gehabt!"
Taxirung.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hie)u eine Seilage.
„Merr Hauswirth, ich bitt' Sie, jetzt sagen S' mal an,
Was der neue Miether für ein Mann?!
Bevor er des Morgens an's Tagewerk geht.
Meint man, daß kein Stecken gerade steht.
Kaum kommt er zum Mittagsbrod nach Haus,
Schilt er Weib und Kinder jämmerlich ans.
Und wenn er heimkehrt des Abends um acht,
So wirft er die Thnren, daß Alles kracht!" —
„Der Herr", spricht der Hauswirth in lehrhaftem Ton,
„Ist Repräsentant in 'ner Konfektion." —
„Wie? was? Der polternde Grobian der?!" —
„Gewiß. Und g’rub’ davon rührt es ja her.
Da muß er beständig nur feixen und lachen.
Den Damen tausend Verbeugungen machen.
Muß mit freundlichen Worten und süßlichen Mienen
Die Kunden umtänzelnd, scherwenzelnd bedienen . . .
Und dann gönnt er naturgemäß sich zu Hause
In der Artigkeit eine Erholungspause!"
Edwin Lormann.
Auch ei» Compliment.
Gutsbesitzerin (zu einem sie besuchenden
Freund): „.. . Und nun sehen Sie den großen Park
vor sich, Herr Doctor! Wie gefällt Ihnen mein Gut?"
Besuch: „Ich versichere Sie, meine Gnädige,
meine Bewunderung für Sie steigert sich mit jedem
Kilometer!"
Erkennung szeichcn.
Roman-Phrase.
. . . Der Graf lächelte kühl, was bei
der herrschenden Hitze sehr angenehm war.
Unangenehm.
Junge Frau (zu ihrem Gemahl, der
soeben von der Jagd zurückkehrte): „Es
ist wirklich prächtig, daß Du für das morgige
Souper elf Hühner geschossen hast. Hättest
Du aber nicht gleich ein Dutzend bekommen
können?" — Gemahl: „Unmöglich, liebes
Kind, ich bin ein bischen zu spät hinaus-
gegangen!" — Köchin (in's Zimmer tre-
tend): „Gnädige Frau, eiue Empfehlung
vom Wildprethändler, er hätte leider vor
einer Stunde die letzten elf Hühner ver-
kauft." — Junge Frau: „Es ist doch
ein Glück, Eduard, daß Du nicht später
auf die Jagd gegangen bist, sonst hätt' ich sie Dir vor der Nase weggeschossen
I"
Hagt er: ja, und sie sagt: nein;
Sagt er: schwarz, und sie sagt: weiß;
Ist ihm kalt und ihr ist heiß;
Will er Fleisch und sie gibt's Bein;
Und geht 's so von Jahr zu Jahr —
Jst's gewiß ein — Ehepaar!
Eingebildete Kranke: „. . Zweihundert Mark muß ich Ihnen be-
zahlen, Herr Doctor? Das ist aber viel, wenn ich bedenke, was ich dafür
gehabt!" — Arzt: „Zweihundert Mark zu viel? Ich bitte Sie, Ihren
Klagen nach haben Sie mindestens für vierhundert Mark Schmerzen gehabt!"
Taxirung.
Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.
Hie)u eine Seilage.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Taxirung" "Unangenehm"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2413, S. 152
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg