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Vorwort

Schon Karl Friedrich Schinkel, auf den sich deutsche Denkmalpfleger als ihren Ahn-
herrn beziehen dürfen, hat als wesentliche Aufgaben konservatorischer Tätigkeit ne-
ben der Erhaltung die Erfassung und Erforschung der Denkmäler angesehen.
Die niedersächsische Denkmalpflege hat zur Erforschung der norddeutschen Kunst-
landschaften seit Jahren ihren Beitrag geleistet. Stets von der unmittelbaren Beschäfti-
gung mit dem Denkmal ausgehend, hat der Konservator wie kein anderer Gelegenheit,
Fragen an dieses seiner Fürsorge anvertraute Objekt zu stellen und Antworten unmit-
telbar zu suchen. Bei Instandsetzungs-, Sicherungs- oderUmbaumaßnahmen ergeben
sich - oft ungewollt - Einblicke, die, kritisch analysiert, das Wissen von unserer Ver-
gangenheit mehren. Selten besteht Gelegenheit, planmäßige Forschung an solchen
Ansatz zu knüpfen oder durch zusätzliche, den eigentlichen Arbeitsrahmen spren-
gende Untersuchungen die Kenntnisse zu vertiefen und zu erweitern.
Nachdem das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz der niedersächsischen Denk-
malpflege ihren Aufgabenbereich beschrieben und den gesetzlichen Rahmen verliehen
hat, möchten wir diesen entsprechend ausfüllen. Während über die praktische Arbeit,
das Erhalten, die ebenfalls neu ins Leben tretenden „Berichte zur Denkmalpflege in
Niedersachsen“ Auskunft geben sollen und die Erfassungstätigkeit vorerst in die
„Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland - Baudenkmale in Nieder-
sachsen“ münden wird, bis die große „klassische“ Inventarisation wieder aufgenom-
men werden kann, ist für thematisch vertiefte Forschungen die mit diesem Band eröff-
nete Reihe vorgesehen. In ihr finden die Mitarbeiter des Institutes für Denkmalpflege,
aber auch Kollegen und andere Fachleute Gelegenheit, ihre Untersuchungen in geeig-
neter Form der wissenschaftlichen Fachwelt vorzustellen.
Mit diesen Forschungen soll zugleich ein Beitrag zur verstärkten wissenschaftlichen
Durchdringung der niedersächsischen Geschichte geleistet werden. Die Vielzahl der
offenen Fragestellungen berechtigt zu der Hoffnung, daß die Reihe viele Autoren,
aber auch aufmerksame Leser haben möge.
An dieser Stelle sei der Kirchengemeinde in Fedderwarden herzlich gedankt, deren
Verständnis für die denkmalpflegerischen Belange zum erfolgreichen Abschluß der
langwierigen Restaurierungsmaßnahmen in der St. Stephanskirche beigetragen hat.
Danken möchte ich auch dem Ev.-luth. Oberkirchenrat in Oldenburg für freundliche
Unterstützung und Herrn Bezirkskonservator Bunse, Institut für Denkmalpflege —
Außenstelle Weser-Ems, für fachlichen Rat. Besonderer Dank gilt schließlich der Ol-
denburger Landschaft und der Ostfriesischen Landschaft, deren Förderung die
Drucklegung des Bandes in der vorliegenden Form ermöglichte.
Prof. Dr. Hans-Herbert Möller
Landeskonservator

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