Es ist nicht gelungen, dendrochronologisch datierbare
Holzreste zu gewinnen.
Ein absolutchronologischer Datierungsansatz ist über
archivalische Quellen zu Stadtbränden zu erhalten.
Das Umfeld der Michaeliskirche wurde bei dem Flä-
chenbrand von 1278 der Überlieferung nach besonders
stark betroffen (Dürre 1861,108). In Verbindung hier-
mit und aufgrund stratigraphischer, typologischer und
vergesellschafteter Kriterien, die zahlreichen Befunden
entstammen (vgl. Tab. 4~), ist der Fundkomplex hin-
sichtlich seiner Entstehung allgemein in die 2. Hälfte
des 13.Jhs. zu datieren.
Fundangaben zu Abb. 67
Geschlossener Fundkomplex aus humos-torfiger Fäkalschicht und
darüberliegendem Brandschutt, St. 1, Teil 1 (vgl. Tab. 4, S. 33ff.).
Ältere graue Irdenware (K)
2 RS eines Kugeltopfes mit Kehlrand, stumpfwinklig abknickend,
keulenförmig verdickt und abgerundet; enggestellte feine Drehril-
len; feinrauher, kreidiger, hart gebrannter, ursprünglich wohl hell-
grauer Scherben; klassiert feine Quarzmagerung (weit überwie-
gend); hellrötlich überbrannt infolge sekundärer Brandeinwirkung.
Rdm. ca. 14,5 cm. FNr. 79:13/11, aus Brandschutt.
5 RS eines Kugeltopfes wie Nr. 2, jedoch Rand außen abgestri-
chen, ohne Drehrillen, nicht hellrötlich überbrannt.
Rdm. ca. 20 cm. FNr. 79:13/15, aus Fäkalschicht.
Jüngere graue Irdenware (L)
1 RS eines Kugeltopfes mit horizontal weit ausbiegendem Lippen-
rand; kurzer Zylinderhals ohne Drehrillen; hartgebrannter, feinrau-
her blaugrauer Scherben mit Ascheanflug-Glanz, im Bruch hellgrau;
klassiert feine Quarzmagerung (überwiegend).
Rdm. 16,3 cm. FNr. 79:13/40, aus Brandschutt.
Zwei weitere RS von Kugeltöpfen gleicher Machart nicht abgebildet
(FNr. 79:13/48, aus Brandschutt).
4 Kugeltopf mit ausbiegendem Lippenrand, schwach keulenför-
mig verdickt; Linsenboden mit kleiner Standfläche; auf hohem
Kegelhals Drehriefen; hartgebrannter, dunkelgrauer, wenig hellgrau
gefleckter Scherben mit bläulichem Ascheanflug-Glanz, im Bruch
durchgehend hellgrau, gemischt körnig-rauhe Oberfläche (Mage-
rung bricht teilweise durch); gemischt fein- bis mittelkörnige Quarz-
magerung (weit überwiegend). Vgl. keramiktechnologische Anga-
ben unter PNr. 2 im Beitrag Hennicke, Tab. 2—3, S. 259f. Die
Brenntemperatur lag bei 920° C. Gefäß geringfügig ergänzt.
H. 16 cm. FNr. 79:13/65D, aus Fäkalschicht.
Abb. 67 Altstadt, Güldenstraße 9 (Stadtgrabung 23). Kugeltöpfe der älteren (2, 3) und jüngeren grauen Irdenware (1, 4,
5—7) sowie ein Krug (9); Vierpaßbecher der älteren Mündelkeramik (8). 2. Hälfte 13. Jh. M. 1:4.
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Holzreste zu gewinnen.
Ein absolutchronologischer Datierungsansatz ist über
archivalische Quellen zu Stadtbränden zu erhalten.
Das Umfeld der Michaeliskirche wurde bei dem Flä-
chenbrand von 1278 der Überlieferung nach besonders
stark betroffen (Dürre 1861,108). In Verbindung hier-
mit und aufgrund stratigraphischer, typologischer und
vergesellschafteter Kriterien, die zahlreichen Befunden
entstammen (vgl. Tab. 4~), ist der Fundkomplex hin-
sichtlich seiner Entstehung allgemein in die 2. Hälfte
des 13.Jhs. zu datieren.
Fundangaben zu Abb. 67
Geschlossener Fundkomplex aus humos-torfiger Fäkalschicht und
darüberliegendem Brandschutt, St. 1, Teil 1 (vgl. Tab. 4, S. 33ff.).
Ältere graue Irdenware (K)
2 RS eines Kugeltopfes mit Kehlrand, stumpfwinklig abknickend,
keulenförmig verdickt und abgerundet; enggestellte feine Drehril-
len; feinrauher, kreidiger, hart gebrannter, ursprünglich wohl hell-
grauer Scherben; klassiert feine Quarzmagerung (weit überwie-
gend); hellrötlich überbrannt infolge sekundärer Brandeinwirkung.
Rdm. ca. 14,5 cm. FNr. 79:13/11, aus Brandschutt.
5 RS eines Kugeltopfes wie Nr. 2, jedoch Rand außen abgestri-
chen, ohne Drehrillen, nicht hellrötlich überbrannt.
Rdm. ca. 20 cm. FNr. 79:13/15, aus Fäkalschicht.
Jüngere graue Irdenware (L)
1 RS eines Kugeltopfes mit horizontal weit ausbiegendem Lippen-
rand; kurzer Zylinderhals ohne Drehrillen; hartgebrannter, feinrau-
her blaugrauer Scherben mit Ascheanflug-Glanz, im Bruch hellgrau;
klassiert feine Quarzmagerung (überwiegend).
Rdm. 16,3 cm. FNr. 79:13/40, aus Brandschutt.
Zwei weitere RS von Kugeltöpfen gleicher Machart nicht abgebildet
(FNr. 79:13/48, aus Brandschutt).
4 Kugeltopf mit ausbiegendem Lippenrand, schwach keulenför-
mig verdickt; Linsenboden mit kleiner Standfläche; auf hohem
Kegelhals Drehriefen; hartgebrannter, dunkelgrauer, wenig hellgrau
gefleckter Scherben mit bläulichem Ascheanflug-Glanz, im Bruch
durchgehend hellgrau, gemischt körnig-rauhe Oberfläche (Mage-
rung bricht teilweise durch); gemischt fein- bis mittelkörnige Quarz-
magerung (weit überwiegend). Vgl. keramiktechnologische Anga-
ben unter PNr. 2 im Beitrag Hennicke, Tab. 2—3, S. 259f. Die
Brenntemperatur lag bei 920° C. Gefäß geringfügig ergänzt.
H. 16 cm. FNr. 79:13/65D, aus Fäkalschicht.
Abb. 67 Altstadt, Güldenstraße 9 (Stadtgrabung 23). Kugeltöpfe der älteren (2, 3) und jüngeren grauen Irdenware (1, 4,
5—7) sowie ein Krug (9); Vierpaßbecher der älteren Mündelkeramik (8). 2. Hälfte 13. Jh. M. 1:4.
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