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Stadtarchäologie in Braunschweig — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 3: Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.57459#0161
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Das kleine, zur Straße giebelständige Bauwerk mit
Treppengiebeln hat entsprechende Kemenaten-Au-
ßenmaße von 5,64 m zu 5,53 m und eine Höhe von rd.
10 bzw. Ilm (inkl. höchster Giebelstufe).
Mit personeller Unterstützung durch das Stadtkirchen-
bauamt wurde vor Beginn einer geplanten Wiederher-
stellung der Innenräume mit einer bauarchäologischen
Untersuchung im Inneren des Baues begonnen. Sie
beschränkte sich zunächst auf Fragen nach Baugrund,
Fundamentbefund und Fußbodenniveau des ehern.
Untergeschosses, das als „kellerartig“ angesprochen
worden war.
Das unregelmäßig aus Rogen-, Buntsandsteinen und
Backsteinen, häufig vermischt mit plattenförmigen
Ausgleichslagen, gesetzte, auf halber Höhe bis zu
10 cm vorspringende, vermörtelte Bruchsteinfunda-
ment steht auf Brandschutt unterschiedlicher Mächtig-
keit von 0,20 m bis mindestens 0,50 m. Gemessen ab
UK erste ursprüngliche, durchgehende Backsteinlage
besteht eine Tiefe von rd. 1,30 m - bei einer Mauer-
stärke zwischen 0,45-0,65 m.

Das ursprüngliche Fußbodenniveau des Untergeschos-
ses dürfte in Höhe erster durchgehender Backsteinlage,
d. h. in Höhe ehern. Geländeoberfläche bei NN 69,80 m
gelegen haben und hat aus Tonfliesen bestanden
(Maße, Mittelwerte/ 5 Messungen: 19 x 19 x 5,5 cm;
vergleichbare Mittelwerte, die an Tonfliesen der Stgr.
18 [2. Hälfte 14. Jh.] und Stgr. 61 [2. Hälfte 15. Jh.]
ermittelt wurden, liegen vor).
Der aufgrund der eingebrachten Baugrube für die
Grundmauern des Gebäudes und infolge der Renovie-
rung 1862 und des Wiederaufbaues 1964 mehrfach
gestörte Brandschuttkomplex steht im zentralen Be-
reich des Baues - jeweils rd. 0,70 m von den Grund-
mauern entfernt — um rd. 0,50 m höher an als in Höhe
UK Grundmauer. Auch im zentralen Bereich konnte
die Basis des Brandschuttes wegen der tieferziehenden
Mächtigkeit (und der zu beachtenden Statik) nicht
ergraben werden, so daß bisher weder über Ausmaß
und Funktion noch über die Datierung, die wohl nach
den wenigen keramischen Scherbenfunden spätestens
für das 13. Jh. anzunehmen ist, hinlänglich gesicherte
Erkenntnisse vorliegen.

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