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2. Das Daſein Gottes wird in der Bibel als eine un-
zweifelhafte Tatſache al8 unmittelbare Gewißheit voraus-
gefeßt. Daher wird nirgends der Glaube an Gott gefordert.
Einẽ ſolche FJorderung könnte auch keinerlei Wirkung in uns
erzielen. Vielmehr wird überall auf die Tatſache hingewieſen,
daß Gott in der Natur, in der Geſchichte der Völker und in
den Geſchicken der einzelnen Menſchen waltet. Die Unend-
lichkeit des Weltalls, die Ordnung und die Geſetzmäßigkeit
in der Natur läßt den allmächtigen und weiſen Schöpfer er-
kennen. Je mehr uns die Wiſſenſchaft über die ſtrenge Geſetz-
mäßigkeit im Werden und Vergehen der Welten belehrt und
unſere Einſicht in die Großartigkeit des Weltalls erweitert, und
je mehr uns die Wiſſenſchaft unſere eigene Kleinheit vor
Augen führt, deſto notwendiger erſcheint auch dem wiſſen-
ſchaftlichen Forſcher die religiöſe Lehre von Gott, dem Welten-
ſchöpfer. Der Pſalmendichter erkennt überall in der Natur
ſeinen Gott, die ganze Natur iſt ihm eine Offenbarung
Gottes aber er macht nicht die Natur zu ſeinem Gotte.
Pſ. 29; 65; 104. Die Weltgeſchichte kann nur das Weltgericht
ſein, wenn ein gerechter Richter alle Dinge lenkt. Unſere
Religion lehrt den ſtetigen Fortſchritt in der Entwickelung
der Menſchheit. SIn den großen, bedeutſamen Wendungen
unferes Lebens ſehen wir die Hand Gottes, die in unſere
Geſchicke eingreift und ſie zu einem guten Ziele hinführt.
Die Religion Iſraels hat vollen Ernſt gemacht mit der
Hauptforderung aller Religion, der Forderung eines lebendigen
Gottes (Jeremiah 10, 1—16), der über den Welten, über
der Menſchheit, über dem Leben des einzelnen waltet. Gott
iſt uns ein Gott der Hilfe, und vom ewigen Gott kommt
Rettung ſelbſt vor dem Tod (Pſ. 68, 21).
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und ſeiner Hände
Werk verkündet das Firmament. Pſ. 19, 2. Erhebet in die
Höhe eure Augen und ſehet: wer hat dieſes erſchaffen? Der
herausführet nach der Zahl ihr Heer, ſie alle bein Namen nennt;
vor ihm, der groß an Macht und gewaltig an Kraft, bleibt
nichts verborgen. Jeſ. 40,26. Und in ſeinem Palaſt (Weltall)
verkündet alles (ſeine) Ehre. Pſ. 29,9; ferner Jeſ. 44, 24;
45, 12; Pſ. 8s, b.
2. Das Daſein Gottes wird in der Bibel als eine un-
zweifelhafte Tatſache al8 unmittelbare Gewißheit voraus-
gefeßt. Daher wird nirgends der Glaube an Gott gefordert.
Einẽ ſolche FJorderung könnte auch keinerlei Wirkung in uns
erzielen. Vielmehr wird überall auf die Tatſache hingewieſen,
daß Gott in der Natur, in der Geſchichte der Völker und in
den Geſchicken der einzelnen Menſchen waltet. Die Unend-
lichkeit des Weltalls, die Ordnung und die Geſetzmäßigkeit
in der Natur läßt den allmächtigen und weiſen Schöpfer er-
kennen. Je mehr uns die Wiſſenſchaft über die ſtrenge Geſetz-
mäßigkeit im Werden und Vergehen der Welten belehrt und
unſere Einſicht in die Großartigkeit des Weltalls erweitert, und
je mehr uns die Wiſſenſchaft unſere eigene Kleinheit vor
Augen führt, deſto notwendiger erſcheint auch dem wiſſen-
ſchaftlichen Forſcher die religiöſe Lehre von Gott, dem Welten-
ſchöpfer. Der Pſalmendichter erkennt überall in der Natur
ſeinen Gott, die ganze Natur iſt ihm eine Offenbarung
Gottes aber er macht nicht die Natur zu ſeinem Gotte.
Pſ. 29; 65; 104. Die Weltgeſchichte kann nur das Weltgericht
ſein, wenn ein gerechter Richter alle Dinge lenkt. Unſere
Religion lehrt den ſtetigen Fortſchritt in der Entwickelung
der Menſchheit. SIn den großen, bedeutſamen Wendungen
unferes Lebens ſehen wir die Hand Gottes, die in unſere
Geſchicke eingreift und ſie zu einem guten Ziele hinführt.
Die Religion Iſraels hat vollen Ernſt gemacht mit der
Hauptforderung aller Religion, der Forderung eines lebendigen
Gottes (Jeremiah 10, 1—16), der über den Welten, über
der Menſchheit, über dem Leben des einzelnen waltet. Gott
iſt uns ein Gott der Hilfe, und vom ewigen Gott kommt
Rettung ſelbſt vor dem Tod (Pſ. 68, 21).
Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und ſeiner Hände
Werk verkündet das Firmament. Pſ. 19, 2. Erhebet in die
Höhe eure Augen und ſehet: wer hat dieſes erſchaffen? Der
herausführet nach der Zahl ihr Heer, ſie alle bein Namen nennt;
vor ihm, der groß an Macht und gewaltig an Kraft, bleibt
nichts verborgen. Jeſ. 40,26. Und in ſeinem Palaſt (Weltall)
verkündet alles (ſeine) Ehre. Pſ. 29,9; ferner Jeſ. 44, 24;
45, 12; Pſ. 8s, b.