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Die Mauer: Feldzeitung — 1917 (Juni-Dezember)

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Heft 26, Dezember 1917
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https://doi.org/10.11588/diglit.2814#0180
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fordert ost die Bornahme einer ganzen Reihe folgerichtig »uf-
gebauter Geschäfte, daß es mit einem guten Rat nicht getan ist.
Melmehr erheischen die Umstände, daß der Krieger seine ihn
Jahr und Tag bedrückende Angelegenheit daheim einem Dritten
zur vollständigen Erledigung Lbergibt, zu dem er volles Der-
trauen hat, der auch die Sache richtig anzufasien versteht, und
der fiir seine Mühe und Arbeit möglichst kein oder nur ein
geringeS Entgelt nimmt. Von der Ueberzeugung durchdrungen,
daß mit der Aufftellung von Treuhändern für Krieger nicht
mehr gewartet werden kann, hat der Borsitzende der Reichs-
schutzgemeinschast in Braunschweig eine Anzahl opfersteudiger
'deuffcher Männer aus dem Mittelstande veranlaßt, aus eigenen
Mitteln derKriegerdank-Treuhand-Gesellschast m. b. H. in Praun-
fchweig zu gründen mit dem Maffchziel, allen ihre Hilfe an-
rufenden Kriegern in ernsten Angelegenheiten treuhänderisch
unentgeltlich zur Seite zu stehen. Am 1. Februar 1917 wurde
die Arbeit aufgenommen. ES zeigte sich gar bald, daß ziel-
bewußt gemeinnützig arbeitende, keine Menschenfurcht kennende
Treuhänder untefftützt von treuen Beratern und Helfern aus

allen Schichten der B^völkerung, geradezu Berge veffetzen können.
Der unbedingte Wille, eine schier unüberwindlich scheinende
Schwierigkeit hinwegzuräumen, gibt es eben die efforderliche
Krast undWtigt glänzende Erfolge, an denen jeder Mitarbeiter
Freude hat.

Wir wollen nicht vergesien, daß auch in diesen furchtbaren
Kriegstagen das Me Sprichwort Gelturig behält „Wat den
Einen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall". Die Gewinn-
sucht geht bekanntlich über Leichen und scheut stch leider auch
nicht, aus der Notlage des Kriegers seinen Vorteil zu ziehen. —
Das ist menschlich, und klug handelt, wer damit rechnet. Dieser
Umstand führt aber auch zum energischen Kampf gegen „Jn-
teressierte". Eben diesen Kampf kann bSr im Felde stehende
oder in der Heimat Heeresdienste leistönde Mitbürger gar nicht
aufnehmen, geschweige denn durchführen. ^

Auf die Kriegerdank-Treuhand-Gesellschast m. b. H. in
Braunschweig, eine taffächlich gemeinnützige Einrichtung, sei
jeder einzelne, wie auch besonders, die RechtsauSkunstsstellen
in der Armee hingewiesen.


(D E)


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H e i t e r e S.


Deshald. Der DioiflonSgeistliche findet einmal in «inem schwach
belegten O»te beim SonntagSgotteSdienst ganz unerwartet starken Zuspruch.
Nachher kommt er mit einem Manne InS Gespräch, spricht daoon, wie
uiunderbar e» ist, daß fich plötzlich alle zum GotteSdienst hingezogen fühlen
und fragt schließlich den Mann, au» welchem Gefühl herauS er selbst zur
Kirche gegangen fei. „Ja, Herr Pfarrer, nach her letzten Waffenreviston
ließ der Feldwebel alle, die aufgefallen waren, als freiwillige Kirchgänger
aufschreiben." (Kr. Ztg. d. 7. Armee.)

SS war zur Zett, da ich noch in München die Universttät besuchte,
dä Lberraschte mich eine» TageS meine aü«, tugendliche Tante. um stch
über di« Ehrbarkett meine« LebenSwandelS zu orientieren. Meine Tante
war sromm und teilnahmSvoll auch gegen den geringste» ihrer Brüder.
So «nterhiett fi« sich auch aus der Fahrt zur Wohnung mit unserem
Droschkenkutscher, einem gottloS-feisten Münchener Mergesicht. Jch achtete
nicht darauf, bi» mtch plötzlich der letzte Teil der llnterhaltung aufhorchen
ließ: „Wie, vier Kinder haben Sie? Aber Sie sagten doch eben, Sie
feien «rst etn Jahr verhettatetl" — ^No ja, schaug'n 'S, döS ts halt so:
oan «ind hot fie kriagt, al« s' ledig war, oan» hob i kriagt, alS j ledig
war. und oanS hamm mer z'samm kriagt, al» mer ledig war'n und oan«
hamm mer kriagt, als mer verheirat' war'n."

Eett jener Zrit fährt meine Tante nur noch mit der Elektrischen.

" . "

Jm Frühjahr soll t« 8. Abiturientenexamen sein. Der GeschichtS-
profeffor prüst zu veginn de» WinterS über die Jungfrau von OrläanS,
ein LieblingSthema oon ihm. Der erstr Primaner weiß nicht» GenaueS,
der zwette noch weniger, der dritte rein gar nicht». Der Profeffor gerät
in Zorn, rennt auf und ab und schttt, sich die Haare raufend:

„Na jal Nun haben Si« glücklich wieder alle bei der Jungsrau
geschlafen" ... lMit schrecklicher Etimme.) „Aber die Folgen werden im
FrjHjahr nicht auSbleiben."

Rätsel-Ecke.

Auflosung deS Ouaörat-RStselS
auS Nr. 2S:

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Auflösung des Ratsels „Die Arche Noah sollst d« bauen"
aus Nr. 24:

Aufgabe l:

4 Boden — KX) (Stämyie L 30 cw breit) X 180 m X s — 72 l>00 n>
» LängSseiten — 60 X 180 w X 2 — Ll vOO

Davon abzüglich 4 X 2 X l«0 w, die durch

die Böden schon einbegriffen — — 1440

-20 160 m

2 Sttrnseiten — 60 X 20 m X 2 — 3 600 m

Al» Jnnengerüst an Pfosten 8 X 12 w — 144


an Querbalken 6 X 3üm — 180

324.3t ^ 10044 m
0 .' 106804 m

Aufgabe 2:

105 804 : 20 — 6 290 Stämme
52S0 : 8 — 661'/. : 40 — r. 17 Tage

Aufgabe 3:

Länge mal Breite ergibt die Summe von 5290 Stämmen. Willkürliche
Annahme. Z. B. 100 Stämm« zu 1 Reihe, also — 53 Reihen (oder:

100 X 8 53,8 — 332 200 gm

oder (73 X 8)' —341066 gp). DaS sind: 3 392 » — 33,22 b» — 0,332 gicm
oder r. 138 Morgen.

DaS ist «tne Waldfläche von 800 m Läng« und 424 m Breite.
Aufgab« 4:

0,15 X 0,16 > 3,14 - 20 — 1,413 ebm pro Stamm '" 'r .

1,413 X 5 22Y -- 7 474,77 ebm X 25 —186869,26 Mk.

Aufgabe 5:

1 edm Tannenholz — 16 Zentner. 7 474,77 X 16 — 119 596 Zentner.

Aufgab« 6:

180 X 30 X 18 — 27 200 cdm
Gewicht — 5 979,8 t — 6 980 t

Sin Körper, der leichter alS Waffer, verdrängt sooiel t Waffer al»
er GewichtStonnen hat. Der Tiefgang der Arche wNe demnach:
Grundfläche 180 X 30 — 6400 gm in 6260 t — 1,10 w.

Aufgabe 7:

5 290 Tagewerke für Zimmererarbeiten

— r. 132 Tage

Für Holzföller ^ r. 17 Tag«

149 Tage oder 5 Monat«.

Aufgabe 8:
30 Kammern X 4 X 3 -
180 4 SMann—1620
180 4 18 Mann -3240

360 Kammern

486« Maun.
 
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