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Zabrana, Lilli; Aurenhammer, Maria; Dorner, Julia; Forstenpointner, Gerhard; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Das Odeion im Artemision von Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 12,6: Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2018

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.46299#0089
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V.5 Skulpturenfunde (Maria Aurenhammer - Walter Prochaska)

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Kombination der angewandten Analysen mit großen Wahrscheinlichkeitswerten ihren jeweiligen
Herkunftsgebieten zugeordnet werden.
Die errechneten Wahrscheinlichkeitswerte sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Die relative Wahrscheinlichkeit bezeichnet die Wahrscheinlichkeit der Zuordnung einer Probe
zu einem Vorkommen innerhalb der für die statistische Auswertung in Betracht gezogenen Mar-
morvorkommen (in diesem Fall fünf Vorkommen: vier dokimeische Steinbruchbereiche und Pro-
konnesos). Bei der zweiten Wahl sind die relativen Wahrscheinlichkeiten natürlich geringer als
bei der ersten Wahl. Die Summe der relativen Wahrscheinlichkeiten aller betrachteten Vorkom-
men muss 100 % ergeben.
Die absolute Wahrscheinlichkeit bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, mit der die Probe einer
bestimmten Gruppe zugehörig ist. Im gegenständlichen Fall sind das die ausgewählten Mar-
more Ephesos I und II, Aphrodisias, Prokonnesos und die parischen Lychnites. Die absolute
Wahrscheinlichkeit ist ein distanzabhängiger Parameter. In einem 2-dimensionalen Diagramm
können die multivariaten Probencluster dargestellt werden und die jeweiligen Probengruppen
werden durch Wahrscheinlichkeitsellipsen definiert (Abb. 13). Hier wurden 90 %-Ellipsen ge-
wählt, der Schwellenwert für Proben am Rand der Ellipse ist 10 %. Das Zentrum der Wahr-
scheinlichkeitsellipse ist 100 %, je weiter vom Zentrum die Probe liegt, umso geringer ist der
Wert. Eine Probe im Zentrum weist in allen Parametern eine für diese Gruppe durchschnittliche
Zusammensetzung auf.
Die Distanz ist die Entfernung vom Ellipsenmittelpunkt. Je größer diese Distanz vom Mittel-
punkt einer Population, umso geringer ist die absolute Wahrscheinlichkeit der Zugehörigkeit der
Probe zu der betrachteten Probengruppe.
Tabelle 1 Die Provenienz der Marmore der untersuchten Skulpturen und die errechneten statistischen Parameter. Die
zur Berechnung herangezogenen Variablen sind DS, Mg, Fe, Mn, Sr, Li/Na, K/Na, Cl/Na, I/Na, Br/Na,
SO4/Na, δ'Ό, 513C

Probe
Distanz
absolute Wahr-
scheinlichkeit
relaltive Wahr-
scheinlichkeit
Herkunft
relative Wahr-
scheinlichkeit
Herkunft
1. Wahl
2. Wahl
S 1
0,19
99,6
98,0
Aphrodisias
2,0
Prokonnesos
S2
2,63
62,2
84,6
Aphrodisias
15,3
Prokonnesos
S 3
17,95
0,01
93,4
Ephesos I
6,6
Aphrodisias
S4
2,23
69,4
75,3
Aphrodisias
24,6
Prokonnesos
S 5
1,66
79,8
83,9
Aphrodisias
16,1
Prokonnesos
S 6
5,49
24,0
98,1
Lychnites
1,9
Ephesos I
S 7
5,55
23,6
99,7
Lychnites
0,3
Ephesos I
S 8
0,84
93,3
100
Ephesos II
-
-
S 9
11,43
2,2
45,7
Aphrodisias
41,5
Ephesos II
S 10
5,48
24,1
97,7
Ephesos I
0,2
Lychnites
S 11
1,94
74,7
95,1
Aphrodisias
4,9
Prokonnesos
S 12
3,76
44,0
100
Ephesos II
-
-
S 13
7,29
12,1
99,9
Ephesos I
0,1
Lychnites

Herkunft. Die untersuchten Proben sind unterschiedlicher Herkunft. Drei Proben der unter-
suchten Skulpturen konnten den Marmoren Ephesos I zugeordnet werden und zwei weitere den
Ephesos-II-Marmoren. Bei zwei Proben handelt es sich um parische Lychnites und sechs Proben
sind aus aphrodisischen Marmoren. Marmore aus Prokonnesos konnten bei den Skulpturen nicht
nachgewiesen werden.
 
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