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V AUSSTATTUNG
Wie gezeigt, kam bei der Herstellung der Skulpturen eine Reihe unterschiedlicher Marmore
zur Anwendung. Der überragenden Bedeutung von Aphrodisias als Zentrum der Bildhauerei ist
es wohl zuzuschreiben, dass die Marmore der meisten Skulpturen aus Aphrodisias stammen. Pa-
rische Lychnites wurden für zwei Skulpturen verwendet. Dieser im Hellenismus und in repub-
likanischer Zeit wichtigste Skulpturmarmor hatte in Bezug auf Verwendung und Bedeutung im
2. Jahrhundert n. Chr. wohl schon seinen Höhepunkt hinter sich und wurde von Carrara-Marmo-
ren und von den Marmoren von Göktepe bei Aphrodisias abgelöst. Die Verwendung von lokalen
Marmoren (Ephesos I und II) bei zwei Skulpturen belegt auch eine gewisse lokale Produktion in
Ephesos. Eine Probe (S 3) wird mit einem sehr geringen Wahrscheinlichkeitswert den Ephesos-I-
Marmoren zugeordnet. Die Isotope stimmen besser mit Aphrodisias überein, sodass diese Zuord-
nung bevorzugt wird. Möglicherweise ist der schlechte Zustand der Probe dafür verantwortlich,
dass der Chemismus der Probe durch Verwitterung/Kontamination nicht mehr die ursprünglichen
Verhältnisse widerspiegelt.
Es liegt jedenfalls keine einheitliche Skulpturenausstattung für das Odeion in dem Sinn vor,
dass ein spezieller Marmor aus einer einzigen Werkstatt verwendet worden wäre. Es ist auch auf-
grund der unterschiedlichen verwendeten Marmore eine größere zeitliche Spanne für die Herstel-
lung der Skulpturen denkbar. Der einzige >Importmarmor<, der nicht kleinasiatischer Provenienz
ist, ist der parische Lychnites, der bei zwei Skulpturen zu finden ist. Hier ist sehr gut möglich,
dass es sich um ältere Fabrikate handelt. Mit der Verwendung ephesischer Marmore ist wohl eine
ephesische Produktion von Skulpturen in römischer Zeit belegt.
V AUSSTATTUNG
Wie gezeigt, kam bei der Herstellung der Skulpturen eine Reihe unterschiedlicher Marmore
zur Anwendung. Der überragenden Bedeutung von Aphrodisias als Zentrum der Bildhauerei ist
es wohl zuzuschreiben, dass die Marmore der meisten Skulpturen aus Aphrodisias stammen. Pa-
rische Lychnites wurden für zwei Skulpturen verwendet. Dieser im Hellenismus und in repub-
likanischer Zeit wichtigste Skulpturmarmor hatte in Bezug auf Verwendung und Bedeutung im
2. Jahrhundert n. Chr. wohl schon seinen Höhepunkt hinter sich und wurde von Carrara-Marmo-
ren und von den Marmoren von Göktepe bei Aphrodisias abgelöst. Die Verwendung von lokalen
Marmoren (Ephesos I und II) bei zwei Skulpturen belegt auch eine gewisse lokale Produktion in
Ephesos. Eine Probe (S 3) wird mit einem sehr geringen Wahrscheinlichkeitswert den Ephesos-I-
Marmoren zugeordnet. Die Isotope stimmen besser mit Aphrodisias überein, sodass diese Zuord-
nung bevorzugt wird. Möglicherweise ist der schlechte Zustand der Probe dafür verantwortlich,
dass der Chemismus der Probe durch Verwitterung/Kontamination nicht mehr die ursprünglichen
Verhältnisse widerspiegelt.
Es liegt jedenfalls keine einheitliche Skulpturenausstattung für das Odeion in dem Sinn vor,
dass ein spezieller Marmor aus einer einzigen Werkstatt verwendet worden wäre. Es ist auch auf-
grund der unterschiedlichen verwendeten Marmore eine größere zeitliche Spanne für die Herstel-
lung der Skulpturen denkbar. Der einzige >Importmarmor<, der nicht kleinasiatischer Provenienz
ist, ist der parische Lychnites, der bei zwei Skulpturen zu finden ist. Hier ist sehr gut möglich,
dass es sich um ältere Fabrikate handelt. Mit der Verwendung ephesischer Marmore ist wohl eine
ephesische Produktion von Skulpturen in römischer Zeit belegt.