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Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Die Marienkirche in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 4,1: Wien, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.45625#0023
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1: Der Kirchenkomplex vom Süden.

Grabungsgeschichte.

Die nördlich der großen Thermen gelegene langgestreckte Ruinenstätte (Abb. i),
deren über die Verschüttung herausragende Teile schon früher wiederholt von Forschern
aufgenommen und beschrieben wurden, war bisher unter dem Namen „Doppelkirche“ bekannt1)·
Diese Bezeichnung schien nach dem Bestände der Ruinen gerechtfertigt, zeigten sich doch
innerhalb langgestreckter Seitenmauern Reste einer Ziegelkirche mit Apsisabschluß und östlich
daran anschließend die Ruinen einer zweiten Kirche mit noch hoch aufragender Apsis. Eine
Erklärung dieser wohl einzig dastehenden Anordnung war schwer zu finden, nur eine voll-
ständige Freilegung und genaue Untersuchung des ganzen Komplexes ließ Sicherheit über
den seinerzeitigen Bauzustand der ganzen Anlage erwarten.
Im Jahre 1904 wurde mit der Ausgrabung und Freilegung dieser Ruinenstätte be-
gonnen. Zunächst wurden die zwischen den Resten der Ziegelkirche und der östlich hievon
gelegenen großen Apsis befindlichen Teile, die bis zu einer Höhe von 2-5® verschüttet

g Vgl. die ältere Literatur bei Falkener, Ephesus and
the temple of Diana, 152, der sie als Kirche des hl. Markus
bezeichnet; bei Curtius, Beiträge zur Gesch. u. Topogr.
Kleinas., 34, wird sie von Fr. Adler als eine „unbedeutende
Leistung der altchristlichen Baukunst“ bezeichnet; J. T. Wood,
Discov. at Ephesos, 100; Choisy, L’art de bätir chez les

Byzantines, 158 und pl. IV, 2; G. Weber, Guide du voyageur
ä Ephese, 24 f.; Hübsch, Die altchristlichen Kirchen, 81 f. und
Taf. XXXI, 8—11; J. Strzygowski, Kleinasien, 142, Abb. 110;
Benndorf, Forsch, i. Ephesos I, 105; J. Keil, Führer durch die
Ruinen von Ephesos 2, 50 ff.
 
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