Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT

V ί r i b u s ii n i t i $

Mit vollstem Recht mag der jedem Altösterreicher vertraute Wahlspruch über diesem Werke stehen, das, wie
wenige in gleichem Maße, durch das Zusammenwirken vieler von gutem Willen gelenkter Kräfte zustande gekommen
ist. Das gilt schon für die Ausgrabung der Johanneskirche, die durch die griechische Regierung während
der Okkupation Wcstklcinasiens begonnen, dann aber von der österreichisch enEphcsos-Ausgrabung
übernommen und mit Hilfe großzügiger Subventionen des Herrn John Rockefcllerjun. und der Not gcmcin-
schäft der Deutschen Wissen schäft und einem Beitrag der türkischen Regierung von öster-
reichischen, deutschen und türkischen Gelehrten zu Ende geführt worden ist, und das gilt in nicht geringerem Grade
auch von der die Ergebnisse dieser Arbeit zusammenfassenden Publikation, die nach Überwindung aller Schwierigkeiten
nunmehr vorgelegt werden kann. Es wird die Nachwelt wenig interessieren, den Leidensweg des Werkes mit allen durch
den zweiten Weltkrieg und seine Folgen hervorgerufenen Hindernissen kennen zu lernen, unter denen die langjährige
Einberufung des den Hauptteil bearbeitenden Dr. Dr. ing. Hans Hörmann, dann die Erschwerung des Postverkehrs
zwischen Österreich und Deutschland und zuletzt die immer mehr zusammenschrumpfendcn Geldmittel des Institutes
besonders ins Gewicht fielen, und es soll daher von ihnen nur das erwähnt werden, was auf die Ausstattung des Buches
von Einfluß gewesen ist. Aber schon hier muß gesagt werden, daß die Publikation in ihrem Stande bei Kriegsende hätte
stecken bleiben müssen, wenn ihr nicht später eine durch den Präsidenten des Bundesdenkmalamtes Otto Demus ver-
mittelte großzügige Spende der Dumbarton Oaks Research Library zu Hilfe gekommen wäre und wenn nicht das öster-
reichische Unterrichtsministerium durch Gewährung eines Vorschusses und der Innenminister der Deutschen Bundes-
republik durch einen bedeutenden Druckkostenzuschuß den Abschluß des Ausdruckes ermöglicht hätten.
Der vorliegende Band beginnt mit einem Beitrag des griechischen Archäologen G. Sotiriu. Es erschien uns richtig,
den Leiter der ersten griechischen Grabung um eine Zusammenstellung der Zeugnisse über die Johanneskirche und einen
Kurzbericht über die griechische Grabung in seiner Muttersprache zu bitten. In dem von H. Hörmann verfaßten Hauptteil
hat namentlich die Frage der kostspieligen Illustrierung, die wir gerne noch reicher gestaltet hätten, große Schwierigkeiten
bereitet. Bei den in den Text gesetzten Strichätzungen hat der Wunsch einer einheitlichen Reduzierung und die not-
wendige Sparsamkeit zur Verwendung eines Maßstabes geführt, der in manchen Fällen vielleicht als zu klein empfunden
werden wird. Die Abbildungen nach Lichtbildern mußten auf Tafeln zusammengestellt werden; Verweise auf sie wie
auf die Falttafeln konnten nicht in den bereits früher gesetzten Text eingefügt werden, sondern mußten am Rande ihren
Platz finden. Das die Inschriften behandelnde Kapitel mußte zweispaltig und in kleineren Typen gesetzt werden.
Gerne erfülle ich die Pflicht, unter Hinweis auf meine S. 15 f. angeführten vorläufigen Grabungsberichte und das
vorher Gesagte noch einmal dankbar der Männer zu gedenken, die an der Ausgrabung und der Publikation der ehr-
würdigen Grabeskirche des Evangelisten Johannes mitgewirkt haben. Genannt werden müssen hier außer meinen Mit-
arbeitern Franz Miltner, Hans Hörmann und Aziz Ogan: Geheimrat Adolf D ei ßmann, der dieWiederaufnahme
der österreichischen Grabungen in Ephesos nach dem ersten Weltkrieg ermöglicht hat, Herr John Rockefeiler
jun., Staatsminister a. D. Schmidt-Ott als Präsident der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die
Trustees for the Harvard University and the Administrative Committee of the
Dumbarton Oaks Research Library and Collection, der B undesminister des Innern
der Deutschen Bundesrepublik und Camillo Praschniker, der als Direktor des Institutes bis
zu seinem Tode unermüdlich um den Fortgang der Publikation besorgt war. Die diesmal besonders schwierige Redaktion
hat in den bewährten Händen des ersten Beamten des Institutes, Staatsarchäologen Dr. Egon Braun, gelegen.
Außerordentliches hat, wie zum Schluß ausdrücklich anerkannt werden soll, die Offizin Rudolf Μ. Rohrer in
Baden bei Wien für das Werk geleistet.

Wien, im November 1951.

JOSEF KEIL
 
Annotationen