IV. VORJUSTINIANISCHE KIRCHENANLAGE
A. BEFUND
(Vgl. hiezu unsere Taf. LXXI u. Abb. 53 u. 56.)
1. MAUSOLEUM
Während die Marmorplattenlagen nord- und südöstlich vom Gruftplan auf wenige Stücke beschränkt
und allseits begrenzt erscheinen, gestaltete sich der Befund bei dem unter dem nördlichen Plattenlager befind-
lichen Betonfundament wesentlich anders. Dieses hängt nämlich mit weiteren ähnlichen Betonfundament-
zügen im Norden zusammen. Da gerade an der zunächst untersuchten Stelle die Antrittstufen vom Bema
noch am Ort erhalten waren, wurde der Zusammenhang an der Nordwestecke durch genaue Untersuchung und
restlose Freilegung geklärt (Abb. 52, VIII). Es zeigte sich, daß dort ein ganz ähnliches rechteckiges Betonfunda-
Taf. XLV 1—3 ment von 2.77 X 3.5 m Ausmaß vorhanden ist. Der Beton erwies sich durchwegs als außerordentlich hart, herge-
stellt unter Beimengung größerer Brocken von Marmorsplittern und Steinschlag. Das rechteckige Feld ist
nach den Achsen der justinianischen Kirche ausgerichtet (vgl. Abb. 53 1. oben).
An der Nordwestecke hängt das Fundament mit einem anderen zusammen, das in sich aber uneinheitlich
ist. Ein 43 cm schmaler südlicher Randstreifen weist zunächst dieselbe rauhe und ungleichmäßige Ober-
flächenbeschaffenheit auf, wie das beschriebene rechteckige Stück. Er verläuft in ostwestlicher Richtung und
leitet über zu einem neuen mächtigen Fundamentzug gleicher Zusammensetzung, der sich von Nord nach Süd
in einer Breite von 2.20 m zwischen den beiden westlichen Vierungspfeilern der justinianischen Kirche erstreckt.
In der Mitte des Langhauses verschwindet er unter dem erhöhten Fußboden des abgegrenzten Raumes zwischen
Ambo und Bema. Deutlich ist aber auch zu erkennen, daß er sich unter den Vierungspfeilern fortsetzt, deren
Unterbau dort ausgespart wurde. Diese damit eindeutig als vor justinianisch gekennzeichnete Anlage ist von der
gleichen Gediegenheit und Dauerhaftigkeit der Ausführung, wie der Unterbau unter den Marmorplattenlagen
und das benachbarte Rechteckstück. Eine in ihrer Oberfläche ganz unregelmäßige Packung enthält in der
Hauptsache Brocken von Granit und Kalkstein. Auch Marmorstücke und Splitter von Verkleidungsplatten
kommen vor. Dies alles ist gebunden in einem zementartigen, schwach hydraulischen Mörtel von grauer Farbe
mit Beimengung von wenig Sand und viel Kieseln. Die Außenflächen sind teilweise mit einem hellroten Mörtel
von Ziegelmehl abgeglichen. Auf der Oberfläche fehlt er meistens. Auf diese 60 bis 70 cm hohe Packung, welche
unmittelbar auf dem sehr dichten und festen Lößboden mit zahlreichen mineralischen Einschlüssen ruht, folgt
eine Ausgleichschicht, von deren Beschaffenheit die Funde im östlichen Teil des Mausoleums eine Vorstellung
geben. Das Ganze muß nach Breite, Tiefe und Zusammensetzung als eine sehr sorgfältige Konstruktion bezeichnet
A. BEFUND
(Vgl. hiezu unsere Taf. LXXI u. Abb. 53 u. 56.)
1. MAUSOLEUM
Während die Marmorplattenlagen nord- und südöstlich vom Gruftplan auf wenige Stücke beschränkt
und allseits begrenzt erscheinen, gestaltete sich der Befund bei dem unter dem nördlichen Plattenlager befind-
lichen Betonfundament wesentlich anders. Dieses hängt nämlich mit weiteren ähnlichen Betonfundament-
zügen im Norden zusammen. Da gerade an der zunächst untersuchten Stelle die Antrittstufen vom Bema
noch am Ort erhalten waren, wurde der Zusammenhang an der Nordwestecke durch genaue Untersuchung und
restlose Freilegung geklärt (Abb. 52, VIII). Es zeigte sich, daß dort ein ganz ähnliches rechteckiges Betonfunda-
Taf. XLV 1—3 ment von 2.77 X 3.5 m Ausmaß vorhanden ist. Der Beton erwies sich durchwegs als außerordentlich hart, herge-
stellt unter Beimengung größerer Brocken von Marmorsplittern und Steinschlag. Das rechteckige Feld ist
nach den Achsen der justinianischen Kirche ausgerichtet (vgl. Abb. 53 1. oben).
An der Nordwestecke hängt das Fundament mit einem anderen zusammen, das in sich aber uneinheitlich
ist. Ein 43 cm schmaler südlicher Randstreifen weist zunächst dieselbe rauhe und ungleichmäßige Ober-
flächenbeschaffenheit auf, wie das beschriebene rechteckige Stück. Er verläuft in ostwestlicher Richtung und
leitet über zu einem neuen mächtigen Fundamentzug gleicher Zusammensetzung, der sich von Nord nach Süd
in einer Breite von 2.20 m zwischen den beiden westlichen Vierungspfeilern der justinianischen Kirche erstreckt.
In der Mitte des Langhauses verschwindet er unter dem erhöhten Fußboden des abgegrenzten Raumes zwischen
Ambo und Bema. Deutlich ist aber auch zu erkennen, daß er sich unter den Vierungspfeilern fortsetzt, deren
Unterbau dort ausgespart wurde. Diese damit eindeutig als vor justinianisch gekennzeichnete Anlage ist von der
gleichen Gediegenheit und Dauerhaftigkeit der Ausführung, wie der Unterbau unter den Marmorplattenlagen
und das benachbarte Rechteckstück. Eine in ihrer Oberfläche ganz unregelmäßige Packung enthält in der
Hauptsache Brocken von Granit und Kalkstein. Auch Marmorstücke und Splitter von Verkleidungsplatten
kommen vor. Dies alles ist gebunden in einem zementartigen, schwach hydraulischen Mörtel von grauer Farbe
mit Beimengung von wenig Sand und viel Kieseln. Die Außenflächen sind teilweise mit einem hellroten Mörtel
von Ziegelmehl abgeglichen. Auf der Oberfläche fehlt er meistens. Auf diese 60 bis 70 cm hohe Packung, welche
unmittelbar auf dem sehr dichten und festen Lößboden mit zahlreichen mineralischen Einschlüssen ruht, folgt
eine Ausgleichschicht, von deren Beschaffenheit die Funde im östlichen Teil des Mausoleums eine Vorstellung
geben. Das Ganze muß nach Breite, Tiefe und Zusammensetzung als eine sehr sorgfältige Konstruktion bezeichnet