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die schon früher im gleichen Fall gemachten grundsätzlichen Bemerkungen. Ebenso kann die allgemeine Cha-
rakteristik übernommen werden. Die Oberfläche beider Säulenstümpfe ist Bruch.
Es folgt der dritte Pfeiler von Westen, der südliche in dem Pfeilerpaar zwischen den beiden Langhaus-
kuppeln. Seine Hauptabmessungen betragen im Querschnitt in der Richtung der Kirchenlängsachse 3.72 m,
von Nord nach Süd ohne Vorlage 3.82 m. Der Kern ist also wieder fast quadratisch, die ohne Verband auf der
Nordseite angefügte Vorlage 97 cm tief bei 3.72 m Breite. Die Lisenen der Ost- und Westseite haben die übliche
Tiefe von 23 bis 25 cm. Mit neun Schichten erhebt sich der Mauerkern noch bis zu 3.57 m Höhe. Flachschichten
sind in der Hauptsache die zweite, vierte, sechste und achte von unten, ausgesprochene Hochschichten Nr. 1,
3, 5 und 9. Von der zehnten Schicht ist noch ein Stein am Platz, aus der ursprünglichen Lage wohl mehr oder
minder verschoben. Die nördliche Vorlage erhebt sich heute mit drei Quaderschichten nur bis zu einer Höhe
von 1.070 m. Von Ziegelmauerwerk darüber wie auf der Gegenseite ist hier nichts zu sehen. Doch hindert das
nicht, den Aufbau im Gefüge in gleicher Weise zu ergänzen. Daß die Vorlage nicht etwa gleich dem Pfeiler-
kern bis in Höhe von drei und vier Meter in Werkstein aufgeführt war, dafür spricht schon der Erhaltungs-
zustand. Bei den gleichartigen Bedingungen, unter welchen die beiden Teile gestanden haben, wäre ohne An-
nahme verschiedener Bauweisen der starke Unterschied im Erhaltungszustand hier und dort gar nicht zu er-
klären. Krampenlöcher und Spuren früherer Verwendung sind allen vier Seiten des Pfeilers und seiner Vor-
lage mehr oder minder eigen.
In dem nun folgenden großen Pfeilerabstand von 11.735 m erstreckt sich zwischen zwei Lisenenvorlagen
der Stylobat der südlichen Säulengruppe des Ostkuppelraumes. Er läuft ohne Unterbrechung vom dritten bis
zum vierten Pfeiler durch. Im ganzen zählt er nur neun Platten, darunter allerdings Stücke von 1.87 und
2.10 m Länge. Stylobatbreite = 1.015 m. Die viertletzte Platte von Westen steht auf der Südseite um fast
zwanzig Zentimeter über die allgemeine Flucht vor. Es ist die Unterlage der dritten Säulenbasis. Sie und ihr
westlicher Nachbar unterteilen wieder den freien Zwischenraum, während Basis 1 und 4 an die Pfeiler heran-
gerückt sind. Die beiden letzten Säulenbasen von Westen zeigen am Torus und an der angearbeiteten Plinthe
zum Teil Bruch. Bei der vierten Basis mißt eine Plinthenseite go cm; der Durchmesser des oberen Grund-
kreises beträgt 70 cm. Gußkanäle und Schrankennuten finden sich bei allen vier Basen. Lediglich die dritte
von Westen besitzt nur eine einzige Nut auf der Ostseite. Die Höhenmaße seien wieder kurz verzeichnet (von
West nach Ost): Stylobathöhe = 20.8 cm. Basishöhen: 1. a = 44.8 cm, b = 30.3 cm, c = 14.7 cm; 2. a = 39.7 cm,
b = 24.8 cm, c = 11.6 cm; 3. a — 37.4 cm, b — 22.5 cm, c — 11.0 cm; 4. a = 45.6 cm, b = 28.8 cm, c = 13.7 cm.
Auch bei dieser Säulengruppe ließen sich zwei Schaftfragmente und zwar über der zweiten und dritten Basis
wieder an Ort bringen. Das Bruchstück auf der zweiten Basis von Westen hat eine Höhe von 1.98 m, jenes
auf der dritten 1.887 m- Ihre Merkmale decken sich mit den schon früher beschriebenen. Hervorzuheben sind
noch eine Anzahl von Krampenlöchern, vermutlich zur Befestigung der Schranken, die man danach bis in etwa
1.70 m Höhe über dem Stylobat ergänzen darf (vgl. Abb, 31, 8).
Gegen Osten wird der Stylobat von dem vierten Pfeiler der Südreihe, dem südöstlichen Widerlager der
Langhauskuppel, begrenzt. Mit 3.76 auf 2.63 m hat sein Mauerquerschnitt die dem nördlichen Gegenstück ent-
sprechenden Abmessungen. Dazu kommen wieder zwei Flachvorlagen an den beiden Langseiten. Recht an-
sehnlich ist noch die Höhe, bis zu der sich dieser Pfeiler erhielt. Es befinden sich am Ort im ganzen zehn
Schichten von insgesamt genau fünf Metern Höhe. Die oberste Schicht ist stark zusammengeschmolzen; alle
übrigen aber sind noch vollzählig erhalten. Die unterste Schicht muß mit 84.3 cm Höhe als Orthostatenschicht
betrachtet werden. Dann folgt eine ausgesprochene Flachschicht von 30.8 cm; sodann kommen wieder zwei
hohe Schichten, eine flache, eine hohe, eine flache, zwei mittlere und schließlich nochmals eine höhere Lage.
Werkstoff, Bauart, Merkmale früherer Verwendung und Verkleidungsspuren entsprechen den schon beschrie-
benen. Der Verband ist ziemlich regelmäßig. Vereinzelt finden sich schmale Keilstücke eingeschoben.
Ein Zwischenraum von 2.36 m trennt den vierten Pfeiler vom fünften, dem südwestlichen Widerlager der
Vierungskuppel. Seine Würdigung bleibt dem Abschnitt über die Vierung selbst Vorbehalten.
Forschungen in Ephesos IV/3 12
die schon früher im gleichen Fall gemachten grundsätzlichen Bemerkungen. Ebenso kann die allgemeine Cha-
rakteristik übernommen werden. Die Oberfläche beider Säulenstümpfe ist Bruch.
Es folgt der dritte Pfeiler von Westen, der südliche in dem Pfeilerpaar zwischen den beiden Langhaus-
kuppeln. Seine Hauptabmessungen betragen im Querschnitt in der Richtung der Kirchenlängsachse 3.72 m,
von Nord nach Süd ohne Vorlage 3.82 m. Der Kern ist also wieder fast quadratisch, die ohne Verband auf der
Nordseite angefügte Vorlage 97 cm tief bei 3.72 m Breite. Die Lisenen der Ost- und Westseite haben die übliche
Tiefe von 23 bis 25 cm. Mit neun Schichten erhebt sich der Mauerkern noch bis zu 3.57 m Höhe. Flachschichten
sind in der Hauptsache die zweite, vierte, sechste und achte von unten, ausgesprochene Hochschichten Nr. 1,
3, 5 und 9. Von der zehnten Schicht ist noch ein Stein am Platz, aus der ursprünglichen Lage wohl mehr oder
minder verschoben. Die nördliche Vorlage erhebt sich heute mit drei Quaderschichten nur bis zu einer Höhe
von 1.070 m. Von Ziegelmauerwerk darüber wie auf der Gegenseite ist hier nichts zu sehen. Doch hindert das
nicht, den Aufbau im Gefüge in gleicher Weise zu ergänzen. Daß die Vorlage nicht etwa gleich dem Pfeiler-
kern bis in Höhe von drei und vier Meter in Werkstein aufgeführt war, dafür spricht schon der Erhaltungs-
zustand. Bei den gleichartigen Bedingungen, unter welchen die beiden Teile gestanden haben, wäre ohne An-
nahme verschiedener Bauweisen der starke Unterschied im Erhaltungszustand hier und dort gar nicht zu er-
klären. Krampenlöcher und Spuren früherer Verwendung sind allen vier Seiten des Pfeilers und seiner Vor-
lage mehr oder minder eigen.
In dem nun folgenden großen Pfeilerabstand von 11.735 m erstreckt sich zwischen zwei Lisenenvorlagen
der Stylobat der südlichen Säulengruppe des Ostkuppelraumes. Er läuft ohne Unterbrechung vom dritten bis
zum vierten Pfeiler durch. Im ganzen zählt er nur neun Platten, darunter allerdings Stücke von 1.87 und
2.10 m Länge. Stylobatbreite = 1.015 m. Die viertletzte Platte von Westen steht auf der Südseite um fast
zwanzig Zentimeter über die allgemeine Flucht vor. Es ist die Unterlage der dritten Säulenbasis. Sie und ihr
westlicher Nachbar unterteilen wieder den freien Zwischenraum, während Basis 1 und 4 an die Pfeiler heran-
gerückt sind. Die beiden letzten Säulenbasen von Westen zeigen am Torus und an der angearbeiteten Plinthe
zum Teil Bruch. Bei der vierten Basis mißt eine Plinthenseite go cm; der Durchmesser des oberen Grund-
kreises beträgt 70 cm. Gußkanäle und Schrankennuten finden sich bei allen vier Basen. Lediglich die dritte
von Westen besitzt nur eine einzige Nut auf der Ostseite. Die Höhenmaße seien wieder kurz verzeichnet (von
West nach Ost): Stylobathöhe = 20.8 cm. Basishöhen: 1. a = 44.8 cm, b = 30.3 cm, c = 14.7 cm; 2. a = 39.7 cm,
b = 24.8 cm, c = 11.6 cm; 3. a — 37.4 cm, b — 22.5 cm, c — 11.0 cm; 4. a = 45.6 cm, b = 28.8 cm, c = 13.7 cm.
Auch bei dieser Säulengruppe ließen sich zwei Schaftfragmente und zwar über der zweiten und dritten Basis
wieder an Ort bringen. Das Bruchstück auf der zweiten Basis von Westen hat eine Höhe von 1.98 m, jenes
auf der dritten 1.887 m- Ihre Merkmale decken sich mit den schon früher beschriebenen. Hervorzuheben sind
noch eine Anzahl von Krampenlöchern, vermutlich zur Befestigung der Schranken, die man danach bis in etwa
1.70 m Höhe über dem Stylobat ergänzen darf (vgl. Abb, 31, 8).
Gegen Osten wird der Stylobat von dem vierten Pfeiler der Südreihe, dem südöstlichen Widerlager der
Langhauskuppel, begrenzt. Mit 3.76 auf 2.63 m hat sein Mauerquerschnitt die dem nördlichen Gegenstück ent-
sprechenden Abmessungen. Dazu kommen wieder zwei Flachvorlagen an den beiden Langseiten. Recht an-
sehnlich ist noch die Höhe, bis zu der sich dieser Pfeiler erhielt. Es befinden sich am Ort im ganzen zehn
Schichten von insgesamt genau fünf Metern Höhe. Die oberste Schicht ist stark zusammengeschmolzen; alle
übrigen aber sind noch vollzählig erhalten. Die unterste Schicht muß mit 84.3 cm Höhe als Orthostatenschicht
betrachtet werden. Dann folgt eine ausgesprochene Flachschicht von 30.8 cm; sodann kommen wieder zwei
hohe Schichten, eine flache, eine hohe, eine flache, zwei mittlere und schließlich nochmals eine höhere Lage.
Werkstoff, Bauart, Merkmale früherer Verwendung und Verkleidungsspuren entsprechen den schon beschrie-
benen. Der Verband ist ziemlich regelmäßig. Vereinzelt finden sich schmale Keilstücke eingeschoben.
Ein Zwischenraum von 2.36 m trennt den vierten Pfeiler vom fünften, dem südwestlichen Widerlager der
Vierungskuppel. Seine Würdigung bleibt dem Abschnitt über die Vierung selbst Vorbehalten.
Forschungen in Ephesos IV/3 12