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Meriç, Recep; Ladstätter, Sabine [Hrsg.]; Metaxas, Susanne [Hrsg.]; Österreichisches Archäologisches Institut [Mitarb.]
Späthellenistisch-römische Keramik und Kleinfunde aus einem Schachtbrunnen am Staatsmarkt in Ephesos — Forschungen in Ephesos, Band 9,3: Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2002

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https://doi.org/10.11588/diglit.52071#0019
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VORWORT DES HERAUSGEBERS
Mit der Publikation des Fundmaterials aus dem Schachtbrunnen des Planquadrates
R6 auf dem Staatsmarkt in Ephesos wird ein Vorhaben umgesetzt, welches Hermann
Vetters im Jahr 1982 initiiert hatte. Damals führte die Absicht des Efes Müzesi Selguk,
den schon in den sechziger Jahren teilweise ausgegrabenen Brunnen wieder in Betrieb
zu nehmen zu neuerlichen Aushubarbeiten. Hermann Vetters war von der Wichtigkeit
der archäologischen Aussagemöglichkeit der Funde in diesem Brunnen überzeugt und
übertrug die Arbeiten dem Autor des vorliegenden Bandes, der als sein Schüler, Disser-
tant und langjähriger erfolgreicher Mitarbeiter in Ephesos den entsprechenden Ver-
trauensvorschuß besaß. Ziel der Arbeit war von Anfang an die geschlossene Vorlage des
gesamten Fundmaterials mit allen Aussagemöglichkeiten zur Entwicklung der ephesi-
schen Keramik. Deshalb war es richtig, auch das Material der früheren Grabungen in
die Arbeit einzubeziehen und damit einen Überblick zu schaffen, der von späthelleni-
stisch-augusteischer Zeit bis in das ausgehende 1. Jh. n. Chr. führt. Danach blieb der
Brunnen bis zum 6. Jh. n. Chr. verschlossen, wovon die letzte - spätantike - Füllung
zeugt.
Der weitere Entwicklungsgang des Autors und sein erfolgreiches wissenschaftliches
Curriculum, welches ihn von der Keramikforschung wegführte und in der Übernahme der
Grabungsleitung von Metropolis seinen Höhepunkt fand - schließlich die Berufung auf
eine Professur in Izmir haben den Abschluß der vorliegenden Arbeit sicherlich verzögert,
ihre Qualität aber in jeder Weise gefördert. Ihre Vorlage bedarf deswegen keiner Recht-
fertigung. Wir sind im Gegenteil dem Autor zu Dank verpflichtet, daß er sich dieses Ma-
nuskripts wieder angenommen hat, wodurch reiches und wichtiges Fundmaterial größ-
tenteils in einem sehr guten Erhaltungszustand zur Publikation gelangt. Ein weiterer be-
sonderer Wert ist die Einbeziehung reicher türkischer Literatur der letzten Jahre und vie-
ler mündlicher Informationen, die dem dichten Netz der wissenschaftlichen Kontakte des
Autors zu verdanken sind. Für die ephesische Forschung bedeutet diese Arbeit eine aus-
gezeichnete Ergänzung zu den Publikationen von Veronika Mitsopoulos-Leon und Verena
Gassner, deren Schwerpunkt im Hellenismus lag, während in der vorliegenden Arbeit das
1. Jh. n. Chr. im Mittelpunkt steht.
Die seinerzeitige Zusage von Hermann Vetters, die Arbeit in den Forschungen in
Ephesos zum Druck zu bringen und das Versprechen von Recep Merig, das Manuskript
druckreif abzuschließen, waren gegenseitige Verpflichtungen, die mit der nunmehrigen
Publikation erfolgreich abgetragen werden konnten. Im letzten Jahr hat Sabine Ladstät-
ter das Manuskript nochmals gelesen, die letzten Kontrollen und Korrekturen durchge-
führt und damit die Vorlage in der nunmehrigen Form ermöglicht. Dafür ist ihr herzlich
zu danken.
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften hat das Manuskript dankenswer-
ter Weise in ihr Publikationsprogramm aufgenommen, der FWF die Drucklegung durch
einen namhaften finanziellen Zuschuß wesentlich gefördert.
Mit der Tatsache, daß auf diese Weise neues Material aus der Grabung Ephesos und
damit neue Erkenntnismöglichkeiten für die Keramikforschung zur Verfügung stehen,
verbindet der Unterzeichnete den Wunsch und die Hoffnung, daß auch andere „Altlasten“
ein so fruchtbares Ende finden mögen.

Wien, Jänner 2001

Friedrich Krinzinger
 
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