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https://doi.org/10.11588/diglit.9262#0049
40 HI. Ki-etisch-mykenische Funde an datierbaren Fundstellen Ägyptens.
in der Entwicklung liegt ja auch jedenfalls auf dem griechischen
Festland, wo die in Kreta schon vorher bekannte Firnismalerei
als etwas ganz Neues aufkommt. Aber für eine andere Ein-
teilung der kretisch-mykeniscken Kultur sollte das Ergebnis
sprechen: Neben der frühminoischen und der mittelminoischen
oder Kamareskultur geht die Kykladenkultur her; dann folgt
die eigentliche „kretisch-mykenische" Kultur: in der ersten Pe-
riode in gesonderter Entwicklung, in Kreta Naturalismus und
Palaststil, in Griechenland von vornherein konventionell gestaltete
Ornamentik, in der zweiten Periode als eine Kultur in der be-
kannten weitgehenden Stilisierung der Naturmotive.
Als künstlerischer Höhepunkt der ganzen Enhvicläung und da-
mit als Mittelpunkt der Kultur, von dem die Weiterbildung der
künstlerischen Elemente abhängig war, ist die speziell kretische
Epoche des Naturalismus zu betrachten. Daß diese Epoche von
so überaus kurzer Dauer war, entspricht dem in der Kunst-
geschichte sich leider immer wiederholenden Gesetz, das auf eine
kurze Blüteperiode jedesmal eine langdauernde Verfallzeit folgen
läßt.
III. Kretiscli-mykenisclie Fimde an datierbaren
Fundstellen Ägyptens.
Die absolute zeitliche Festlegung der kretisch-mykenischen
Kultur, die im folgenden versucht werden soll, ist in erster Linie
deshalb möglich, weil Gegenstände aus bestimmten Perioden
dieser Kultur in datierbaren ägyptischen Fundschichten vor-
kommen und anderseits datierbare ägyptische Gegenstände in
den Fundschichten der kretisch-mykenischen Kultur.
In Ägypten eingeführte Gegenstände, besonders keramische Er-
zeugnisse, gehen in die ältesten Zeiten zurück. Man hat daher
Beziehungen Ägyptens zu der neolithischen Kultur Kretas und
Griechenlands, die oben als Vorstufe der kretisch-mykenischen
kurz gezeichnet wurde, erkennen zu können geglaubt. Wenn
diese Beziehungen bisher auch zu ungewiß sind, als daß sie zur
festen Datierung der ägäischen neolithischen Kultur ausreichten,
mag das vorliegende Material in der Aussicht, daß weitere Funde
in der Entwicklung liegt ja auch jedenfalls auf dem griechischen
Festland, wo die in Kreta schon vorher bekannte Firnismalerei
als etwas ganz Neues aufkommt. Aber für eine andere Ein-
teilung der kretisch-mykeniscken Kultur sollte das Ergebnis
sprechen: Neben der frühminoischen und der mittelminoischen
oder Kamareskultur geht die Kykladenkultur her; dann folgt
die eigentliche „kretisch-mykenische" Kultur: in der ersten Pe-
riode in gesonderter Entwicklung, in Kreta Naturalismus und
Palaststil, in Griechenland von vornherein konventionell gestaltete
Ornamentik, in der zweiten Periode als eine Kultur in der be-
kannten weitgehenden Stilisierung der Naturmotive.
Als künstlerischer Höhepunkt der ganzen Enhvicläung und da-
mit als Mittelpunkt der Kultur, von dem die Weiterbildung der
künstlerischen Elemente abhängig war, ist die speziell kretische
Epoche des Naturalismus zu betrachten. Daß diese Epoche von
so überaus kurzer Dauer war, entspricht dem in der Kunst-
geschichte sich leider immer wiederholenden Gesetz, das auf eine
kurze Blüteperiode jedesmal eine langdauernde Verfallzeit folgen
läßt.
III. Kretiscli-mykenisclie Fimde an datierbaren
Fundstellen Ägyptens.
Die absolute zeitliche Festlegung der kretisch-mykenischen
Kultur, die im folgenden versucht werden soll, ist in erster Linie
deshalb möglich, weil Gegenstände aus bestimmten Perioden
dieser Kultur in datierbaren ägyptischen Fundschichten vor-
kommen und anderseits datierbare ägyptische Gegenstände in
den Fundschichten der kretisch-mykenischen Kultur.
In Ägypten eingeführte Gegenstände, besonders keramische Er-
zeugnisse, gehen in die ältesten Zeiten zurück. Man hat daher
Beziehungen Ägyptens zu der neolithischen Kultur Kretas und
Griechenlands, die oben als Vorstufe der kretisch-mykenischen
kurz gezeichnet wurde, erkennen zu können geglaubt. Wenn
diese Beziehungen bisher auch zu ungewiß sind, als daß sie zur
festen Datierung der ägäischen neolithischen Kultur ausreichten,
mag das vorliegende Material in der Aussicht, daß weitere Funde