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https://doi.org/10.11588/diglit.9262#0078
Cypern. Keftiu — Kaphtor — Kreta.
69
als im übrigen Fundgebiet der mykenischen Kultur; es gibt je-
doch auch hier kein Anzeichen dafür, daß echt mykenische
Ware über 1200 hinabgeht.
V. Datierbare Beziehungen kretisch-niykenischer Völker zu
Ägypten: Keftiu und Pnlesata.
Ein weiteres Hilfsmittel für die Datierung der kretisch-my-
kenischen Kultur ist das Vorkommen von Völkern aus diesem
Kulturgebiet in datierbaren schriftlichen oder bildlichen Quellen
Ägyptens. So werden mehrfach die Keftiu erwähnt.1) Im bilin-
guen Dekret von Kanopos, das der Ptolemäerzeit angehört, wird
das Keftiuland von der griechischen Ubersetzung als Phoenikien
erklärt2); abgesehen von der Wertlosigkeit solcher ptolemäischer
Traditionen überhaupt,3) kann in der Zeit der 18. Dynastie das
Keftiuland nicht Phoenikien gewesen sein, weil dessen Name da-
mals sicher Zahi war.4) Einer sprachlichen Identifizierung von
Keftiu mit dem biblischen Kaphtor und von Kaphtor mit Kreta
steht nichts im Wege.5) Durch ägyptische Darstellungen von
Männern in kretischer Tracht und mit kretischen Kulturerzeug-
nissen unter dem Namen von Keftiu wird diese Gleichsetzung
zur Gewißheit.
Zunächst sollen die wichtigsten ägyptischen Quellen zusammen-
gestellt werden, die die Zeit der Beziehungen der Keftiu mit
Ägypten ergeben. Dann kann aus dem Vergleich der ägyp-
tischen Darstellungen mit kretisch-mykenischen Kulturerzeug-
nissen die dieser Zeit entsprechende kretische Kulturperiode fest-
gestellt werden.
1) Außer in den im folgenden einzeln anzuführenden Werken sind die
Keftiu behandelt von Steindorff, Arch. Anz. 1892, 13ff. und Hall. B. S.
A. VIII 157 ff.
2) LepsiuB, Aeg. Zeitschr. 1866, 30; Chabas, Voyage d'un Egyptien
1866, 322 ff.; Ebers, Ägypten und die Bücher Moses 1868, 131.
3) Auf diese Wertlosigkeit weist besonders W. M. Müller, Asien und
Europa nach altiigyptischen Denkmälern 1893, 337 f. hin.
4) Hall, The oldest civilization of Greece 1901, 162.
5) Spiegelberg, 0. L. Z. 1908, 426 f.
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als im übrigen Fundgebiet der mykenischen Kultur; es gibt je-
doch auch hier kein Anzeichen dafür, daß echt mykenische
Ware über 1200 hinabgeht.
V. Datierbare Beziehungen kretisch-niykenischer Völker zu
Ägypten: Keftiu und Pnlesata.
Ein weiteres Hilfsmittel für die Datierung der kretisch-my-
kenischen Kultur ist das Vorkommen von Völkern aus diesem
Kulturgebiet in datierbaren schriftlichen oder bildlichen Quellen
Ägyptens. So werden mehrfach die Keftiu erwähnt.1) Im bilin-
guen Dekret von Kanopos, das der Ptolemäerzeit angehört, wird
das Keftiuland von der griechischen Ubersetzung als Phoenikien
erklärt2); abgesehen von der Wertlosigkeit solcher ptolemäischer
Traditionen überhaupt,3) kann in der Zeit der 18. Dynastie das
Keftiuland nicht Phoenikien gewesen sein, weil dessen Name da-
mals sicher Zahi war.4) Einer sprachlichen Identifizierung von
Keftiu mit dem biblischen Kaphtor und von Kaphtor mit Kreta
steht nichts im Wege.5) Durch ägyptische Darstellungen von
Männern in kretischer Tracht und mit kretischen Kulturerzeug-
nissen unter dem Namen von Keftiu wird diese Gleichsetzung
zur Gewißheit.
Zunächst sollen die wichtigsten ägyptischen Quellen zusammen-
gestellt werden, die die Zeit der Beziehungen der Keftiu mit
Ägypten ergeben. Dann kann aus dem Vergleich der ägyp-
tischen Darstellungen mit kretisch-mykenischen Kulturerzeug-
nissen die dieser Zeit entsprechende kretische Kulturperiode fest-
gestellt werden.
1) Außer in den im folgenden einzeln anzuführenden Werken sind die
Keftiu behandelt von Steindorff, Arch. Anz. 1892, 13ff. und Hall. B. S.
A. VIII 157 ff.
2) LepsiuB, Aeg. Zeitschr. 1866, 30; Chabas, Voyage d'un Egyptien
1866, 322 ff.; Ebers, Ägypten und die Bücher Moses 1868, 131.
3) Auf diese Wertlosigkeit weist besonders W. M. Müller, Asien und
Europa nach altiigyptischen Denkmälern 1893, 337 f. hin.
4) Hall, The oldest civilization of Greece 1901, 162.
5) Spiegelberg, 0. L. Z. 1908, 426 f.