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Ms einem Dampfer aer DsrOOeukschen Llovü

ie ost hatte ich mir in jüngern Jahreir gewünscht, wenn
wieder eures unserer Kriegsschiffe den Kieler Hafen
verließ, um in fremden Gewässern die deutsche Flagge
zu zeigen, mitfahren zu dürfen und Land und Leute,
Ströme und Häfen im fernen Osten kennen zu lernen.
Immer vergebens. Jetzt, als Großvater, finde ich
mich, aus dem Trubel der Reisevorbereitungen zur Besinnung gekommen,
an einem herrlichen Januartage des Jahres 1897 an Bord des stattlichen
Lloyddampfers Preußen, mitten im Indischen Ozean. Der eisige
Nordwind, der uns noch bis zu den Alpen verfolgte, ist längst gewichen,
unter strömendem Regen, Donner und Blitz haben wir von der italienischen
Küste zwar diesmal wenig gesehen, aber das Mittelmeer war freundlich,
im Roten Meer legten wir das Winterzeug ab und bei den leider zu
kurzen Ausflügen in den Häfen von Aden und Colombo bedienten wir
uns mit großer Genugthuung schon des in Port Said erstandenen
Tropenhelms.
Jetzt laufen wir bei 30 Grad C. dem Hafen voll Singapur zu.
Wir sind eine bunte Gesellschaft. Vor allem im Zwischendeck, wo die
Europäer allmählich durch Araber und dann in Colombo durch Sing-
halesen verdrängt wurden. Diese klugen Händler suchen auch während
der Ueberfahrt ihre echten und falschen Edelsteine bei den Europäern
anzubriugen. Eine Anzahl der Araber hat sich vor dem Sonnenschein
in den Inzwischen leer gewordenen niedrigen Schafstall geflüchtet und
kauert dort mit untergeschlagenen Beinen. Zwei Singhalesen schaben
 
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