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hat, mit der ihm alles, was das Haus besitzt, zur freien Verfügung
gestellt wird, ohne daß ihm selbst der geringste Zwang auferlegt
wird, der vergißt sie sicher niemals. Die Klubs, die an aller:
Hafenplätzen der: Offizieren sich gastlich öffnen, auch wenn sie nicht rein
deutsch, sondern international find, bieten mit ihren Lesezimmern,
Bibliotheken u. s. io. große Annehmlichkeit. Leider ist für die Mann-
schaften in dieser Hinsicht noch wenig geschehen und mar: darf sich des-
halb nicht wundern, wenn sie andere Unterhaltung suchen. Aber einzelne
Anläufe sind gemacht, und darunter ist der ir: Schanghai der erfreu-"
lichste. Dort hat Pastor Hackmann mit dem Generalkonsul Stübel und
einiger: deutscher: Kaufleuten ein geräumiges, jederzeit zugängliches
Lesezimmer für deutsche Seeleute geschaffen, ir: welchem Zeitungei:,
Zeitschriften und Bücher ausliegen, Briefe geschrieben und allerlei
Brettspiele gespielt werden können. Selterswasser mit und ohne Whisky,
Thee und Kaffee sind zu der: gewöhnlicher: Preise:: zu haben. Als ich
das Zimmer im Mai besuchte, war es erst kurz vorher eröffnet worden
und der Besuch nach der: Auszeichnungen des kleiner: chinesischen Kellners
noch rächt bedeutend, doch stieg er schon ar: einzelnen Tagen auf
8 „Silermann" und 3 „Jantamann"?) Herr Hackmann, der sich schon
seit Jahren unserer Matrosen freundlich angenommen hat und ihnen
Abendunterhaltungen durch Vorlesung geeigneter Sachen veranstaltete,
zu denen einige Landsleute das Bier stifteten, würde die Zusendung vor:
Schriften, die für Seeleute von Interesse sind, jedenfalls mit großerFrerrde
begrüßen. Es würde meiner Ansicht nach eine außerordentlich dankens-
werte Aufgabe für alle Freunde deutscher Seeleute sein, auf die Schaffung
von Seemannshäusern dieser Art in: Auslande hinzuwirken. Theater,
Konzerte, Volksbelustigungen giebt es nicht für unsere Matrosen, und da
bleibt kaum etwas anderes, als das Theehaus mit weiblicher Bedienung.
DieKosten solcherLesezimmer sind gar nicht so erheblich. Das in Schanghai
bietet ein gutes Muster, nach welchem jeder Konsul ein der Bedeutung
seines Hafenplatzes entsprechendes Seemannsheim leicht schaffen kann.
Daß unsere Marine bei den Deutschen in: fernen Osten sehr beliebt
ist, hat man bald Gelegenheit zu erkeunen. Ich habe dafür während
unseres längeren Aufenthalts in Hongkong, Schanghai und Uokohama
viele Beweise gesehen. Interessanter war es mir, die Ansichten unserer
Landsleute über den Nutzen der Marine kennen zu leruen, den jeder nach
seinen Erfahrungen, seinen: Wohnort und Berus, nach seiner Politischen
Anschauung und geistigen Anlagen verschieden ansah und begründete.

*) 8 8W1OI-8, 3 Otzntlsinsn.
 
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