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vir Vrsvinr Zchamung

ie Provinz Schantung liegt zwischen 34^2° und
38° nördl. Br. Jin Winter ist es dort trocken,
nördliche Landwinde wehen oft stark und andauernd.
Der Nordost bringt manchmal leichten Schneefall
und rasch vorübergehenden Frost. Von März bis
Juni regnet es unregelmäßig und nicht erheblich.
Die eigentlichen Regenmonate sind Juli und August, wo heftige
Gewitter eintreten. Der Herbst ist schön und meist klar.
Die Größe der Provinz wird zu 140—150000 c^lrur angegeben,
wovon etwa V? als Bergland zu bezeichnen ist. Letzteres liegt insel-
artig vor dem großen asiatischen Festlande und ist durch ein weites
Flachland nach Norden, Westen und Süden mit demselben verbunden.
Diese nach Osten sanft abfallende Ebene ist von den vielen Flüssen
angeschwemmt, die vom Gebirge Mittelasiens herabfallen, namentlich
vom Hoangho, dem weitaus größten unter ihnen, der sich nach Belieben
bald dieses, bald jenes Flußbett als das bequemste aussucht und dann
seinen Lauf plötzlich vollständig ändert. In chen ältesten Zeiten, von
denen man Nachricht über ihn hat, wandte er sich ganz nach Norden
und nahm selbst den Paiho auf. Man suchte ihn damals in diesem
Bett festzuhalten, aber er verließ es oft, bald nach Osten, bald nach
Südosten durchbrechend. Zwar lagerte er bei seinen Überschwemmungen
fruchtbaren Schlamm auf den Niederungen ab, aber er wälzte seine
trüben Wasfermaffen über blühende, reich bevölkerte Landschaften, die
sich vielleicht Jahrhunderte schon vor ihm sicher gewähnt hatten und
vernichtete dabei Hunderttausende von Menschenleben. Das hat ihm
den Namen „Chinas Kummer" eingetragen. Wohl hat man sich
unausgesetzt bemüht, ihn durch Eindeichungen festzulegen, aber.von
 
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