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S, wo das Aufgehende des Pfeilers zurücksprang, bis zu 0,60 m Breite hatte. Im S betrug
der Fundamentvorsprung nur 0,25 m. Auf dem breiten Vorsprung im südlichen Teil
der Ostseite lag — in Mörtel eingebettet — eine Anzahl Ziegelplatten in horizontaler
Lage, daneben schloß sich nach Osten eine weitere Lage Ziegel in gleicher Tiefe an.
Die darüber befindlichen sandigen Schichten waren hellgrün verfärbt, so daß man an-
nehmen darf, daß die Ziegel zu einer Entwässerungsanlage gehörten, die das Regen-
wasser von dem zu dem Pfeiler gehörigen Hause abführte, ähnlich wie bei der Dach-
entwässerung südlich neben St. Aposteln (vgl. oben S. 3), im Garten von St. Georg
(bei P 262) und nördlich der OW-Straße bei P 78 des Palastes am Dom (vgl. unten
Nr. 10). Der Rücksprung des Pfeilers dürfte damit in Zusammenhang stehen. Mate-
rial: Grauwacke in festem, hellem Mörtel. Die OK wurde jetzt 3,40 m unter dem
Bürgersteig angetroffen, die Sohle bei der bis 5 m tief reichenden Ausschachtung nicht
erreicht.
P 5. In einer Entfernung von 2,87 m vom Aufgehenden des Pfeilers nach N wurde ein
zweiter Pfeiler freigelegt. Er war in NS-Richtung 1,55 m groß, die OW-Ausdehnung
konnte nicht ermittelt werden. Material: Grauwacke. OK bei 3,20 m unter dem Bürger-
steig, Sohle durch die Ausschachtung nicht erreicht.
Die beiden genannten Pfeiler lagen nördlich der Straße zum römischen W-Tor bei
St. Aposteln.
9. Breite Straße 78/80 (Fundber. 37.62).
Nr. 17 unter I behandelte bereits die Straßengräbchen von dieser Stelle. Es kam
dort aber auch eine Reihe von Pfeilern zum Vorschein, so bei P 30, an der W-Seite
von Schacht 10. Breite 1,30 m, Länge mehr als 1,40 m. OK bei 5,80 m. Sohle bei 6,50 m
auf dem gewachsenen Boden. Material Grauwacke mit gelbgrauem Mörtel.
P 34, in der SW-Ecke von Schacht 9. Breite 0,82 m, Länge nicht ermittelt. OK bei
4,90 m, Sohle bei 6,70 m, auf einer rund 0,10 m hohen torfigen Schicht. Material Grau-
wacke in festem gelbgrauem Mörtel. Unter dem Pfeiler hoben sich sechs runde Pfosten-
löcher von 0,20—0,24 m Dm. ab; sie hatten offenbar zu seiner Stütze gedient. Der
Pfeiler muß schon in römischer Zeit bis auf den angetroffenen Rest abgebrochen worden
sein, da die römische Schuttlage über ihn hinwegging.
P 35, in der westlichen Schachtwand von P 9. Abmessungen nicht ermittelt. Sohle
5 m tief. Zu unterst lag eine Schicht von Ziegelaltmaterial mit festem, hellem Kalk-
mörtel, darunter Lagen von Grauwacke. Unter dem Pfeiler stand ein rund 0,18 m breiter
runder Pfahl, der in den gewachsenen Boden reichte und noch bis 0,60 m über dem
gewachsenen Boden erhalten war; darüber war noch ein rund 0,40 m hoher Hohlraum
kenntlich.
P 36, in der SO-Ecke von Schacht 11. Die N-Kante wurde in einer Länge von 1,70 m
freigelegt, die W-Kante nur 1,25 m. OK bei 4 m, Sohle in 4,70 m Tiefe. Zu unterst fand
sich eine 0,20 m hohe Lage von hochkant gestellten größeren Grauwacken, darüber Mörtel-
mauerwerk aus größeren unregelmäßigen Grauwacken. Teilweise unter ihm kam der
Pfeiler P 37 in Schacht 11 zutage. Größe mindestens 1,30:1,84 m. Seine Sohle stand in
6 m Tiefe auf einer ungefähr 0,36 m hohen Kiesbettung auf, die auf gewachsenem Boden
lag. Die Breite betrug bis zu 1,20 m über der Sohle 1,84 m; darüber befand sich ein 1 m
breiter, noch etwa 0,60 m hoher Aufbau, der gegenüber dem unteren, breiteren Teil um
0,90 m nach W zurückgesetzt war. Material: größere unregelmäßige Grauwacken; der
graugelbe Mörtel enthielt viel Kies und war noch sehr fest. Der breite untere Teil des
Pfeilers lag mit seiner SO-Ecke unter Pfeiler 36. Unter ihm hoben sich im gewachsenen
Boden vier ovale Pfostenlöcher von 0,15—0,20 m Dm. ab.

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