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lichkeiten im Wiener Bilderhandel.1) Auch für das übrige
Kunstleben Wiens war er nicht ohne Bedeutung, so dass wir
wohl seinen Lebensgang ein wenig betrachten müssen.
Georg Plach ist in Wien 1818 als Sohn eines Ver-
goldermeisters geboren. Dem Herkommen entsprechend lernte
er das väterliche Handwerk, das ihn naturgemäss mit vielen
Malern bekannt machte. Er lieferte ja die Rahmen zu ihren
Bildern. Der Anblick derselben wirkte in Plach, der aus-
gesprochen künstlerisch angelegt war, dahin weiter, dass er
freie Stunden dazu benützte, die öffentlichen Galerien Wiens
mit nimmer rastendem Eifer zu studiren. Er eignete sich
rasch einen kritischen Blick für Bilder an, aus dem er denn
auch kein Hehl machte und der ihm zur Freundschaft vieler
Maler verhalf. Meine Quelle* 2) nennt unter diesen sogar be-
rühmteNamen, wie Alt, Canon, Pettenkofen. Auch Krie-
huber gehörte zu Plach’s Freunden. Für Makart’s Schick-
sale war Plach von einer gewissen Bedeutung, da er den
jungen Künstler mit veranlasste, nach Wien zu übersiedeln
und indem er später dessen Bild „die sieben Todsünden”
reisen liess. Plach machte sich den befreundeten Künstlern
auch dadurch nützlich, dass er für ihre Werke Käufer suchte
*) Er wird uns bei zahlreichen Versteigerungen, sei es als Ver-
anstalter derselben, sei es als Käufer, begegnen. Von 184g bis 185g
kaufte er in grosser Menge Gauermann’sche Werke, zum Theile für
Wiener Sammler, z. B. für Holle. Vgl. Zeitschr. f. bild. Kunst XVIII,
S. 331 f. und XIX, S. 176 ff. Die Keller’sche Kunsthandlung befand
sich in den Casematten beim Albrechtspalais, wo Plach auch verblieb,
bis ihn Sedelmeyer ablöste. (Freundliche Mittheilung von Fr. Schwarz.)
2) Es sind die Familienüberlieferungen, welche zu sammeln und
mir für diese Arbeit in liebenswürdigerweise zur Verfügung zu stellen
Herr Dr. Rudolf Werthner die Güte hatte.
lichkeiten im Wiener Bilderhandel.1) Auch für das übrige
Kunstleben Wiens war er nicht ohne Bedeutung, so dass wir
wohl seinen Lebensgang ein wenig betrachten müssen.
Georg Plach ist in Wien 1818 als Sohn eines Ver-
goldermeisters geboren. Dem Herkommen entsprechend lernte
er das väterliche Handwerk, das ihn naturgemäss mit vielen
Malern bekannt machte. Er lieferte ja die Rahmen zu ihren
Bildern. Der Anblick derselben wirkte in Plach, der aus-
gesprochen künstlerisch angelegt war, dahin weiter, dass er
freie Stunden dazu benützte, die öffentlichen Galerien Wiens
mit nimmer rastendem Eifer zu studiren. Er eignete sich
rasch einen kritischen Blick für Bilder an, aus dem er denn
auch kein Hehl machte und der ihm zur Freundschaft vieler
Maler verhalf. Meine Quelle* 2) nennt unter diesen sogar be-
rühmteNamen, wie Alt, Canon, Pettenkofen. Auch Krie-
huber gehörte zu Plach’s Freunden. Für Makart’s Schick-
sale war Plach von einer gewissen Bedeutung, da er den
jungen Künstler mit veranlasste, nach Wien zu übersiedeln
und indem er später dessen Bild „die sieben Todsünden”
reisen liess. Plach machte sich den befreundeten Künstlern
auch dadurch nützlich, dass er für ihre Werke Käufer suchte
*) Er wird uns bei zahlreichen Versteigerungen, sei es als Ver-
anstalter derselben, sei es als Käufer, begegnen. Von 184g bis 185g
kaufte er in grosser Menge Gauermann’sche Werke, zum Theile für
Wiener Sammler, z. B. für Holle. Vgl. Zeitschr. f. bild. Kunst XVIII,
S. 331 f. und XIX, S. 176 ff. Die Keller’sche Kunsthandlung befand
sich in den Casematten beim Albrechtspalais, wo Plach auch verblieb,
bis ihn Sedelmeyer ablöste. (Freundliche Mittheilung von Fr. Schwarz.)
2) Es sind die Familienüberlieferungen, welche zu sammeln und
mir für diese Arbeit in liebenswürdigerweise zur Verfügung zu stellen
Herr Dr. Rudolf Werthner die Güte hatte.