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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0095
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Regierungsantritt des Monarchen abgehalten wurde. Das
Künstlerhaus ist überdies der Schauplatz für zahlreiche Auc-
tionsausstellungen. Von hier aus geschieht hauptsächlich die
Beschickung ausländischer Kunstausstellungen.

Im Ganzen ist es klar, dass Wien an seinem Künstler-
haus einen bedeutsamen Factor für die Einfuhr von Bildern,
für deren Ausfuhr, überhaupt für den Gemäldehandel besitzt.
Nicht wenig.e Sammler von modernen Bildern kaufen dort
den Zuwachs zu ihren Galerien, ganz abgesehen von den
mannigfachen Anregungen eines allgemeinen Kunstver-
ständnisses, die so häufig vom Wiener Künstlerhause aus-
gehen.1)

Das Jahr 1873, für Wien in so vielfacher Beziehung
bedeutungsvoll, war dies auch bezüglich der Gemäldeaus-
stellungen.

In der Weltausstellung waren massenhaft Bilder zu
sehen; im Künstlerhause hatten Miethke und Wawra Makart’s
Cattarina Cornaro zur Schau gestellt, und die Stadt Wien
bot im Pädagogium (Hegelgasse 12) eine historische Aus-
stellung, die in der Porträtabtheilung allerlei Gemälde
enthielt.

Höchst lehrreich und anregend war die Ausstellung von
Werken alter Meister im österreichischen Museum für Kunst
und Industrie.

1877 wurde im neuen Gebäude der Akademie der bil-
denden Künste am Schillerplatz eine hübsch geordnete, gut
katalogisirte Ausstellung kunstgeschichtlichen Charakters ab-
gehalten, die wohl allen Wiener Besuchern unvergesslich ge-

!) Ich hoffe, im zweiten Bande Gelegenheit zu haben, urkund-
liches Material zu den berührten Fragen, sei es in extenso, sei es in
Auszügen, mittheilen zu können.

Frimmel.

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