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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0187
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bildung im Jahrbuch, Bd. XVI, Taf. VIII.) Die übrigen Vorlagen
für die geschabten Blätter aus derselben Reihe sind alle noch
in der Wiener Galerie vorhanden.1) Aus den Lauch’schen und
Männl'schen geschabten Blättern entnehmen wir auch, dass
die Galerie schon vor 1706 (oder 1705) und vor 1713 einige
Werke des Giord-ano besessen hat. Sie wurden oben
genannt. Vermuthlich sind auch die übrigen Bilder des
Giordano (mit Ausnahme des Engelsturzes) damals schon
längst in der Galerie gewesen. Nicht lange nach den Zeiten
Lauch’s und Männl’s sind sie mit Sicherheit nachzuweisen.2)

Einige Körnchen zur Galeriegeschichte sind auch bei
Tolner in dem Büchlein „Kurtze und ausführliche Beschrei-
bung von . . Wien” (1701) zu finden.3) Im Abschnitte über
die kaiserliche Kunstkammer wird in meist sehr allgemeiner
Weise von den Bildern gehandelt. Erwähnt werden Kra-
nach’s Wasserjagd (früher beim Erzherzog Leopold Wilhelm,
später, nach Engerth’s Angabe in Laxenburg), ferner ein an-
gebliches Bildniss Friedrichs von Sachsen aus dem Jahre 1564
(vielleicht das männliche Bildniss vom jüngeren Kranach aus
d. J. 1564), ferner „die Hölle von Hieronymo Bose” (offenbar
ist Bosch gemeint), von Teniers das Vogelschiessen, „in
welchem Stuck alle Gesichter, deren sehr vil Contrafait seynd
biss aufF alle Gutscher”, von Cocxie Adam und Eva (der

]) Hierzu die Nachweise bei Ilg, der auch umständlich von
Christ. Lauch und Jacob Männl handelt. Jahrbuch, XVI, S. 122 ff.
Christ. Lauch war eine Zeit lang Galerieinspector. Ihm folgte Fabricius
Cerrini in diesem Amte. Hierzu auch Schlager.

2) Prodromus, Tafel 8, i3 und 20.

3) Ich habe überdies die 4. Auflage von 1711 aufgeschlagen und
mit der 1. Auflage verglichen. Der Abschnitt, der hier benützt wird,
ist mit Ausnahme der Orthographie in beiden Ausgaben derselbe.

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