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(Seeley 1894) den Theromorpha näher anschloß resp. in die
Theromorpha im weitesten Sinne des Wortes (Anomodontia Seeley)
aufnahm, endlich (Haeckel 1895) als die mutmaßlichen Stamm-
eltern der Halisaurier (Ichthyopterygier -+- Sauropterygier) er-
klärte. Sie haben amphicöle Wirbel und einen mäßig verlängerten
(aus 10—12 Wirbeln bestehenden) Hals.

Aus diesen großen Differenzen in den Anschauungen über ihre
Stellung geht zur Genüge hervor, daß entweder die Kenntnis ihrer
Organisation noch keine genügende ist oder daß sie eine in be-
sonders ausgeprägtem Grade intermediäre Abteilung (Sammeltypus,
Konnektivform) repräsentieren.

Daß die Mesosaurier zu den primitiveren unter den Reptilien
gehören, wird durch zahlreiche Züge ihrer Organisation bezeugt.
Dies zusammen mit ihrem hohen Alter hat dazu geführt, sie den
Rhynchocephaliern einzureihen. Die genauere Betrachtung ergiebt
aber so viel Specifisches in ihrer Organisation, daß sie, will man
den Rhynchocephalia nicht einen viel weiteren Umfang als
bisher geben, aus diesen zu entfernen sind. Mit den Ichthyopte-
rygiern besitzen sie so gut wie nichts Gemeinsames. Dagegen
finden sich zahlreiche Aehnlichkeiten mit den Sauropterygiern
(Schädelform und gewisse Schädelstrukturen, Halsläuge, Rippen,
vordere Extremität), aber auch einzelne allgemeinere Ueberein-
stimmungen mit den Theromorphen, namentlich eine gewisse
Plumpheit in der Konfiguration, welche an diese Reptilienordnung
erinnert. Der Schultergürtel ist von primitiver eigener Art, steht
aber dem der Sauropterygier, Chelonier und Theromorphen näher
als der entsprechenden Bildung der anderen Reptilien-Ordnungen,

Bei dem jetzigen Stande unserer Kenntnis bin ich geneigt,
den Mesosauria eine provisorische Stellung in der Nähe der An-
fänge der Sauropterygia, Chelonia und Theromorpha zu geben,
wobei die Entwickelung in der Richtung nach den Sauropterygia
überwiegt, aber doch so viel Besonderes zeigt, daß ich einer voll-
ständigen Einreihung in diese nicht zustimmen, dagegen eine inter-
mediäre Stellung zwischen ihnen und den Theromorphen (den
Sauropterygia hierbei am meisten genähert) befürworten möchte.

VIII. Theromorpha1).!

In den Theromorpha (Theromora Cope) begegnet uns eine
sehr alte, im Perm und der unteren Trias sehr reich und mannig-

1) Vergl. auch p. 338—347, sowie die betreffenden Ausfüh-
rungen sub § lü A, p. 521—571.

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