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welche für die Warmblütigkeit geltend gemacht werden können,
und es ist nur der verschiedene Grad ihrer Entwicklung — ge-
ringer und beginnend bei den Dinosauriern, höher ausgebildet bei
den Patagiosauriern — welcher beide relativ unterscheidet. Aber
wie bei den Dinosauriern (cf. p. 658 f.) halte ich auch bei den Pata-
giosauriern die bis jetzt verfügbaren Materialien nicht für aus-
reichend, uns eine Entscheidung für oder wider zu geben.

XII. Hauptgruppen der Reptilien, genealogisches
Verhalten zu den übrigen Tetrapoden.

Die in den vorhergehenden Abschnitten II—XI besprochenen
Abteilungen der Reptilien lassen sich auf Grund ihrer näheren
oder ferneren Verwandtschaften in 4 Gruppen sondern:

1) Streptostylia s. Squamata (Lacertilia et Ophidia), Rhyncho-
cephalia, Ichthyopterygia,

2) Theromorpha,

3) Mesosauria, Sauropterygia, Chelonia,

4) Crocodilia, Dinosauria, Patagiosauria.

Diese Gruppierung entspricht, abgesehen von einigen minder
bedeutsamen Abweichungen, in den Hauptzügen der von Lydekkee
(1888—90) gegebenen, hat auch vieles mit der von Baue 1887
proponierten Verteilung (die Lydekkee in den meisten Punkten
zum Vorbild diente) gemeinsamx), weicht aber erheblicher von den
genealogischen und systematischen Anordnungen von Cope (1887,
1889), Haeckel (1895) und Baue (1895) ab1).

Die erste Gruppe oder Subklasse, von Lydekkee nicht ganz
glücklich als Streptostylic Brauch bezeichnet2), enthält diejenigen
streptostylen und monimostylen Reptilien, welche in ihrer Organi-

1) Ein fundamentaler Unterschied gegenüber den Systemen
Baur's und Habckbl's ist in der gänzlichen Abtrennung der Vögel
und Säugetiere von den Reptilien gegeben, womit ich mich im
Einklänge mit der systematischen Anordnung der meisten Zoologen
und Paläontologen, insbesondere auch von Huxley, Gegenbaur,
Cope, Zittel u. A. befinde.

2) Nur die Squamata sind Streptostylier, während bei den
Rhynchocephaliern und Ichthyopterygiern Monimostylie besteht,
wobei nicht verkannt werden soll, daß die Monimostylie der
Rhynchocephalier jüngeren Datums und nicht so intensiv ausgebildet
ist als die der Synaptosaurier und Archosaurier (p. 599 Anm. 1,
625 Anm. 1).

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