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die Bezeichnung Gecko-Chamaeleontes für die Uroplatidae
vor. Die CoPE'sche Bezeichnung Geccovarani erscheint mir nicht
sehr glücklich; die den Uroplatidae und Varanidae gemeinsame
Verbindung der beiden Nasalia zn einem unpaaren Skelettstück
ist kein qualitatives, sondern nur ein graduelles und zudem recht
vereinzeltes Merkmal, dem sich eine sehr große Summe von durch-
greifenden Differenzen gegenüberstellt, welche die gänzliche Di-
vergenz der Uroplatidae und Varanidae zur Genüge begründet.
Die genauer bekannten fossilen kionokranen Lacertilier
mit 8 Halswirbeln lassen sich sämtlich den angeführten Familien
einreihen. Daneben existieren zahlreiche Reste unvollkommen er-
kannter Lacertilier, über deren genauere Stellung sich zur Zeit noch
nichts aussagen läßt.
Noch am besten sind unter diesen die amphicölen akrodonten
Telerpetidae aus der Trias erhalten (p. 273—276). Die meisten
Autoren rechnen sie den Rhynchocephaliern zu, während ich (im An-
schlüsse an Huxley's Originalabhandlung von 1866) weit mehr dazu
neige, sie den kionokranen Lacertiliern einzufügen; und zwar
scheinen sie mir eine selbständige Familie in der Nähe des Anfanges
der Agamidae zu bilden, entsprechend ihrem ziemlich hohen Alter
vermutlich auch von tieferer Stellung als die lebenden Vertreter
der Agamidae.
Auch die jurassischen Acrosauria seien als Zwischenformen
zwischen Lacertilia und Rhynchocephalia hier erwähnt; ihre weitere
Besprechung wird bei den letzteren stattfinden (p. 626, 627).
Daß unsere Kenntnis der fossilen Lacertilia vera eine sehr
dürftige ist, braucht nicht besonders versichert zu werden. Es
besteht gar kein Zweifel, daß einer jetzt aus so divergenten Fa-
milien bestehenden Abteilung eine Fülle von verbindenden Formen
vorausgegangen sein muß, kionokranen Lacertiliern von geringer
Körpergröße, von denen wohl die meisten zufolge ihres vorwiegen-
den Landlebens und zufolge der zarten und leicht zerstörbaren
Beschaffenheit ihres Skelettsystems uns immer unbekannt oder
ganz ungenügend bekannt bleiben werden.
b) Platynota s. Varano-Dolichosauria.
In dieser Unterordnung verbinde ich eine Anzahl procöler
kionokraner Lacertilier miteinander, deren Halswirbelsäule die
übliche Zahl von 8 Wirbeln überschritten hat und von 9—17 Wirbeln
gebildet wird. Im Vorhergehenden (p. 543 f., 573 f.) habe ich aus-
geführt, daß die oktospondyle Halswirbelsäule wohl einen Ausgang
612
die Bezeichnung Gecko-Chamaeleontes für die Uroplatidae
vor. Die CoPE'sche Bezeichnung Geccovarani erscheint mir nicht
sehr glücklich; die den Uroplatidae und Varanidae gemeinsame
Verbindung der beiden Nasalia zn einem unpaaren Skelettstück
ist kein qualitatives, sondern nur ein graduelles und zudem recht
vereinzeltes Merkmal, dem sich eine sehr große Summe von durch-
greifenden Differenzen gegenüberstellt, welche die gänzliche Di-
vergenz der Uroplatidae und Varanidae zur Genüge begründet.
Die genauer bekannten fossilen kionokranen Lacertilier
mit 8 Halswirbeln lassen sich sämtlich den angeführten Familien
einreihen. Daneben existieren zahlreiche Reste unvollkommen er-
kannter Lacertilier, über deren genauere Stellung sich zur Zeit noch
nichts aussagen läßt.
Noch am besten sind unter diesen die amphicölen akrodonten
Telerpetidae aus der Trias erhalten (p. 273—276). Die meisten
Autoren rechnen sie den Rhynchocephaliern zu, während ich (im An-
schlüsse an Huxley's Originalabhandlung von 1866) weit mehr dazu
neige, sie den kionokranen Lacertiliern einzufügen; und zwar
scheinen sie mir eine selbständige Familie in der Nähe des Anfanges
der Agamidae zu bilden, entsprechend ihrem ziemlich hohen Alter
vermutlich auch von tieferer Stellung als die lebenden Vertreter
der Agamidae.
Auch die jurassischen Acrosauria seien als Zwischenformen
zwischen Lacertilia und Rhynchocephalia hier erwähnt; ihre weitere
Besprechung wird bei den letzteren stattfinden (p. 626, 627).
Daß unsere Kenntnis der fossilen Lacertilia vera eine sehr
dürftige ist, braucht nicht besonders versichert zu werden. Es
besteht gar kein Zweifel, daß einer jetzt aus so divergenten Fa-
milien bestehenden Abteilung eine Fülle von verbindenden Formen
vorausgegangen sein muß, kionokranen Lacertiliern von geringer
Körpergröße, von denen wohl die meisten zufolge ihres vorwiegen-
den Landlebens und zufolge der zarten und leicht zerstörbaren
Beschaffenheit ihres Skelettsystems uns immer unbekannt oder
ganz ungenügend bekannt bleiben werden.
b) Platynota s. Varano-Dolichosauria.
In dieser Unterordnung verbinde ich eine Anzahl procöler
kionokraner Lacertilier miteinander, deren Halswirbelsäule die
übliche Zahl von 8 Wirbeln überschritten hat und von 9—17 Wirbeln
gebildet wird. Im Vorhergehenden (p. 543 f., 573 f.) habe ich aus-
geführt, daß die oktospondyle Halswirbelsäule wohl einen Ausgang
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