Erstes Buch, XI. Lapirel. 217
oder durch die vielen Beschwerden und Rege-
mentS-Sorgen gantz entkräfftct war, fiel er in
em jchwehre Kranckheit / da er sich eben in Pan-
nonien hierzu Venäokons aufhielte. Wie er nun
mercktt/ daß schlechte Hoffnung vor Händen wä-
re: dabey aber an seinen noch gar jungen Prin-
tzen gedachte, stund er in grossen Sorgen/er
möchte wegen seiner noch blühenden Jugend mit
der Zeit / wenn er nach des Vatters Tode die
völlige unumschränckte Gewalt bekäme / alle gu-
te Auftrziehung und Anweisung fahren lassen/
und auf ein wollüstiges und unanständiges Le-
ben verfallen.
Anbey war dieser kluge Herr nicht wenig be-
kümmert/ wenn er an die klägliche Exempel de-
rer gedachte/ welche bey so jungen Jahren die
Regierung angetretten. Bald erinnerte er sich
des Sicilianischcn Tyrannen vlon^gl, welcher sei-
ner unmässigen Begierde so weit nachgehangen/
daß er diejenige mit denen «rösten Belohnun-
gen angesehen/welche ihm neue Arten der schänd-
lichsten Wollüste erdencken konnten. Bald fiel
ihm ein / wie gräulich die Nachfolger des grossen
Alexanders durch ihr ungewissenhafftes und ge-
waltiges Verfahren gegen die Unterthanen/die-
ses grossen Monarchen Regierung beflecket: wie
kroiemLiis sich so weit vergangen / daß er wider
die Gesätze der Maccdonier und Grieche»/ft,ne
eigene Schwester zur Gemahlin genohmen; In-
gleichen / wie -x-nigonus, der es,n allem dem
Lacciro nachmachen wolle/ sich an statt des Ma-
O 5 cedoni-
oder durch die vielen Beschwerden und Rege-
mentS-Sorgen gantz entkräfftct war, fiel er in
em jchwehre Kranckheit / da er sich eben in Pan-
nonien hierzu Venäokons aufhielte. Wie er nun
mercktt/ daß schlechte Hoffnung vor Händen wä-
re: dabey aber an seinen noch gar jungen Prin-
tzen gedachte, stund er in grossen Sorgen/er
möchte wegen seiner noch blühenden Jugend mit
der Zeit / wenn er nach des Vatters Tode die
völlige unumschränckte Gewalt bekäme / alle gu-
te Auftrziehung und Anweisung fahren lassen/
und auf ein wollüstiges und unanständiges Le-
ben verfallen.
Anbey war dieser kluge Herr nicht wenig be-
kümmert/ wenn er an die klägliche Exempel de-
rer gedachte/ welche bey so jungen Jahren die
Regierung angetretten. Bald erinnerte er sich
des Sicilianischcn Tyrannen vlon^gl, welcher sei-
ner unmässigen Begierde so weit nachgehangen/
daß er diejenige mit denen «rösten Belohnun-
gen angesehen/welche ihm neue Arten der schänd-
lichsten Wollüste erdencken konnten. Bald fiel
ihm ein / wie gräulich die Nachfolger des grossen
Alexanders durch ihr ungewissenhafftes und ge-
waltiges Verfahren gegen die Unterthanen/die-
ses grossen Monarchen Regierung beflecket: wie
kroiemLiis sich so weit vergangen / daß er wider
die Gesätze der Maccdonier und Grieche»/ft,ne
eigene Schwester zur Gemahlin genohmen; In-
gleichen / wie -x-nigonus, der es,n allem dem
Lacciro nachmachen wolle/ sich an statt des Ma-
O 5 cedoni-