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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 8.1900

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Schumacher, Karl: Nachträge zu dem Aufsatze "Schwertformen Südwestdeutschlands": (Fundb. VII. S. 11 f.)
DOI article:
Schliz, Alfred: Das steinzeitliche Dorf Grossgartach, seine Keramik und die spätere prähistorische Besiedlung der Gegend
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.32238#0053
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S. 21. Ein neues eisernes Hallstatt-Schwert und ein Stück
eines bronzenen Ortbandes kam im Herbst 1900 bei Wiesioch zum
Vorschein (städt. Sig. Heideiberg).
S. 22, Fig. 34. Unter den Funden von Dörflingen in Schatf-
hausen sind thatsächiich auch soiche, die noch einem äiteren Ab-
schnitt der Hallstatt-Periode angehören. K. Sch.

Das steinzeitliehe Dorf Drossgartaeh, seiae Keramik nnd
die spätere prähistorische Besiedelang der Begend*.
Von Dr. A. Schiiz in Heiibronn.
Die neoiithische Ansiedelung.
Im Vn. Jahrgang der Fundberichte 1899 habe ich tiber eine
neoiithische Wohnstätte bei Heiibronn berichtet. Der Fund von
zweieriei Keramik in dieser Wohnstelie hatte zunächst den Wunsch
nach Aufkiärung dieser Erscheinung rege gemacht. Die sich daran
anschliessende eingehende Erforschung der Gegend ergab jedöch,
dass die zuerst ausgegrabene Wohnstätte nicht eine einzeine stein-
zeitiiclie Hofaniage, sondern ein ailerdings hervorragender Teii einer
unter bestimmten Gesichtspunkten angeiegten und gruppierten Dorf-
aniage gewesen war. Die sorgfäitige Aufsuchung ailer sich durch
gewisse Merkmale irn Boden ais friihere Wohnstätten anzeigenden
Steilen und die systematische Ausgrabung der am meisten Auf-
schluss über die Kuiturreste versprechenden Wohnsteiien, wobei mir
Herr Ingenieur A. BoNNET mit unermüdiichem Eifer zur Seite stand,
ergab zunächst foigende örtiiche Verhäitnisse:
Bei Neckargartach mündet in das Neckarthai, dessen Ufer bei
Heiibronn, Neckarsuim und Böckingen steinzeitiiche Niederiassungen
trugen, ein wasserreicher Bach, der Leinbach, ein, weicher bis über
Frankenbach hinaus in engem Thai veriäuft. Zwischen Frankenbach
und Grossgartach springt der Hippberg wie ein Riegel gegen die
jenseitigen Hügei, das Fiussthai verengend, vor, und von hier aus
öffnet sich gegen Grossgartach und Schiuchtern ein weiter Thaigrund,
weicher sich durch seine volikommen ebene Fiäche, seinen sumphgen
Boden und seinen grossen Reichtum an Queiien ais alten Seegrund
anzeigt. Auf den Uferhügein dieses früheren Binnensees, immer mit
dem Biick nach dem Thaigrund, zeigt sich nun Wohnstätte an Wohn-
stätte mit den mannigfaltigsten Funden der steinzeitiichen Kuitur,
überragt von der steiien Warte des Heucheibergs, weiche wohi die
aite Kuitstätte trug. Die Zahl der hier und in den einmündenden
Thäichen des Rothenbachs und Wolfsgrabens nachgewiesenen und

' Vorlänüge Mitteilung iiber eine demnäehst im Buchhandel erseheinende
Pubiikation mit Te^tabbildungen, 12 Tafeln und 1 Earte.
 
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