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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Editor]; Württembergischer Altertumsverein [Editor]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Editor]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Editor]
Fundberichte aus Schwaben — 8.1900

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Hedinger, August: Keltische Hügelgräber im nordöstlichen Württemberg
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Schips, K.: Funde aus der Neresheimer Gegend
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https://doi.org/10.11588/diglit.32238#0073
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zwei schönen Bronzehngerringen und einer Bronzelanzenspitze aus
einem Grabhügel ein wunderbares, alierdings nicht komplettes Gefäss
(auch nicht auf der Drehscheibe gemacht). Der Hais ist mit zwei
einfachen parahelen Leisten geziert, darunter Weiienhnienornamente,
in und unter denen grosse Warzen angebracht sind. Der Fuss ist
einfach. Die Urne hat 25 cm Höhe und wohi 25—30 cm Durch-
messer. Sie gehört jedenfahs der Bronzezeit an, und wohi zu den
ältesten Funden. Regenbogenschüsseichen hnden sich in der Nähe.
Ich seibst besitze eine gewöibte, siiberne, keitische Münze (Regen-
bogenschüsseichen) von Grabenstetten von den Voicae Tectosages,
voliständig gieich der in den Fundberichten, VI. Heft T. II No. 21.

Funde ans der Neresheimer Gegend.
Von Pfa.rrer K. Schips in Neresheim.
1) Prähistorische Gräber. Aniässlich der Erstehung des
Bahnkörpers der Härtsfeldbahn wurde auf dem Gewand „Kraut-
gärten", im Osten die Oberamtsstadt Neresheim berührend, ein
prähistorisches Gräberfeid (^/g Dutzend Beisetzungen) angeschnitten.
Funde bescheiden. Kohle, Knochen, Reste von grauen, einfachen,
mit der Töpferscheibe hergesteilten ziemiich dicken Thongefässen.
Nach der Sage war hier der Neresheimer Kirchhof, was in ge-
schichtlicher Zeit nie der Fal! war. Knochenfunde haben wohl die
Sage veraniasst, ähnlich wie die Fiurbezeichnung „auf den Gräbern"
zwischen Neresheim und Auernheim entstand. An heiden Stellen
hat die Kuitur mit den alten Grabhügein ziemlich stark auf-
geräumt.
2) Prähistorische Wohnstätte bei der „Sägmühle"
unterhalb Neresheim im Egauthal. Veranlassung zum h'und
bot die Erstellung des Hoizveriadeplatzes hart oberhalb der Sägmühle
im Egauthal zwischen Neresheim und Iggenhausen auf den Aeckern
der rechten, westlichen Thalseite. Die Fundstätte ist die mittlere
westliche Randpattie genannter Verladestelle. In dem angegrabenen
Gelättde zeigte sich auf ca. 2 m Länge ein muldenförmiges Herab-
steigen des schwarzen Humus unter seine untere Grenze in den
aus gelbem Thon und KalkgeröII bestehenden angeschwemmten
Untergrund.
Bei näherer Besichtigung erwies sich diese schwarze Masse als
Kohle, Knochen und Thongefässreste Sie bildete ein rechtwinkeliges
Viereck von 3,6 m Länge und 2,6 m Breite, die Längsachse von
NW. nach SO. Die östliche Ecke war schon etwas in Unordnung
gebracht. An den Ecken stieg die offenbar von Pfählen herrührende
Kohle mit einem Durchmesser von ca. 25 cm noch ca. 30 cm tiefer
hinab. Der obere und untere Horizont der gleichmässig ca. 15 cm
dicken, nur am Rande etwas dünneren Kohlenschicht verlief ziemlich
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